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NIGHT WORLD - Engel der Verdammnis

NIGHT WORLD - Engel der Verdammnis

Titel: NIGHT WORLD - Engel der Verdammnis
Autoren: Lisa J. Smith
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Vergebung nicht genug, um ihn zu befreien? Oder gab es da noch etwas, das getan werden musste?
    Gary drehte den Kopf und sah sie an. Seine Wangen waren feucht. »Begleite mich ein kleines Stück«, bat er. »Ich habe etwas zu sagen.«
    Gillian löste sich von David und zog ihn dann mit sich. Sie gingen hinter Gary her, vorbei an einem Dickicht und hinauf auf eine andere Lichtung. Als die Bäume und die Dunkelheit sich um sie herum schlossen, schienen sie plötzlich eit entfernt zu sein vom Lärm und der Betriebsamkeit der Polizei.
    Gillian erriet Garys Vorhaben, noch während dieser herabsank und sich ihnen zuwandte. Aber sie ließ es ihn aussprechen.
    »Du musst mir ebenfalls verzeihen.« »Ich verzeihe dir«, erwiderte Gillian. »Du musst dir sicher sein. Ich habe dir einige schreckliche Dinge angetan. Ich habe versucht, dich zu verbiegen, deine Seele zu beschädigen.«
    »Ich weiß«, erklärte Gillian gefasst. »Aber du hast auch einige gute Dinge getan. Du hast mir geholfen - erwachsen zu werden.«
    Er hatte ihr geholfen, ihre Ängste zu besiegen. Selbstvertrauen zu gewinnen.
    Ihr Erbe zu entdecken. Und ihren Seelengefährten zu finden.
    Und er war ihr auf eine Weise nah gewesen, wie ihr wahrscheinlich nie wieder jemand nah sein würde.
    »Weißt du was?« Gillian war wieder den Tränen nah. »Ich werde dich vermissen.«
    Er sah sie an. Er leuchtete nur schwach. Seine Augen waren dunkel, und ein gequälter Ausdruck lag darin, aber seine Lippen lächelten. Und er war schöner, als je zuvor.
    »Weißt du, die Dinge werden sich allmählich fügen«, sagte er langsam. »Für dich. Deiner Mom wird es besser gehen.«
    Gillian nickte. »Das glaube ich auch.«
    »Und ich habe nach Tanya und Kim gesehen. Sie kommen wieder in Ordnung. Tanya hat noch immer all ihre Finger.«
    »Ich weiß.«
    »Du solltest Melusine besuchen. Du könntest ihnen im Zirkel der Morgendämmerung wirklich sehr helfen. Und sie können dir helfen, mit der Nachwelt fertig zu werden.«
    »Ja. In Ordnung.«
    »Und du solltest in der Schule vielleicht mit Daryl sprechen. Sie hat ein Geheimnis, über das Kim während des vergangenen Jahres Gerüchte ausgestreut hat. Es ist...«
    »Angel - Gary!« Gillian hob die Hand. »Ich will es gar nicht wissen. Eines Tages, wenn Daryl mir ihr Geheimnis offenbaren will, kann sie es selbst tun. Aber wenn nicht - ist es in Ordnung. Ich muss von jetzt an allein klarkommen.«
    Sie hatte bereits an die Schule gedacht, während der ganzen letzten Nacht, als sie allein in ihrem Zimmer gelegen hatte. Natürlich würden die Dinge sich verändern. Es war überraschend leicht festzustellen, welche Freunde zählten.
    Amanda die Cheerleaderin und Steffi die Sängerin und J. Z. das Model waren in Ordnung. Nicht besser und nicht schlechter als irgendeines der weniger beliebten Mädchen. Sie hätte nichts dagegen, wenn sie sie immer noch mochten.
    Daryl - die nicht länger Daryl das reiche Kind war, sondern einfach nur Daryl - war mehr als in Ordnung. Sie war die Art von Mädchen, die sich als wahre Freundin entpuppen könnte. Und da war natürlich Amy. Sie verdankte Amy viel.
    Und was die anderen betraf - Tanya und Kim, Cory' und Bruce und Macon -die wollte Gillian im Grunde gar nicht kennen. Wenn sie nie wieder zu einer Party der beliebten Clique eingeladen wurde, sollte es ihr recht sein.
    »Und ich will auch nicht wissen, ob J. Z. wirklich versucht hat, sich das Leben zu nehmen«, sagte sie jetzt.
    Gary schloss den Mund. Dann schienen seine Augen tatsächlich zu funkeln. »Du wirst schon klarkommen.«
    Und dann sah er zum ersten Mal David an.
    Sie musterten einander einen Moment lang. Nicht feindselig. Sie sahen sich nur an.
    Als Gary sich wieder Gillian zuwandte, bemerkte er sehr leise: »Eines möchte ich noch sagen. Ich habe ihn nicht deshalb nicht getötet, weil ich es nicht tun konnte. Ich habe es nicht getan, weil ich nicht wollte, dass du mich bis in alle Ewigkeit hasst.«
    Oh.
    Gillian streckte die Hand aus. Er tat das Gleiche. Ihre Finger waren dicht nebeneinander, verschmolzen miteinander... aber sie konnten sich nicht berühren. Sie würden es niemals können.
    Und dann wirkte Gary plötzlich erschrocken. Er drehte sich um und blickte empor.
    Zu dem dunklen, sternenfunkelnden Himmel.
    Gillian konnte nichts sehen. Aber sie konnte etwas spüren. Ein Brausen. Etwas näherte sich.
    Und Gary wurde wie ein Blatt im Wind diesem Etwas entgegengehoben.
    Er streckte noch immer die Hand nach ihr aus, aber er war hoch in der
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