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Nimm mich, wie ich bin

Nimm mich, wie ich bin

Titel: Nimm mich, wie ich bin
Autoren: Jill Shalvis
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hatten.
    “Vielen Dank”, erwiderte Ally trocken.
    Lucy lächelte nur. “Keine Sorge”, sagte sie. “Wyoming wird dich schon wieder aufmöbeln. Ich bin so froh, dass du gekommen bist. Hast du Chance schon kennengelernt? Ist er nicht süß?”
    Ally sah sie verwundert an. “Süß?”
    Lucy lächelt. “Ich weiß. Er ist sehr viel mehr als das. Er ist wundervoll.”
    Wundervoll aussehend, vielleicht. Chance, der böse Wolf, war nun wirklich das Letzte, worüber Ally reden wollte. “Du hast mir immer noch nicht gesagt, wie es dir geht. Hast du Schmerzen?”
    Lucy nickte weise. “Aha, man wechselt das Thema. Netter Versuch.” Ihre Freude schien ein wenig nachzulassen. “Du kannst ihn also nicht ausstehen.”
    “Das habe ich nicht gesagt.”
    Lucy sank in die Kissen zurück und wich Allys Blick aus. “Weil es mir wirklich leidtun würde, wenn du mit jemandem zusammenarbeiten müsstest, den du nicht magst.”
    Mögen? Nein. Begehren? Oh ja. Aber sie würden sich schon irgendwie zusammenraufen. Und sie würde alles in Erfahrung bringen, was sie über ihn wissen musste, selbst wenn bereits ein Blick auf ihn in Jeans und T-Shirt genügte, um ihre Hormone in Aufruhr zu versetzen. “Ach, das wird schon gehen”, versicherte Ally. “Wir werden gut miteinander auskommen.”
    “Wirklich? Ach, Liebes, ich bin so froh. Das macht es so viel einfacher für mich. Ich meine, wenn man meinen Zustand bedenkt.”
    Das klang irgendwie unheilvoll, fand Ally. “Stimmt etwas nicht?”
    “Nichts, was mit der Zeit nicht wieder heilen wird. Ich mache mir nur Sorgen um das Hotel. Das Feuer hat alles zerstört. Es wird schwierig werden, alles für die Sommersaison in Ordnung zu bringen. Du wirst doch bleiben, oder?”
    Ally drückte beruhigend Lucys kühle, schwielige Hand. “Natürlich.” Sie hatte einen Monat Zeit, bevor sie nach San Francisco zurückkehren musste, um ihre Wohnung zu räumen. Einen Monat, in dem sie sich darüber klar werden musste, welche Richtung sie künftig einschlagen wollte. “Aber um ehrlich zu sein, Chance scheint mehr als fähig zu sein …”
    “Oh, er ist wirklich ein fähiger Mann.” Lucy lachte. “Und mit seinem Aussehen und seinem reizenden Lächeln kann er die Mitarbeiter so ziemlich zu allem überreden. Aber Blut ist dicker als Wasser.”
    Ally dachte an Chances Lächeln und wusste, dass Lucy recht hatte. Sein Lächeln schien sagen zu wollen: Ich weiß, dass du dir hier fehl am Platz vorkommst. Ich fordere dich heraus, es doch zu wagen. Und es sagte: Ein Kuss von mir, und du bist verloren.
    Zu ihrem Ärger waren ihr die Knie weich geworden.
    “Wenn du irgendetwas brauchst”, sagte Lucy, “geh zu ihm.”
    Wenn Ally etwas brauchte, dann die Möglichkeit, endlich einmal wirklich zu leben. Und obwohl Chance sie nicht nur faszinierte, sondern ihr vor allem Angst einjagte, glaubte sie, dass er ihr vielleicht helfen könnte. Sie musste es nur schaffen, ihn zur Kooperation zu überreden.
    “Es gibt nichts, das er nicht zu Wege bringt, wenn er es sich einmal in den Kopf gesetzt hat”, sagte Lucy.
    Chance war sicher ein Mann, der zu allem bereit war. Also war er wirklich der ideale Mann, um ihr zu helfen. “Es wird schon alles klappen. Werd du nur wieder gesund.”
    “Okay.” Lucy seufzte. “Du bist doch nicht böse, wenn ich jetzt ein kleines Nickerchen mache, oder?”
    “Nein, natürlich nicht.” Aber Allys Magen zog sich unwillkürlich zusammen, denn jetzt musste sie wieder zu Chance hinausgehen. Nicht, dass sie nicht bereit dazu war. Sie brauchte nur noch ein paar Augenblicke, um sich zu sammeln. “Ruh du dich nur aus. Ich warte hier …”
    “Oh nein!” Lucy richtete sich auf und öffnete ihre grünen Augen. “Du darfst nicht warten. Fahrt gleich zum Hotel weiter. Und ich möchte nicht, dass ihr mich oft besucht. Die Fahrt dauert viel zu lange. Kommt nur, wenn ihr Zeit habt.”
    Ally zögerte. “Bist du sicher?”
    “Völlig.” Lucy sank wieder zurück und schloss die Augen. “Ich habe absolutes Vertrauen in dich. Ach, Ally?”
    “Ja?” Ally trat wieder an Lucys Bett. Vielleicht wurde ihr doch noch eine Gnadenfrist gewährt.
    “Umarme Chance für mich, ja?”
    Lucy war klug genug, zu warten, bis die Tür sich hinter Ally geschlossen hatte, bevor sie ihrer Heiterkeit Luft machte.
    Als die Krankenschwester kurz darauf hereinkam, grinste Lucy von einem Ohr zum anderen.
    “Was ist denn so komisch?”, fragte die Schwester.
    Lucy seufzte verträumt. “Alles ist
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