Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
nmp08

nmp08

Titel: nmp08
Autoren: Unknown
Vom Netzwerk:
einer kleinen
Variante: Morgues ist Laumier nicht ausgespannt worden, dreht aber mit einem
Produzenten, mit dem Laumier wahrscheinlich im Clinch liegt. Der schwache Punkt
dieses neuen Produzenten ist Morgues, früher mal rauschgiftsüchtig, wie Lunel.
Man besorgt ihm das Nötige, damit er für die Dreharbeiten ausfällt. Laumier ist
ein Geizhals, aber wenn er sich rächen will, vergißt er seinen Geiz... Von der
Zeit an hat er mit Blanchard gemeinsame Sache gemacht. Blanchard lieferte ihm
wohl den Stoff. Nach seinem großen Coup auf Kosten der anderen Dealer haben die
beiden sozusagen eine Handelsgesellschaft gegründet.“ Faroux strich sich den
Schnurrbart glatt.
    „Und Lucie Ponceau?“ erinnerte
er mich an unser eigentliches Thema.
    „Er war neidisch auf ihr
Comeback. Machte sich ihre depressiven Neigungen zunutze und half ihr, sich ins
Jenseits zu befördern. Die Schauspielerin hatte mit den Rauschgifthändlern
nichts zu tun.“
    „Hm... Also, dann haben sie
darüber geredet, und Monique hat das mitgekriegt...“
    „Ja. Wie Jules Rabastens. Er
wollte besser sein als Marc Covet, der Herr hier. Wollte mir nützlicher sein.
Hat nicht ganz geklappt…“
    „Hm...“, brummte Faroux wieder.
„Und wo soll das Ihrer Meinung nach passiert sein? Im Cosmopolitan etwa?“
    „In Neuilly, in einer Villa, Les
Pins Parasols. Gehört Denise Falaise. Sie werden es sich bestimmt nicht
nehmen lassen, dort hinzufahren und mein Geschwätz zu überprüfen.“
    „Oh ja! Ich glaub, da gibt’s
‘ne Menge zu überprüfen. Denise Falaise! Hängt die denn wenigstens mit drin?“
    „Spricht nichts dafür. Sie
können sich ja vorstellen, daß Laumier & Co. sie nötigenfalls leicht
woanders unterbringen konnten.“
    „Zum Glück für sie. Aber... Ich
weiß nicht, wo Monique umgebracht worden ist. Gefunden haben wir sie ja in
Ihrem Kofferraum... Rabastens jedenfalls hat man bei sich zu Hause
abgeschlachtet. Natürlich sind Sie wieder mal schlauer als ich...“
    „Nicht traurig sein, Kommissar.
Wie Sie wissen, ist Rabastens in Raten getötet worden, wenn ich mal so sagen
darf. Erst hat er eins draufgekriegt, damit er sich schön ruhig verhält. Aber
er ist wieder zu sich gekommen und konnte abhauen. Anstatt die Flics zu
alarmieren, läuft er zu sich nach Hause. Beruflicher Ehrgeiz. Wollte das, was
er erfahren hatte, so schnell wie möglich zu Papier bringen. Blanchard merkt
irgendwann, daß Rabastens verschwunden ist. Seine Adresse kennt er aus den
Papieren, die der Journalist bei sich hatte. Also rast er zu ihm, verpaßt ihm
den zweiten Schlag und schickt ihn damit zum Vater im Himmel.“
    „Hm...“ Faroux brummte heute
oft „...Hm... Und Monique? Wie kam sie in den Kofferraum?“
    „Ganz einfach. Die Leiche wird
in Pins Parasols gelagert — schön kühl im Eisschrank, warum nicht? Da
ergibt sich eine gute Gelegenheit, mir einen üblen Streich zu spielen. Und zwar
folgendermaßen: Ich besuche Laumier im Studio. Mein Besuch trifft ihn
unvorbereitet. Er läßt mich warten, länger als nötig. Warum? Um seinen Ratgeber
ranzupfeifen, den eigentlichen Chef, Diener Jean alias Jérôme Blanchard. In
seinem Beisein serviert mir Laumier die Geschichte von seinem tyrannischen
Eheweib und seinem Verdacht, den er mir gegenüber hat. Ich fall drauf rein,
weil ich noch nicht weiß, daß seine Frau seit Januar im Ausland ist. Ich weiß
nicht, ob sie kapieren, daß ich einfach nur auf Laumiers Telefonanruf reagiert
habe — verspätet — , als alles noch ruhig war. Ich
suchte nichts Konkretes. Sie waren es, die sich da was zusammengebraut hatten.
Jedenfalls stell ich in ihren Augen eine Gefahr dar. Das beste Mittel, mich
unschädlich zu machen, ist eine Leiche in meinem Kofferraum. Wenn die Flics sie
entdecken, ziehen sie mich für ‘ne Weile aus dem Verkehr. Blanchard ist kein
Angsthase. Einer, der manchmal schnelle Entschlüsse faßt. Auf leisen Sohlen
verläßt er das Studio, ruft dann Laumier an und gibt Anweisung, mich so lange
wie möglich festzuhalten. Schwitzend und schnaufend, krebsrot im Gesicht,
erledigt Laumier diese relativ einfache Aufgabe. Ich seh mir das Schauspiel an.
In der Zwischenzeit rast Blanchard mit meiner Kiste nach Pins Parasols, packt Moniques Leiche in den Kofferraum, rast zurück und stellt den Wagen
wieder auf das Studiengelände. Der Wachhund am Tor wacht wirklich nur auf, wenn
Fremde auf den Innenhof wollen. Laumier, krank vor Angst, völlig fertig von der
Anspannung, unterbricht die Dreharbeiten, und ich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher