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Nigger Heaven - Roman

Nigger Heaven - Roman

Titel: Nigger Heaven - Roman
Autoren: Walde + Graf Verlag
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linker Haken … Harry Greb, Flowers … Schau dir mal, die Tänzerin … Ich hab keine Lust mehr auf junges Gemüse, ich will ´nen Augustschinken, ´ne saftige Melone … Frag deine Mammy, warum sie so schwarz ist … Tu ich dir denn wirklich gefallen, Sugardaddy?…«
    Er würde es ihnen schon zeigen. Es würde ihnen leidtun. Gott, wie er diese Teufelsbraut hasste. Byron leerte ein zweites Glas mit unverdünntem Gin.
    Die Frau, die vorher an den Tischen gesungen hatte, hob jetzt die Röcke und tanzte in der Nähe der Kapelle. Man sah ihr rosa Seidenhöschen, das mit Spitzen und blauen Schleifchen besetzt war. »Magere Beine! Viel zu mager! … Hey! Hey! … Ich mag die Hellgelben nicht.« Tamm-tamm! Tamm-tamm! Tamm-tamm!
    Ob der Trommler denn nie aufhören würde? Dieser Dschungel! Wilde! Bernsteinfarbenes Mondlicht! Warum hatte dieses Mädel ein violettes Gesicht? Rouge auf Schokolade. Und dieses andere Mädel war grün wie eine Olive. Puder auf Schokolade. Weiber, goldbraune Weiber. Niederträchtige Nigger, alle zusammen. Saufen, lachen, schnupfen Schnee, jederzeit bereit, ihn zu zermalmen. Hübsches Höschen hatte die Kleine! Zum Teufel mit ihr! Zum Teufel mit der ganzen Niggerbande!

    Er trank hastig ein drittes Glas Gin. Mary, die süße Mary, auch sie goldbraun. Sie war seine Freundin. Sie würde zu ihm stehen. Sie würde ihn nicht zum Narren halten. Sie … Er würde sich diesen Niggger Pettijohn vorknöpfen!
    Ein Paar an seinem Tisch ging weg. Die anderen quatschten noch immer: »Warste schon in Sams neuem Schuppen? … Schweinefüße, Würstchen, Eier … Ein weißgekleideter Verkäufer stand am Tisch mit einem Tablett voller Esswaren, alles in weißes Papier gewickelt … geben Sie mir … zehn Cent … allerhand … Schau mal, das Mädel mit dem Westinder … Die nerven nur, diese Westinder … Wir wollen sie hier nicht! … Die sollen auf ihren Inseln bleiben! … Schau mal, Buddie mit Miss Annie … Das ist nicht Miss Annie … Doch, das ist sie … Da riskiert Buddie aber einiges. Diese Ofays stinken scheußlich …«
    Die Musik bebte und brach, krachte und zersplitterte. Dschungelland, Hottentotten und Bantusneger, die sich im Bernsteinlicht des Mondes wiegen. Liebe, Sex, Leidenschaft und … Hass. Links herum, rechts herum … Nicht stehen bleiben! Die Tanzenden beugten sich von einer Seite zur anderen wie Matrosen, die einen Anker lichten. Schwarz, grün, blau, violett, braun, gelb, weiß: farbige Menschen!
    Im Wirrwarr der Tanzenden sah Byron kurz Anatole Longfellow mit … wo hatte er dieses Mädel schon gesehen? Er wusste, dass er sie schon einmal gesehen hatte. Ja, jetzt erinnerte er sich. Im Winter Palace … mit Randolph Pettijohn. Furchtsame Augen. Sie gehörte ihm, sie hatte Angst. Vor mir hat keine Frau Angst. Sie hat mich zum Narren gehalten. Ich hasse sie! Ich hasse alle! Schlag sie dir aus dem Kopf! Byron füllte sein Glas.
    Der Creeper setze sich mit seiner Freundin neben Byron auf die zwei leeren Stühle.
    »Toly, so toll wie du tanzt keiner.«
    »Das Tanzen bring ich dir noch richtig bei.«
    »Hatte keine glückliche Minute, seit ich von dir weg war.«
    »Klappe!«
    »Beruhige dich doch, Toly, bitte. Reg dich nicht auf.«
    Der Creeper blickte finster.
    Dschungel, Wirrwarr, Kellner mit Schildern, mit vergiftetem Wein, Kriegerkellner. Rosa Seide. Blaue Seide. Dieses grüne Mädel. Warum sah sie denn grün aus? Farbiges Mädel, erinnerte sich Byron. Daher kam´s: farbiges Mädel. Wenn dich noch nie ´ne Goldbraune verhext hat … zu mager! Die ist gelenkig!
    Byron goss sich wieder zu trinken ein. Was ging ihm denn immer wieder im Kopf herum? Meinen Weg verhüllen Wolken, sende deine Engel hernieder! Gin, die Goldbraunen, der Blues und der Schnee. Wo hatten sie den Stoff her? Er wollte auch welchen. Er wollte gerade einen Kellner rufen, als er eine Stimme sagen hörte: »Ganz schwerreicher Typ.« Sein müder Blick fiel auf den Eingang. Randolph Pettijohn! Er hatte gedacht, er würde ihm später mit Lasca zusammen eine Lektion erteilen! Nun, es ging auch hier. »Geben Sie mir Ihren Mantel«, hörte er das Mädchen sagen. Der Bastard! Ha! Den Mantel würde er bald für immer abgeben! Byrons Hand glitt unwillkürlich in seine Gesäßtasche.
    Der King kam direkt auf ihn zu. Der Narr! Er war von allen Kellnern umringt. Der konnte jeden Tisch haben. Niemand sonst war gut genug, einen Tisch zu behalten, wenn dieser schwarze Nigger ihn haben wollte. Er konnte sie hören: »Stehen Sie bitte auf
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