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No Sex in the City

Titel: No Sex in the City
Autoren: Unbekannter Autor
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Männer?«
    »Tja«, sagte Miko träge und kratzte ein wenig alten Lack ab. Katie konnte das nicht ausstehen. Sie kontrollierte in dem Kosmetikspiegel, den Miko auf ihrem Schreibtisch liegen hatte, ihre Falten. Grund zur Beunruhigung.
    »Ich meine«, sagte Miko, »sie sind doch komplett verdorben durch die große Auswahl, oder?«
    Katie dachte einen Moment darüber nach. »Du meinst ... Männer sind einfach zu unbekümmert angesichts der vielen Frauen um sie herum?«
    Miko zuckte mit den Schultern. »Schau doch.« Sie zeigte in die Empfangshalle hinab, die hinter der modern geschwungenen gläsernen Wand an ihrem Arbeitsplatz in Covent Garden stets einsehbar war. Katie blickte hinunter. Ihr wurde immer ein wenig schlecht, wenn sie das tat, als würde sie gleich hinterherstürzen.
    »Frau, Frau, Frau«, hob Miko an, als Personen durch die Eingangstür traten. »Fetter Typ. Frau, Frau, Frau. Behaarter Typ, bumst die Frau da drüben. Verheiratet. Frau, Frau, Frau.«
    Katie lehnte sich zurück. »Willst du mir damit sagen, dass die Männer alle zwei Frauen haben und trotzdem noch Frauen übrig sind?«
    Sie ging die Männer in ihrem Büro durch. Das waren genau zwei. Der fette Paul machte die Buchhaltung und stank nach Eiersandwiches, von denen er Unmengen verspeiste und, wo er ging und stand, stets Kressehäufchen fallen ließ. In der IT-Abteilung gab es einen kleinen Gremlin, der sich vor Sonnenlicht hütete. Beide hatten unerwartet attraktive Frauen, die mit einer Engelsgeduld zur jährlichen Weihnachtsfeier kamen und sich den zweifelnden Blicken der Anwesenden aussetzten - »Wer hätte es für möglich gehalten? Ist er so gut im Bett?«
    »Hi, Lucca«, sagte Miko zu der umwerfenden, braungebrannten Italienerin vom Marketingteam, die gerade an ihrem Schreibtisch vorbeikam. »Wie war dein Blind Date?«
    Lucca sah zu ihnen herüber, und ihr dunkelblondes Haar schwang elastisch mit. »Ich weiß jetzt, warum man von einem Blind Date spricht«, fauchte sie.
    Miko zuckte mit den Schultern. »Warum?«
    »Weil ich mir am liebsten mit einer Gabel die Augen ausstechen würde! Kannst du mir erklären, warum er denkt, ich interessiere mich dafür, dass er Robert Kilroy-Silk kennt?«
    Katie und Miko zuckten beide mit den Schultern.
    »Oder warum er mir bereits vor dem Aperitif erklärt, dass er für eine feste Beziehung noch nicht bereit sei?«
    »Wären wir mit italienischen Jungs besser dran?«, fragte Katie teilnahmsvoll.
    »Nur wenn du jemanden zum Bemuttern suchst.«
    Lucca verkündete mit einer ungestümen Geste ihren grundlegenden Hass auf die Spezies Mann und verschwand, um ihre Wut an der Kaffeemaschine auszulassen.
    »Lucca ist viel hübscher als ich«, schmollte Katie.
    »Ja, in der Tat.«
    »Und gerät doch an solche Idioten.«
    »Wen magst du dann abbekommen?«
    Terence natürlich. Es wäre vielleicht okay gewesen, wenn sie sich bei irgendeinem Barbecue begegnet wären. Na ja, es wären eine Menge Leute dort gewesen, und jede Menge Bier wäre geflossen. Aber so ... Als würde er ihre Gedanken genau andersherum interpretieren, legte Terence ihr nun eine Hand aufs Knie. Katie zuckte innerlich zusammen.
    »Ich möchte dich nicht im Unklaren lassen«, sagte er und blies ihr seinen Alkoholatem ins Gesicht. »Mir geht es vor allem um ein bisschen Spaß, verstehst du? Nichts Ernstes.«
    Katie hatte nicht gefallen, wie sich die Unterhaltung mit Miko entwickelt hatte.
    Mal ehrlich, was stimmte nicht mit ihr? Klar, Katie Watson würde nie einen internationalen Model-Wettbewerb gewinnen. Sie sah zwar gerne Sendungen, in denen Frauen mit Raubvogelprofil hinter ungelenken Minderjährigen herliefen und sie für diese neumodischen Model-Macher-Welten einfingen, sie mit Spaß und Rockstars und Mailand und Tokio lockten, aber Katie hatte diese Welten nie mit sich selbst in Verbindung gebracht. Olivia hatte mal erzählt, dass ihr so etwas passiert sei, aber obwohl sie zweifellos ungelenk war, hatte Katie doch gedacht, dass Olivia entweder a) flunkerte (was nicht ihre Art war) oder b) das Opfer eines Missverständnisses geworden und der Welt der Prostitution von Minderjährigen gerade noch einmal entkommen war.
    Katie war, nun ja, vermutlich ganz niedlich. »Du bist eine ganz Süße«, hatten ihre Exfreunde immer gesagt. Niemand hatte jemals erklärt: »Katherine Watson, du bist die umwerfendste Schönheit, der ich je in meinem Leben begegnet bin. Ich töte für dich, wenn es sein muss. Ich lege mich hin und sterbe für dich. Deine
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