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nmp08

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Titel: nmp08
Autoren: Unknown
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Auge, dann das andere, schloß
beide wieder und stöhnte auf.
    „Clovis weilt nicht mehr unter
uns“, sagte ich „Aber trotzdem gibt’s noch Keulenschwinger.“
    Tony Charente öffnete jetzt
endgültig die Augen und warf einen fragenden Blick um sich.
    „Scheiß-Diener“, schimpfte er
und faßte sich an den Kopf. „So zuzuschlagen.“
    „Erkennen Sie mich?“ fragte
ich.
    Er gähnte.
    „Salut, Burma.“
    „Wollen wir Laumier einen
Besuch abstatten?“
    „Hören Sie mit diesem
Scheißkerl auf.“
    „Sie stinken nach Alkohol.“
    „Ja und? Verboten?“
    Mit großer Mühe kletterte er
aus dem Luxusschlitten. Die Filmrollendose klemmte er sich unter den Arm.
    „Ah“, sagte er, „frische Luft.
Das tut gut.“
    So originell wie bei seinen
Filmdialogen.
    „Was ist das da?“ wollte Faroux
wissen. Vielleicht hielt er die Dose für einen Riesen-Camembert.
    „Finger weg!“ knurrte der
Schauspieler, mit einem Mal wieder wütend. „Laumiers Werk. Seine Filmrollen. In
der Villa liegt ‘n ganzer Haufen davon. Als ich abgehaun bin, hab ich zwei oder
drei mitgehen lassen. Die andern hab ich wohl unterwegs verloren. Hier, was ich
damit mach, mit Laumiers Arbeit. Mit seinen Scheißfilmen!“
    Bevor wir ihn davon abhalten
konnten, öffnete er die Dose in der Absicht, den Film zu vernichten. Der Deckel
rollte lärmend über die Straße.
    „Was ist das denn...“ stammelte
Tony Charente.
    Die Dose fiel ihm aus der Hand.
Kein Zentimeter Zelluloid war drin. Dafür war die Dose randvoll mit Rauschgift.

16.

Der Tag
geht zu Ende
     
    Tony Charente saß auf dem Sofa
in seinem sonnendurchfluteten Bungalow. Er hatte kaum was an, dafür aber einen
Turban aus feuchten Handtüchern. Das Luxushündchen wurde von ihm gegen den
Strich gestreichelt und wedelte still zufrieden mit dem Schwanz. Micheline, zur
Krankenschwester des berühmten Mannes avanciert, sagte auch nichts.
    „Ein erstklassiges Versteck“,
bemerkte der Schauspieler .. „Kommissar Faroux ist ins
Studio gefahren und kassiert die Sendung ein, die vor kurzem gekommen ist.“
    „Gut, daß Sie dabei waren.
Hätte übel ausgesehen: ehemaliger Rauschgiftsüchtiger fährt mit Stoff durch die
Gegend!“
    „Hat’s zuerst auch, aber nicht
lange. Jetzt sind Sie ja wieder zu Hause. Noch ein Schluck Mineralwasser?“
    Er reichte sein Glas rüber.
    „Hab den Flics erklärt, wie das
wohl abgelaufen sein muß“, sagte ich und goß mir auch was ein, allerdings eine
weniger langweilige Flüssigkeit. „Hab ihnen erzählt, daß es Ihnen quer
runterging, zusammen mit Denise Falaise vor der Kamera zu stehen. Sie dachten,
Laumier, dieser verschlagene Kerl, wär der Drahtzieher bei dem Spielchen. Also
besorgen Sie sich seine Adresse, saufen sich Mut an und fahren zu ihm, um Ihre
Wut an ihm auszulassen. Aber bei Laumier sind aufdringliche Menschen seit ein
paar Tagen ziemlich unbeliebt. Also zieht man Ihnen eins mit dem Knüppel über
den Schädel und legt sie irgendwohin, gefesselt... Sie können sich befreien und
abhaun. Sind vorsichtig genug, um keine Revanche zu fordern, wütend genug, um
dem Schwein Laumier eins auszuwischen, und blöd genug, um nicht zu merken, was
Sie da mit sich rumschleppen.“
    „Was ist denn hinterher noch
passiert? Ich bin nämlich immer noch etwas benommen...“
    „Das Rauschgift hat Faroux
belebt. Sein Inspektor mußte Verstärkung anfordern. Die Villa wurde umstellt.
Dann schickte Faroux mich auf Erkundung. Manchmal sind Privatdetektive auch zu
was nütze. Die Herren hielten Kriegsrat: Laumier, Blanchard, Melganno, Albert,
der Freund von Venturi, und noch zwei andere, die ich nicht kannte. Kein
Venturk Bei ihm hab ich mich wohl getäuscht. Die Befreiung von Melganno haben
Albert und Clovis besorgt. Venturi hat sich anscheinend schnellstens verzogen,
um nicht mit reingezogen zu werden. Erfahren wir noch genauer, wenn er
geschnappt wird. Also, unsere Verbrecher redeten sich die Köpfe heiß. Ich
glaub, die wollten sich alle gegenseitig übers Ohr haun. Irgendwann ist ein
Wagen rausgefahren. Kam nur bis zur ersten Polizeisperre. Albert und die beiden
Unbekannten. Bei Tagesanbruch hat Faroux zum Angriff geblasen. Melganno und
Laumier haben keinerlei Widerstand geleistet. Blanchard hat versucht zu
fliehen. Man hat das Feuer auf ihn eröffnet, er hat’s erwidert. Bevor er
verletzt wurde, hat er einen Flic und Laumier niedergeschossen. Den Flic, glaub
ich, eher zufällig. Der wird’s überstehen. Aber Laumier... Laumier nicht. War
verdammt gut
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