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Nichts Als Ärger

Nichts Als Ärger

Titel: Nichts Als Ärger
Autoren: Alan Dean Foster
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sollte er tun, um diese zu finden? In seinem kurzen Leben hatte er schon viel gesehen: Liebe, Hass, die verschiedensten planetaren Umgebungen. Aber abgesehen von seinem Zusammentreffen mit dem berüchtigten Drogendealer und Verrückten Dominic Rose vor nicht allzu langer Zeit war er der absoluten Bosheit, zu der Menschen ebenso wie andere Spezies fähig waren, noch nicht begegnet. Um sich ein Urteil über andere Wesen bilden und sich die vollständige Weisheit, die er begehrte, aneignen zu können, musste er diese Erfahrung wohl ebenfalls machen. Er musste entgegen seiner natürlichen Instinkte handeln und sich mit dem Schlimmsten auseinandersetzen, das die Zivilisation zu bieten hatte.
    Im Geist arbeitete er sich methodisch durch die entsprechenden Sternenkarten. Das Wissen, nach dem er verlangte, lag nicht nur relativ weit entfernt, sondern auch in einem ganz anderen Vektor als dem, in dem er sich gerade aufhielt. Die Entschlossenheit war stärker als die Zurückhaltung, die ihn noch vor einigen Jahren vom Handeln abgehalten hätte. Entschlossenheit und eine ziemlich ausgeprägte »Scheißegal-Haltung«.
    Pip spürte seinen Stimmungswechsel, breitete die Flügel aus, erhob sich in die Luft und schwebte zu ihm herüber, um auf seiner rechten Schulter zu landen. Als sich ihre Schwanzspitze elegant um seinen Hals wickelte, griff er mit der freien Hand nach oben und streichelte gedankenverloren ihren glatten, schuppigen Hinterkopf.
    »Kursänderung«, verkündete er laut und stellte die Tasse ab. »Wir bleiben innerhalb der Commonwealth-Grenzen, verlassen aber den Almaggee-Vektor. Nimm Kurs auf Visaria.«
    Die Teacher war so programmiert, dass sie ein umfangreiches und vielfältiges Repertoire an menschlichen Reaktionen reproduzieren konnte, aber eine bedeutungsschwangere Pause gehörte eigentlich nicht dazu. Daher wurde er sogleich skeptisch.
    »Erlauben Sie mir, darauf hinzuweisen, dass es ein beträchtlicher Umweg wäre, über Visaria, anstatt auf direktem Weg in den Blight zu fliegen - der Region, die Sie eigentlich nach dem verschwundenen Tar-Aiym-Artefakt durchsuchen wollen.«
    Er sah zu einem der zahlreichen visuellen Empfangsgeräte hinüber, die sich überall auf der Brücke befanden. »Das ist richtig.«
    Trotz der nicht vorhandenen entsprechenden Programmierung schien das Schiff erneut einen Moment zu zögern. »Visaria ist eine hochindustrialisierte, von Menschen dominierte 1-Koloniewelt der Klasse N. Nach meinen Erkenntnissen bestehen keine Verbindungen zu der fremden Waffenplattform, nach der Sie suchen, und die sehr dichte und urbanisierte Bevölkerung ist von der Sorte, der Sie normalerweise aus dem Weg gehen.«
    »Stimmt ebenfalls«, murmelte Flinx und nippte erneut an seinem Tee. Vor dem geschwungenen Aussichtsfenster wirbelten Sterne und Nebel in einem unaufhörlich wilden Tanz vorbei - fusionierender Wasserstoff, der sich mit zerfallenen Teilchen zusammentat, um alle Farben Gottes zu reproduzieren.
    »Sie antworten absichtlich ausweichend. Abgesehen von den nackten Statistiken und Klassifikationen zeigen meine Datenbanken, dass Visaria als eine der zweifelhaftesten, umstrittensten, gefährlichsten und allgemein unwirtlichsten besiedelten Welten des gesamten Commonwealth gilt. Sie hat den Ruf, selbst Vertreter der ansonsten äußerst umsichtigen Spezies, wie beispielsweise der Quillp und sogar der Thranx, zu korrumpieren. Die Bewohner dieses Ortes streben vor allem nach Reichtum anstelle eines guten Charakters. Da Sie bereits beides besitzen, überrascht es mich, dass Sie dennoch dorthin fliegen wollen - insbesondere zu diesem Zeitpunkt.«
    »Tja«, erwiderte Flinx gleichgültig, »es soll ja auch kein Urlaub werden.«
    Die Antwort des Schiffes erfolgte mit kalkulierter Kühle. »Die Anspielung auf unseren kürzlich erfolgten und nicht sehr angenehmen Ausflug nach Jast ist mir nicht entgangen. Dennoch sind Sie nicht auf meine Zweifel eingegangen.«
    »Ich habe in der Tat vor, dort eine noch nicht genauer bestimmte Zeitspanne zu verbringen«, fuhr er nachdenklich fort, »um meine Bildung zu erweitern.«
    »Und Sie riskieren dabei Ihr Leben?«
    »Ah, ja«, murmelte der große junge Mann im Kapitänssessel, »das wäre doch mal was Neues, oder?«
    »Wäre Sarkasmus mit der Schwerkraft vergleichbar und ließe sich lenken, dann wäre ich das schnellste Schiff des Commonwealth.«
    »Womit du zugibst, dass du nichts dagegen hast, diesen selbst gelegentlich einzusetzen«, erwiderte er spitzzüngig.
    Das
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