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Nick Stone - 01 - Ferngesteuert

Nick Stone - 01 - Ferngesteuert

Titel: Nick Stone - 01 - Ferngesteuert
Autoren: Andy NcNab
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Leute aus dem Außenministerium, Leute aus dem Innenministerium und alle möglichen anderen Leute auf, von denen sich jeder an der Diskussion beteiligen wollte und seine eigenen Prioritäten hatte. Wir konnten nur hoffen, daß Simmonds unsere Interessen wahrnehmen würde. Ich hatte den Abteilungsleiter
    Nordirland im Secret Intelligence Service erst vor ein 17
    paar Tagen kennengelernt, aber er schien unseren Teil der Show voll im Griff zu haben. Aus seiner Stimme sprach das Selbstbewußtsein, das auf den Sportplätzen von Eton geformt wird, und er wog seine Worte so
    sorgfältig ab wie ein Staranwalt bei seinem Plädoyer vor Gericht.
    Wir wollten, daß die Entscheidung sofort getroffen wurde. Aber ich wußte, daß in der Einsatzzentrale, in der jetzt der Zigarettenrauch vermutlich zum Schneiden dick war, hitzig debattiert wurde. Alpha, unser
    Verbindungsoffizier, hielt die anderen über unsere Bewegungen auf dem laufenden und bestätigte, daß das Team in Position war. Im Endeffekt entschied die Polizei, nicht wir selbst, ob und wann wir eingriffen. Wurde der Fall ans Militär abgegeben, würde Kev unser Team
    führen.
    Die Anspannung war ungeheuer. Ich wollte diese
    Sache nur hinter mir haben.
    Unterdessen lehnte Farrell an der Fahrertür, und die beiden Männer standen vor ihr. Hätte ich’s nicht besser gewußt, hätte ich vermutet, daß sie mit ihr anzubändeln versuchten. Ich konnte nicht hören, was sie sagten, aber ihre Gesichter verrieten keinerlei Streß, und ich konnte sie trotz des Verkehrslärms ab und zu lachen hören.
    Savage zog sogar Pfefferminzpastillen aus der Tasche, die er den anderen anbot.
    Ich berichtete laufend weiter, was ich sah, bis Alpha sich wieder im Netz meldete. »An alle Rufzeichen, alle Rufzeichen, Zuständigkeit liegt bei mir. Golf,
    bestätigen.«
    18
    Kev bestätigte den Empfang dieser Mitteilung. Die Polizei hatte die Zuständigkeit an uns abgetreten; alle weiteren Entscheidungen lagen bei Kev.
    Die Zielpersonen wandten sich von dem Renault ab, setzten sich wieder in Bewegung. Ich klickte meine Sprechtaste viermal.
    Golf meldete sich: »Noch warten, warten!«
    Also hinterher.
    Ich ließ sie in Richtung Hauptplatz vorangehen, bevor ich aufstand und ihnen folgte. Ich wußte, daß wir nicht hier zugreifen würden, denn hier waren zu viele
    Menschen unterwegs. Man wußte nie, ob einer der
    Akteure beschloß, mit einem großen Feuerwerk aus dem Leben zu scheiden, und anfing, Zivilisten umzulegen, Unbeteiligte als Geiseln zu nehmen, oder sogar – noch schlimmer – in den Kamikaze-Modus verfiel und die Sprengladung zündete.
    Alpha meldete sich erneut über Funk: »An alle
    Rufzeichen, alle Rufzeichen – Kommando zurück!
    Zuständigkeit liegt nicht bei mir! Kommando zurück!
    Golf, bestätigen.«
    Ich hörte sofort Kevs weit weniger formelle Antwort:
    »Verdammt, was ist los? Was soll der Scheiß?«
    »Augenblick …« Alpha stand offensichtlich unter
    Druck. Im Hintergrund waren weitere Stimmen zu hören.
    »Alle Rufzeichen, die Polizei braucht eine weitere Identifizierung, um ganz sicher zu sein. Golf,
    bestätigen.«
    Was wollten sie eigentlich noch? Sollten die
    Verdächtigen sich vielleicht kurz vorstellen? »Hi, ich bin 19
    Danny, Bombenleger und Mörder, ich reise gern und habe Spaß an der Arbeit mit Kindern.«
    Wir riskierten, sie zu verlieren, wenn wir nicht bald eingriffen.
    Dann wieder Alpha: »Alle Rufzeichen, unser
    Sprengmeister überprüft jetzt den Renault. Delta, wir brauchen diese nochmalige Identifizierung.«
    Ich bestätigte den Empfang. In der Einsatzzentrale schien ziemliche Aufregung zu herrschen. Die Polizei setzte dem Boß zu, und im Hintergrund war erregtes Stimmengewirr zu hören.
    In ein paar Minuten würde das Terroristenteam die Grenze überqueren. Sobald es drüben war, konnte es die Sprengladung Zünden, ohne befürchten zu müssen,
    verfolgt zu werden.
    Ich war jetzt auf der anderen Straßenseite und wollte wenigstens auf gleiche Höhe mit ihnen kommen, um ihre Gesichter nochmals sehen zu können. Ich mußte die Zielpersonen erneut identifizieren und dann in ihrer Nähe bleiben.
    Weitere Aktivität im Netz. Ich hörte jetzt die
    Anspannung in Alphas Stimme, klingelnde Telefone, laut durcheinanderredende Leute.
    Dann wieder Kev: »Zum Teufel mit der Zentrale, wir bleiben dran, bis irgendwer die beschissene Entscheidung trifft. Lima und Zulu, könnt ihr nach vorn kommen?«
    Zulu, der auch für Lima sprach, meldete sich ziemlich außer Atem: »Golf,
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