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No Sex in the City

Titel: No Sex in the City
Autoren: Unbekannter Autor
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London treibt mich in den Wahnsinn.«
    »Nur wegen eines lausigen Straßenräubers? Und wegen einer misslungenen Verabredung? Was ist denn mit den vielen tollen Museen und Parks, wo wir nie hingehen?«
    »Okay, aber das war nur heute. London überhaupt ... Hier wimmelt es von Angebern und Großmäulern.«
    »Aber das mögen wir doch.«
    »Ich weiß - vielleicht ist das mein Problem«, sagte Katie.
    Sie starrte auf den feuchten Fleck und versuchte es noch einmal. »Es ist nur ... Immer möchte jeder wissen, wo und was du arbeitest. Was soll das?«
    »Vielleicht hat das damit zu tun, dass man ja irgendetwas fragen muss, wenn man ständig neue Leute trifft«, erklärte Louise. »Wenn du in einer Kleinstadt lebst, musst du überhaupt nichts fragen. Jeder weiß, wie lange du deine Bücher von der Leihbibliothek überzogen hast und wie viel du verdienst und ob dein Mann eine Affäre mit irgendeiner Kuh aus der Nachbarkleinstadt hat. Und ob die Tochter von Herrn Soundso jemanden an der Bushaltestelle geärgert hat. Und wer die Werbeflyer in die große Hecke geschmissen hat.«
    »Hertfordshire ist wirklich ein rotes Tuch für dich, Lou, oder?«, sagte Katie verständnisvoll und tätschelte ihr Knie.
    »Na ja, London ist, was es ist. Es gibt den Regen und die Busse und die Clubs, in die du nicht reinkommst, und die Innenstadtmaut und die pampigen Verkäufer und die Tatsache, dass alles immer fünfzehn Meilen weg ist und also unerreichbar, so dass jemand aus dem Norden, aus dem Südosten oder aus dem Westen niemals auf j emand anderen trifft als auf Leute aus seiner eigenen Gegend und er Leute aus allen anderen Gegenden infolgedessen verachtet. Hier ist man verrückt nach Turnschuhen, Cocktails, Gästelisten und all dem Zeug, das der verdammte Evening Standard als etwas anpreist, nach dem man verrückt zu sein hat.«
    »Klingt nicht gut«, sagte Katie.
    »Ist aber alles, was wir haben«, schloss Louise. »Kapierst du das nicht? Wir haben keine Wahl. Entweder wir akzeptieren es, oder wir umgeben uns mit Leuten, die alles kommentieren, was wir im Spar einkaufen.«
    »Im was?«
    »Im Spar.« Louise verzog den Mund. »Wenn du keinen Laden hast, bist du ein Dorf. Wenn du einen Spar hast, bist du eine Kleinstadt. Wenn du ein Fairfields hast, bist du eine Stadt. Das ist aber nicht der Punkt .«
    »Und wenn du eine Kathedrale hast, bist du eine Großstadt! So läuft das also!«, ergänzte Katie. »Das war mir gar nicht klar.«
    »Tja.« Louise verzog noch einmal den Mund.
    »Es gibt immer noch die Vororte«, bot Katie an.
    »Sehe ich aus wie jemand, der gerne zum Friseur geht und seinen Mann betrügt?«, zischte Louise.
    »Ja«, sagte Katie.
    »Das ist nicht der Punkt. Der Punkt ist, eine Großstadt ist cool.«
    »Warum?«
    »Sie strahlt Urbanität aus, sie ist hip, und ... es passieren Dinge, die hip sind, und .«
    Katie nippte vorsichtig an ihrem Kaffee. »Wann hast du dir zum letzten Mal die Time Out gekauft?«
    »Was? Wieso?«
    »Ich frag nur.«
    »Wann ich mir zum letzten Mal die Time Out gekauft habe?« Louise sah aus, als würde sie darüber nachdenken.
    »Du hast Angst vor der Time Out«, behauptete Katie.
    »Hab ich nicht.«
    »Hast du wohl. Du hast Angst davor. Ich erinnere mich gut. Du bist hierhergezogen, hast sie sechs Monate lang gelesen und nie irgendetwas von den coolen Dingen getan, die dort vorgeschlagen werden. Und j etzt hast du Angst vor dem Blatt, weil es dich daran erinnert, dass eine Menge passiert, während wir nur arbeiten, in Weinlokale gehen und nach Männern Ausschau halten.« »Was hättest du denn gerne? Modische Gummistiefel? Ein paar Hühner?«
    »Ich weiß es nicht«, sagte Katie. »Ich weiß nur, dass sich etwas ändern muss.«
    Eine Woche später waren sie in einer der neuen angesagten Cocktailbars. Olivia und Louise starrten missmutig in ihre Espresso Martinis. Katie hatte sich hinter einer Zeitung vergraben.
    »Pressesprecher für ein Kinderkrankenhaus gesucht«, las sie. »Seht ihr. Ich könnte durchaus Gutes tun in der Welt.«
    »Denkst du an eine Rolle in einer Arztserie?«, fragte Louise.
    »Mit sanft pflegenden Händen und angenehmen Bettmanieren? Nein«, sagte Katie schnell.
    »Sprich die Sache mit den sanft pflegenden Händen im Vorstellungsgespräch auf jeden Fall an. Es gibt heutzutage ziemlich viele Ärztinnen.«
    Katie blätterte um und seufzte.
    »Vergiss die Zeitung«, sagte Olivia. »Du gehst nicht weg, und damit basta. Ich brauche dich. Demnächst kommen die kohlehydratfreien Chips
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