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NIGHT WORLD - Engel der Verdammnis

NIGHT WORLD - Engel der Verdammnis

Titel: NIGHT WORLD - Engel der Verdammnis
Autoren: Lisa J. Smith
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Er war ihr Seelengefährte. Sie hielten zusammen.
    Schließlich fragte er leise: »Bist du soweit?« »Ja.««
    Als sie die Lichtung verließen, fügte David noch leiser hinzu: »Ist er hier?«
    »Nein. Ich habe ihn nicht mehr gesehen, seit er mir diese Stelle gezeigt hat. Er ist einfach - verschwunden. Er will auch nicht mit mir reden.«
    David drückte sie noch fester an sich.
    Mr. Belitzer kam bei Abenddämmerung, nachdem die meisten Polizisten wieder gegangen waren.
    Es war beinahe zu dunkel, um etwas zu sehen. David drängte Gillian seit einer Stunde, nach Hause zu gehen. Gillians Eltern hatten das Gleiche getan.
    Sie waren da, alle beide, sie standen dicht nebeneinander und berührten sich, wann immer sie konnten. Davids Vater und seine Stiefmutter standen auf der anderen Seite neben David.
    Ja, dachte Gillian. Die letzten Tage waren für alle hart.
    Aber sie waren dennoch alle gekommen: David, bleich, aber gefasst; Gillian, zitternd, aber aufrecht; die Eltern, verwirrt, aber bemüht, mit dem Ganzen fertig zu werden. Sie verstanden nicht, wie ihre Kinder sich binnen so kurzer Zeit solche Schwierigkeiten eingehandelt haben konnten.
    Zumindest schien niemand sie zu verdächtigen, Paula Belitzer etwas angetan zu haben.
    Und nun war Paulas Dad hier. Allein. Gekommen, um sich die letzte Ruhestätte seiner Tochter anzusehen -obwohl der Gerichtsmediziner seine Tochter bereits weggebracht hatte.
    Die Polizei erlaubte ihm, mit einer Taschenlampe auf die Lichtung zu gehen.
    Gillian zog an Davids Hand.
    Er leistete ihr eine Sekunde Widerstand, dann ließ er sich von ihr weiterziehen. Gillian hörte Gemurmel, als sie losgingen. »Was macht ihr da, diesem armen Mann zu folgen.« - »Mein Gott, das ist - gruselig.« Aber keiner der Eltern machte tatsächlich Anstalten, sie aufzuhalten.
    Sie blieben ein kleines Stück hinter Mr. Belitzer stehen. Gillian trat zur Seite, um sein Gesicht sehen zu können.
    Jetzt kam es darauf an. Sie wusste nichts über Geister. Sie war sich nicht sicher, was geschehen musste, um Gary aus dem Dazwischen zu befreien. Musste sie mit Paulas Dad reden? Ihm erklären, dass sie das Gefühl habe, dass es dem Täter, wer immer er auch war, leid tue, auch wenn er es ihm niemals würde selbst sagen können?
    Das könnte dazu führen, dass man sie einsperrte. Weil sie zu großes Interesse an einem Verbrechen offenbart hatte, zu viel Wissen. Aber seltsamerweise machte ihr das nicht so viel Angst, wie sie erwartet hätte. Sie war Garys Cousine, und seine Schulden waren irgendwie die ihren. Und die Dinge mussten richtiggestellt werden.
    Während sie zögernd dastand, fiel Mr Belitzer in dem zertrampelten Schnee auf die Knie.
    Oh Gott. Das tat weh. Wenn nicht starke Arme Gillian festgehalten hätten, wäre sie vielleicht ebenfalls gefallen.
    David hielt sie umfangen und drückte sein Gesicht in ihr Haar. Aber Gillian schaute nur zu dem am Boden knienden Mann hinüber.
    Er weinte. Sie hatte noch nie einen Mann seines Alters weinen sehen, und es tat ihr auf eine Weise weh, die beängstigend war. Aber da war noch etwas anderes in seinem Gesicht. Etwas wie Erleichterung... Friede.
    Während er dort kniete, seinen Mantel um sich herum ausgebreitet, saugte Mr Belitzer: »Ich weiß, dass meine Tochter an einem besseren Ort ist. Wer immer das getan hat, ich vergebe ihm.«
    Ein Schock durchfuhr Gillian wie ein kalter Blitz. Und und dann breitete sich Wärme in ihr aus. Plötzlich weinte sie. Heftig. Die Tränen tropften ihr aus den Augen. Aber sie war erfüllt von einer Hoffnung, die ihren ganzen Körper zu erheben schien.
    Und dann sog David scharf die Luft ein, und sie bemerkte, dass er den Kopf gehoben hatte. Er starrte etwas über Mr Belitzer an.
    Gary Fargan schwebte dort. Wie ein Engel.
    Er weinte. Und sagte etwas, wieder und wieder. Gillian erhaschte die Worte: »... leid, es tut mir so leid...«
    Es war um Vergebung gebeten worden, und Vergebung war gewährt worden. Wenn auch nicht direkt in dieser Reihenfolge.
    Das ist es, dachte Gillian. Und ihre Knie begannen zu zittern.
    David flüsterte heiser: »Kannst du das auch sehen?«
    »Ja.««
    Niemand sonst schien es zu sehen. Mr Belitzer stand jetzt auf. Er ging an ihnen vorbei, fort.
    David starrte noch immer an die gleiche Stelle. »So sieht er also aus. Kein Wunder, dass du dachtest...«
    r beendete seinen Satz nicht, aber Gillian wusste auch so, was er hatte sagen wollen. Dass sie gedacht hatte, er sei ein Engel.
    Aber... warum war Gary noch hier? War die
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