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Ninja-Rache

Ninja-Rache

Titel: Ninja-Rache
Autoren: Jason Dark
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zerrte das Messer zurück und gleichzeitig vor. Die Hand zeigte einen tiefen Schnitt. Aus ihm rann die dunkle Flüssigkeit hervor, und ich rollte mich weiter.
    Nur weg aus der unmittelbaren Gefahrenzone. Keinen direkten Kampf, in dem ich unterlegen war.
    Ich sprang wieder auf.
    Ein Tengu flog auf mich. Er hatte sein Maul aufgerissen. Ich sah darüber die wilde Glut in den Augen, gepaart mit einem Vernichtungswillen. Ich schoß und stieß zu.
    Der Tengu und ich prallten zusammen. Zum erstenmal hatte ich einen derartig direkten Kontakt mit dem schrecklichsten aller japanischen Dämonen.
    Er bestand jetzt nur noch aus Maul. Gegen ihn war ein Kampfhund so harmlos wie ein Frosch.
    Ich rammte den Dolch in das Maul, schnitt ein Stück ab, sah die Schatten dicht vor meinen Augen vorbeihuschen, hörte das Klatschen, und dann war es passiert.
    Der Tengu zischte auf, er warf sich röhrend herum, denn Sukos Schläge hatten ihm schwer zu schaffen gemacht.
    »Kriech weg, John!«
    Das tat ich auch und sah, wie Shao und Yakup kämpften. Der Ninja war sichtbar geworden, er hatte auf seine Krone verzichtet, so daß ich ihn bei seinem Kampf beobachten konnte.
    Es war der nackte Wahnsinn.
    Er ging mit dem Schwert der Sonnengöttin um wie ein Artist. Zudem wirkte sein gesamter Kampf wie eine wohleinstudierte Choreographie. Schnell und tänzerisch gewandt, dabei absolut sicher und tödlich. Er hebelte mit seiner Klinge einige Tengus hoch, schleuderte sie dann fort und schlug zu, bevor sie sich zu Boden fallen lassen konnten. Die Festung lag rechts von mir. Als ich durch den Nebel kroch, hatte ich das Gefühl, durch Rauch gleiten zu müssen. Das blaue Licht irritierte mich nicht mehr, doch als ich genauer hinschaute, da sah ich etwas Schreckliches und gleichzeitig Normales.
    Ein Augenpaar!
    Blau, kalt und grausam. Dazu eine mächtige Gestalt, die inmitten der Festung stand und sie dirigierte.
    Ich konnte mich nicht zurückhalten, ich mußte einfach schreien. Ein Name gellte durch den blauen Nebel.
    »Shimada!«
    ***
    Es war so, als hätte ein unsichtbarer Regisseur alles gekippt. Natürlich hatte nicht nur ich meinen eigenen Schrei vernommen, Yakup war es nicht anders ergangen.
    Er gehörte zu den Leuten, die man aus dem tiefsten Schlaf hervorreißen und ihnen sagen konnte. ›Kämpfe, denn dein Todfeind steht bereit!‹ Er würde dem Befehl sofort Folge leisten.
    Auch hier!
    Plötzlich waren die Tengus Nebensache geworden, denn es riß ihn herum, damit er auf die Festung starren konnte, und er sah Shimada dort ebenfalls stehen.
    Aus seinem weit geöffneten Mund drang ein irrer Schrei. Ich wollte ihn zurückhalten, weil ich mir auf die Fahne schrieb, daß ich ihn von den Tengus weggelockt hatte, aber Yakup Yalcinkaya war nicht mehr zu halten. Er wollte seine Ninja-Rache bis zum bitteren Ende durchführen. Also mußten wir ohne seine Unterstützung gegen die verfluchten Tengus auskommen.
    Ich hörte Suko fluchen, auch mir war danach zumute, aber die Worte blieben mir im Hals stecken, denn plötzlich bekamen wir Hilfe von einer ganz anderen Seite.
    Mit einem Offizier an der Spitze griffen mehrere Soldaten an. Nicht mit Gewehren oder Pistolen, sie hatten sich andere Waffen besorgt, wobei meine Augen sich weitete, als ich sie sah.
    Es waren Flammenwerfer!
    Und damit hatten sie genau die richtigen Waffen geholt. Wenn es ein Element schafft, die Tengus zu vernichten, dann war es das Feuer, denn gegen Flammen gab es keine Rettung.
    Ein Flammenwerfer flog auf mich zu. Ich griff blitzschnell nach ihm und hielt ihn fest.
    Suko hatte ebenfalls einen bekommen, nur für Shao war keiner mehr da. Sie huschte an uns vorbei und rannte mit langen Sätzen auf die Festung zu, weil sie Yakup nicht allein lassen wollte. Ob Wahnsinn oder nicht, darum konnten wir uns nicht kümmern, denn nun hieß es Feuer frei. Die Soldaten machten es mir vor.
    Suko und ich hatten uns eingereiht. Aus den unhandlichen und kompakt wirkenden Waffen schössen die langen Flammenstrahlen hervor. Da wir die Flammenwerfer schwenkten, war es leicht, an die Tengus heranzukommen. Zudem taten sie nichts, um der Hölle zu entfliehen. Als der erste von einer Feuerlohe erfaßt wurde, brannte er wie Zunder. Sein Fell loderte, es knisterte, und er jagte als Fackel in die Höhe. Beim Aufprall zerbrach sein Körper in zahlreiche Teile, die als Funken davonstoben.
    Das war der erste.
    Danach ging es schnell.
    Wir kamen uns vor wie ein eingespieltes Team, als wir diese widerlichen Wesen durch das
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