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Nichts Als Ärger

Nichts Als Ärger

Titel: Nichts Als Ärger
Autoren: Alan Dean Foster
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steuern konnte, so war er auch nicht in der Lage, sie ganz aus seinem von den Meliorare veränderten Geist auszusperren. Aus diesem Grund mied er meist Welten, auf denen es von intelligentem Leben wimmelte. Doch genau zu einem solchen Ort war er gerade unterwegs.
    Auf diese Entfernung war das Murmeln von Millionen Gemütern nicht viel lauter als ein sehr leiser Gedanke. Einzig Millionen, weil sich Visaria noch entwickelte und bislang nicht mehr als eine Koloniewelt darstellte. Sollte ihm alles zu viel werden, gab es noch gewaltige freie Flächen, wo er seinem Geist Ruhe gönnen konnte. Ihm war sehr wohl bewusst, dass das, was ihm bevorstand, durchaus mit Masochismus vergleichbar war, daher wurde er zunehmend nervöser. Vielleicht war das alles doch keine so gute Idee. Wäre es möglicherweise besser, mit der Teacher in einiger Entfernung von Visaria, in den äußeren Regionen dieses aus sechs Welten bestehenden Systems zu bleiben, wo er noch etwas länger über seine Entscheidung nachdenken konnte?
    Nein. Er hatte sich bewusst und nach gründlicher Überlegung dazu entschlossen und würde das jetzt nicht erneut infrage stellen. Die auf seinem Schoß zusammengerollt liegende Pip sah ihn unsicher an, da sie nicht ergründen konnte, ob ihr Herr unentschlossen oder nur in seine übliche nachdenkliche Stimmung verfallen war. »Geht es Ihnen gut?«
    Das stets wachsame Schiff achtete jederzeit auf seine Bedürfnisse - selbst dann, wenn er sie nicht von sich aus äußerte.
    »Mir geht es gut. Situation?«
    »Wir sind nun im Orbit des äußersten Mondes, von denen es drei gibt: einen lunarischen und zwei kleine und ungleichförmige. Seit einiger Zeit werden wir zwar überwacht, aber wir wurden bisher noch nicht begrüßt. Die Anfrage nach der Identifikation beim Eintritt in die Orbitalposition ist eingegangen. Ich erwarte, dass bald weitere Meldungen eintreffen, in denen bedeutendere Informationen abgefragt werden.«
    Flinx nickte. »Nichts Außergewöhnliches. Antworte mit, äh, einer Beschreibung unwichtigen Frachtguts. Geringer Wert, nichts, was irgendwelche Neugier wecken könnte.« Er stand auf. »Wenn die Daten über Visaria stimmen, ist das Letzte, was wir wollen, dass sich die hiesigen Behörden für unsere nicht vorhandene Fracht interessieren und eventuell noch einen Teil davon abhaben wollen.«
    »Essbare Pflanzenmaterie in größeren Mengen ist normalerweise ein unauffälliges Frachtgut.« Dieses Mal war kein Sarkasmus in der Stimme der Teacher zu hören. »Eine Stückzahl, die sich leicht verkaufen lässt, aber aus unbedeutenden Abarten besteht, die hier nicht wachsen und doch nicht exotisch genug sind, um hohe Preise zu erzielen.«
    Der melancholische Herr der Teacher lächelte. »Ja, das sollte für den Zoll reichen. Da auch ich mal ein Dieb war, weiß ich, dass sich selbst die ambitioniertesten Diebe nicht die Mühe machen, Gemüse zu stehlen.«
    Die wie immer äußerst findige Antwort der Teacher auf die Anfragen der planetaren Ankunftsbehörden rief eine Reaktion hervor, die auf beruhigende Weise geistlos war. Sie zeigten weder großes Interesse für das angeschlagene, eher klein geratene Frachtschiff noch für dessen »Ladung« aus nicht genauer beschriebenen komprimierten Pflanzenprodukten. Flinx, der ebenso intelligent war wie sein Schiff, dachte über die möglichen Konsequenzen der bevorstehenden Reise nach. Er würde auf keinen Fall das Risiko eingehen, sich von einem eifrigen Einwanderungsbeamten erwischen zu lassen - egal ob Maschine oder reale Person -, um dann möglicherweise gezwungen zu werden, Details über sein Schiff preiszugeben.
    Er kleidete sich in seine übliche unscheinbar gefärbte, zweiteilige Arbeitskluft nebst Werkzeuggürtel. Der Stoff war ohne jegliche Verzierungen, ihn zierte nicht einmal ein einfaches Schild oder ein eingeprägtes Logo. Kombiniert mit einem Paar abgetragener, bequemer Überstreif-Flexstiefel ließ ihn sein Outfit ebenso unauffällig erscheinen wie jeden anderen Reisenden. Seit er alt genug war, sich seine Kleidung selbst auszusuchen, wählte er bevorzugt eine solche Identität. Er packte eine kleine Reisetasche und nahm sich die Zeit, sicherzustellen, dass sein Medipack vollständig aufgefüllt war, dann hatten die planetaren Behörden der Teacher auch schon die Orbitalkoordinaten zugewiesen.
    Da das Schiff die Vorlieben seines Besitzers ebenso gut kannte wie sein Bedürfnis, keine Zeit zu vergeuden, hatte es das kleine Shuttle bereits startklar gemacht. Als Flinx
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