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Nina 04 - Nina und das Raetsel von Atlantis

Nina 04 - Nina und das Raetsel von Atlantis

Titel: Nina 04 - Nina und das Raetsel von Atlantis
Autoren: Moony Witcher
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etwas mit dem Brand zu tun, der auf der Isola Clemente ausgebrochen ist?«
    »Ach, das verstehen Sie nicht!«, fuhr ihn der Graf an und ging auf das seltsame zugedeckte Objekt zu. Mit einer schnellen Geste zog er das violette Tuch herunter.
    »Ein Sarg!«, riefen die beiden Ratsherren und schlugen sich die Hände vor die Augen.
    »Ja, ein schöner Sarg aus Metall. Blank und glänzend. Ich habe sogar etwas eingraviert.« Der Graf streckte seine linke Hand aus, deutete mit dem Zeigefinger auf eine bestimmte Stelle und fuhr mit dem langen Fingernagel die Buchstaben entlang, die dort eingeritzt waren.
    LSL - Marquis Loris Sibilio Loredan - Bürgermeister von Venedig

    Die Ratsherren wurden bleich. »Und was tun wir jetzt? Was sollen wir der Bevölkerung sagen?«
    »Beruhigen Sie sich. Ich werde den Posten des Marquis übernehmen.« Und mit diesen Worten schlug Karkon den Umhang auf, zog ein Pergament hervor und las laut vor:
    Mein letzter Wille
    Ich, Marquis Loris Sibilio Loredan, überlasse im Vollbesitz meiner geistigen Kräfte den Posten des Bürgermeisters von Venedig dem Grafen KArkon Ca‘ d‘ Oro, der Zufriedenheit, Freiheit und Gerechtigkeit garantieren wird.
    LSL
    »Aber ist dieses Dokument rechtsgültig?«, wagten die Ratsherren einzuwenden.
    Karkon näherte sich ihnen drohend, zückte den Pandemon Mortalis und knurrte: »Wie könnt ihr es wagen, an mir zu zweifeln? Passt besser auf, was ihr sagt und was ihr tut! Verstanden?«
    Die beiden wichen zurück und zogen die Köpfe ein.
    »Druckt Tausende Todesanzeigen und tapeziert damit die Stadt. Die Beerdigung wird in zwei Tagen stattfinden. Alle Venezianer sind verpflichtet, an ihr teilzunehmen.«
    »Erlauben Sie mir, lieber Graf, ist es wohl möglich, unseren armen Bürgermeister ein letztes Mal zu sehen?«
    Die Bitte des Ratsherren ließ den boshaften Karkon aufbrausen.
    »Was hilft es noch, seinen Leichnam zu sehen? Der wahre Grund für seinen Tod darf nicht bekannt werden, auch euch werde ich nicht einweihen. Habe ich mich deutlich ausgedrückt?«
    Die Ratsherren nickten.
    »Sehr gut. Ich sehe, ihr habt verstanden. Also ist klar, dass wir diese tragische Situation zu unserem Vorteil ausnutzen müssen. Den Bürgern werden wir sagen, dass LSL vergiftet worden ist.« Karkon setzte sich auf den Sarg, schlug die Beine übereinander und blickte in die verwirrten Gesichter der Ratsherren.
    »Vergiftet?«, riefen die beiden Gefolgsleute des Bürgermeisters mit erstickter Stimme. Ihnen stand mittlerweile der kalte Schweiß auf der Stirn.
    »Natürlich. Vergiftet. Ermordet. Und ihr könnt euch sicher vorstellen, wem wir die Schuld dafür in die Schuhe schieben werden!«, zischte der Graf. Er strich sich genüsslich über den Bart.
    »Nina de Nobili?«, fragten die beiden ungläubig und schauten Visciolo und die Zwillinge an, die gehässig grinsten.
    »Genau. Und das ist sogar recht nah dran an der Wahrheit. Nur dass wir nicht enthüllen können, wie sie ihn letztendlich ermordet hat. Diese kleine Hexe und ihre Freunde werden das teuer bezahlen. Ihr Ende ist nah.«
    Karkon stand auf, strich über den Sarg, und bevor er die Ratsherren verabschiedete, durchbohrte er sie mit einem eindringlichen Blick.
    »Denkt daran, die Todesanzeigen müssen bis morgen früh überall in der Stadt aufgehängt sein.«
    Sobald die beiden hinter Visciolo das Planetenkabinett verlassen hatten, öffnete der Graf den Sarg. Er war leer!
    Seine teuflische Lache hob sich zur Decke und selbst Alvise und Barbessa jubelten über den hinterhältigen Plan ihres Meisters.
    Wieder einmal hatte sich der Graf eine gemeine Falle ausgedacht, um das Mädchen vom Sechsten Mond in die Enge zu treiben. Sie war das einzige Hindernis bei der Umsetzung seines furchtbaren Vorhabens: Er wollte die Macht über Venedig ergreifen und sich der Geheimnisse von Xorax bemächtigen.
    Abwesend ließ er den violetten Umhang über die Inschrift gleiten und wandte sich grinsend an die Zwillinge: »Es ist nicht mehr zu erkennen, dass unter diesen Buchstaben andere versteckt sind. Nicht wahr?«
    »Das stimmt. Niemand wird bemerken, dass in diesem Sarg der Körper Ihrer geliebten Andora gelegen hat«, antwortete Alvise stolz.
    Karkon hatte den Metallsarg von Andora, dem karkonianischen Roboter, der vor einigen Monaten im Acqueo Profundis gestorben war, direkt nach der Explosion auf der Insel geraubt. Als er in der Sauerstoffblase durch die Lagune geschwommen war, hatte er auf dem Meeresboden etwas blinken sehen und den Sarg mit
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