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Nick Stone - 01 - Ferngesteuert

Nick Stone - 01 - Ferngesteuert

Titel: Nick Stone - 01 - Ferngesteuert
Autoren: Andy NcNab
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»Dann muß ich wohl nach London, um alles zu regeln.« Nicht, daß ihm das gleichgültig gewesen wäre; er regte sich nur
    grundsätzlich nie auf. Solche Gelassenheit kann
    ansteckend sein. Mich beruhigte es immer, Kerle wie Euan in meiner Nähe zu haben.
    Ich erreichte die Main Street und hatte Bravo One sofort im Visier.
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    Ich meldete mich über Funk: »Alpha, hier Delta.
    Bestätige Bravo One, braune Nadelstreifen in verblaßtem Blau.«
    Er trug immer diese Anzugjacke mit braunen
    Nadelstreifen; er hatte sie schon so lange, daß die Taschen ausgebeult waren und das Jackett im Rücken Dauerfalten hatte, weil er es auch trug, wenn er Auto fuhr. Und dieselben alten ausgebleichten, zerschlissenen Jeans, deren Schritt auf halber Höhe zwischen Arsch und Kniekehlen hing. Er ging von mir weg – untersetzt, leicht gebeugt, kurzes Haar, lange Koteletten –, aber ich erkannte ihn an seinem Gang. Ich wußte, daß ich Sean Savage vor mir hatte.
    Ich folgte ihm zu einem kleinen Platz am unteren Ende der Main Street in der Nähe der Gouverneursresidenz, auf dem die Kapelle des hier stationierten britischen Infanteriebataillons nach dem Wachwechsel wegtreten würde. Simmonds vermutete das PIRA-Team könnte
    seine Bombe hier zünden wollen.
    Alpha, unser Führungsoffizier, der dieses
    Unternehmen leitete, wiederholte die Meldung, damit jeder darüber informiert war, in welche Richtung Savage unterwegs war. Ich wußte, daß Golf und Oscar – Kev und Slack Pat – bald zu mir aufschließen würden.
    An der Mauer des alten Kolonialgebäudes parkten
    sechs bis sieben Autos, deren Fahrer den dort
    vorhandenen Schatten ausnützten. Ich sah, wie Bravo One seine rechte Hand in die Tasche steckte, als er sich den Wagen näherte. Eine Zehntelsekunde glaubte ich, er greife nach der Fernzündung.
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    Ohne sein Tempo zu verringern, konzentrierte sich Savage auf einen bestimmten Wagen und ging auf ihn zu.
    Ich bewegte mich etwas nach rechts, um das
    Nummernschild ablesen zu können.
    »Alpha, hier Delta«, sagte ich. »Bravo One jetzt an einem Auto – Mike Lima eins-sieben-vier-vier-eins-zwo.«
    Ich stellte mir Alpha vor seinen Bildschirmen in der Einsatzzentrale vor. »Verstanden. Mike Lima eins-sieben-vier-vier-eins-zwo«, bestätigte er. »Das ist ein weißer Renault fünf.«
    »Der dritte Wagen vom Eingang aus«, meldete ich.
    »Der mit der Motorhaube zum Gehsteig steht.«
    Unterdessen hielt Savage die Schlüssel in der Hand.
    »Halt, halt, halt. Bravo One ist am Auto, er steht an dem Auto.«
    Mir blieb jetzt nichts anderes übrig, als ziemlich dicht an ihm vorbeizugehen – ich konnte nicht plötzlich meine bisherige Richtung ändern. Dabei sah ich sein Gesicht im Profil; Kinn und Oberlippe waren mit Pickeln übersät, und ich wußte, was das bedeutete. Stand er unter großem Streß, brach jedesmal seine Akne aus.
    Savage stand weiter neben dem Renault. Er hatte sich abgewandt, kehrte mir jetzt den Rücken zu und gab vor, seine Schlüssel zu sortieren, aber ich wußte, daß er die geheimen Kennzeichen überprüfte. Ein kleiner
    durchsichtiger Klebstreifen an der Türdichtung,
    irgendwelche Gegenstände, die im Wageninneren nach einem bestimmten System angeordnet zurückgelassen worden waren … war irgendeine Veränderung zu
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    bemerken, würde Savage schnellstens verschwinden.
    Kev und Slack Pat waren jetzt irgendwo hinter mir am Rand des Platzes, um notfalls eingreifen zu können. War die Zielperson auf mich aufmerksam geworden, würde einer der beiden mich ablösen; geriet ich in die Scheiße und hatte Kontakt, würden sie die Sache zu Ende bringen müssen – und wir arbeiteten alle schon so lange
    zusammen, daß ich genau wußte, daß nichts die beiden davon abhalten würde, ihren Auftrag zu erfüllen.
    Die Gebäude warfen Schatten über den Platz. Ich
    spürte keine Brise, sondern nur den
    Temperaturunterschied, als ich aus der Sonne trat.
    Ich war Savage jetzt zu nahe, um funken zu können.
    Im Vorbeigehen hörte ich, wie der Schlüssel
    hineingesteckt wurde und das Schloß klickte.
    Ich steuerte eine Holzbank auf der anderen Seite des Platzes an und ließ mich darauf nieder. Im Papierkorb neben mir steckten Zeitungen; ich zog eine heraus und gab vor, sie zu lesen, während ich weiter die Zielperson beobachtete.
    Als Savage eine verdächtige Bewegung machte,
    meldete ich mich wieder: »Alpha, hier Delta. Seine Füße sind außerhalb des Wagens, er fummelt unter dem
    Instrumentenbrett herum, er macht sich darunter zu
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