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Nightshifted

Nightshifted

Titel: Nightshifted
Autoren: Cassie Alexander
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zu sehen, und du würdest dich freuen, sie zu
sehen. Dort würdest du aussteigen, und es hätte den Anschein, als wäre das
alles nie passiert.«
    Die Fahrstuhltüren öffneten sich, und ich sah die
Flure des vierten Stockwerks vor mir – lächelnde Krankenschwestern, lächelnde
Patienten. Überall herrschte Gelassenheit, die dem Wissen entsprang, dass
keiner deiner Patienten dich umbringen wollte. Die Türen schlossen sich wieder.
    Wenn ich ganz ehrlich zu mir selbst war, musste ich
zugeben, dass es verlockend aussah.
    Â»Und mein Bruder?«
    Â»Er würde auch weiterhin clean bleiben, bis ans Ende
seiner Tage. Alles, was sich ändern würde, wären du und dein Platz in der Welt.
Du könntest ein neues Du werden. Ein besseres Du. Ein glücklicheres Du.«
    Ich wartete und wog das Für und Wider ab. Schwestern
aus dem vierten Stock konnten sich wahrscheinlich die Raten für ein neues Auto
leisten oder sogar eine Dreizimmerwohnung. Diese Dinge … ja, sie würden mein
Leben einfacher machen. Aber glücklicher?
    Und es gab auch Haken an der Sache: Was würde
passieren, wenn ich irgendwo da draußen Dren in die Arme liefe, nachdem die
Schatten mir dabei geholfen hatten »zu vergessen«? Außerdem bekamen die
Schwestern im vierten Stock nicht so oft die Gelegenheit, zum Helden zu werden.
Die Schatten hätten mir ja wenigstens anbieten können, mich auf die
Intensivstation zu versetzen.
    Als ich die linke Hand nach den Fahrstuhlknöpfen
ausstreckte, entdeckte ich die alten Narben von Annas erstem Biss. Entschlossen
drückte ich mit dem Daumen auf »Türen schließen«.
    Â»Ich habe bereits einen Job, der mir gefällt. Und in
dem ich gut bin.« Ich zeigte zur Decke hoch. »Ich weiß noch, was für Gefühle
ihr damals in mir ausgelöst habt – aber ihr habt euch in mir getäuscht.«
    Die Schatten zeigten sich von meiner Pose nicht
sonderlich beeindruckt. »Wir bieten Sterblichen nicht oft eine zweite Chance
an. Deine heroische Gefühlslage wird schwinden.«
    Â»Aber fürs Erste behalte ich meinen Job, vielen
Dank.«
    Plötzlich hatte ich das Gefühl, der Fahrstuhl würde
wieder sinken, und die Dunkelheit zog sich langsam zurück.
    Â»Hey, Schatten!« Ich klopfte fordernd gegen die Wand.
»Ich will eine Gehaltserhöhung!«
    Ihr Lachen war überall um mich herum.
    Â»Mann, schönen Dank auch.« Mit verschränkten Armen
schaute ich zur Decke hoch. »Warum musste das alles ausgerechnet mir
passieren?«
    Â»Warum nicht? Was du getan hast, hätte auch jeder
andere tun können«, erklärte die hallende Stimme.
    Kurz runzelte ich frustriert die Stirn, dann wurde
mir klar, dass sie nur wieder versuchten, sich von meinen Selbstzweifeln zu
nähren. Die Fahrstuhltüren öffneten sich, und ich sah den vertrauten Fliesenboden
von Y4 . Vielleicht würde ich
irgendwann nettere Kollegen und Geschwister oder zumindest nicht mörderische
Patienten haben – vielleicht aber auch nicht. Wenigstens wusste ich, wer ich
war, und dass ich gute Arbeit geleistet hatte.
    Â»Aber es war eben ich«, sagte ich. Dann zeigte ich
der Fahrstuhldecke den Stinkefinger und ging auf meine Station hinaus.

 
    Dieses Buch konnte nur
durch das Engagement vieler Menschen geschrieben werden, von denen ich ein paar
besonders danken möchte. Zuerst meinem Mann Paul, der wirklich verstanden hat,
warum ich das hier mache. Meiner Agentin Michelle Brower, die an dieses
verrückte Buch geglaubt hat. Und meiner Lektorin Rose Hilliard, die es unter
Vertrag genommen und mir danach hervorragenden Input gegeben hat. Bei meinem
ersten Leser Daniel Starr werde ich für immer in der Schuld stehen, denn er hat
eine unermesslich große Rolle dabei gespielt, aus mir die Autorin zu machen,
die ich heute bin. Auch meinen weiteren
Testlesern habe ich viel zu verdanken: Tina Connelly, Anna Eley, Patrick
Weekes und Julia Reynolds, die mir alle ihr Hirn
und ihre Zeit gewidmet haben. Ich verspreche, ihnen ihre Hirne demnächst
wieder zu geben. Meinen Eltern, die nicht immer
verstanden haben, warum ich das mache, die mich aber dennoch unterstützt
haben. Meinen Schreibkollegen Rachel Swirsky, Blake Charlton, David Moles und
Barry Deutsch, die sehr wohl verstanden haben, warum ich das mache, und mich
trotzdem unterstützt haben, obwohl sie als Verlagsinsider wissen, welche Opfer
man dafür bringen muss. Danke
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