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Nicht schon wieder Liebe

Nicht schon wieder Liebe

Titel: Nicht schon wieder Liebe
Autoren: Susan Andersen
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Schwester war. Obwohl er Crystal nie persönlich kennen gelernt hatte, hatte er in den vergangenen Wochen eine Menge über ihre Extravaganz und ihren unverhohlenen Sexappeal gehört. Wer hätte da gedacht, dass sich Klein Miss Veronica als ein Wesen entpuppen würde, das stattdessen mehr wie eine moderne Ausgabe von Schneewittchen aussah, mit diesem glatten schwarzen Haar, diesen graugrünen Augen und dieser weißen Haut?
    Oh, Mann, diese zarte, weiße, streichelweiche Haut!
    Coop griff nach seiner Zahnbürste und runzelte finster die Stirn. Im Grunde War es eine Schande, eine solch kindsköpfige Milde an eine Davis zu verschwenden. Denn Veronica mochte sich zwar in Khakihosen, schlichte weiße T-Shirts und zierliche Ballerinas kleiden; sie mochte sogar eine durchaus passable Vorstellung von einer Prinzessin geben, die zu niederer Sklavenarbeit gezwungen wurde, nur weil er sie gebeten hatte, ein paar Drinks zu servieren. Aber in jener Hinsicht, auf die es ankam, war sie genau wie ihre Schwester Crystal. Sie war letztendlich auch nur eine Davis, ein egozentrisches Biest, das sich für nichts und niemanden interessierte außer für sich selbst.
    Coop putzte sich die Zähne und sprühte sich Deo in die Achselhöhlen. Dann verteilte er eine Portion Rasierschaum auf seinen Wangen und griff nach seinem Rasiermesser. Er mochte Crystal zwar nie kennen gelernt haben, doch er kannte sie trotzdem zur Genüge. Er hatte bei seiner Mutter einiges über die Methoden von Frauen gelernt, die mit aller Macht danach strebten, sozial aufzusteigen; und nach allem, was er so über Crystal gehört hatte, hätte sie wohl sogar seiner Mutter noch das eine oder andere beibringen können. Doch es waren nicht einfach nur alte Vorurteile, die seine Meinung beeinflussten. Er kannte den Typ Frau, der Crystal war, auch aus Briefen und Telefongesprächen mit seinem Halbbruder Eddie, der trotz der Tatsache, dass er als Alleinerbe des reichsten Mannes von Fossil aufgewachsen war, wahrscheinlich der netteste Kerl in Gottes weitem Erdenrund war.
    Und unglücklicherweise auch einer, dessen naiver Glaube an das Gute in jedem Menschen ihm eine Unmenge Schmerz eingebracht hatte.
    Coop glaubte nur sehr selten an das Gute in irgendjemandem, und vor allem Crystal hatte diese Art von Vertrauen nicht verdient. Mit achtundzwanzig hatte sie seinen damals zwanzigjährigen Halbbruder verführt. Coop hatte den starken Verdacht, dass sie absichtlich schwanger geworden war damit Eddie sie würde heiraten müssen, nur dass Eddies Vater diesen Plan im Keim erstickt hatte. Dennoch hatte sie ihren Kopf durchgesetzt, indem sie Lizzy, die sein Bruder mehr als sein eigenes Leben liebte, als Trumpfkarte und Druckmittel benutzt hatte. Und wenn das nicht so ziemlich alles sagte, würde Coop seine ihm von der Marine zugeteilten Springerstiefel fressen.
    Crystal war ein Luder gewesen, eine Frau, die andere ausgenutzt und es sich zur Gewohnheit gemacht hatte, mit allen Tricks zu arbeiten, um zuallererst einmal ihre eigenen Interessen durchzusetzen. Verdammt, sie war praktisch ein wandelnder Mord gewesen, der nur darauf wartete zu geschehen. Aber Cooper wusste auch, dass es nicht Eddie war, der sie ermordet hatte, und er war nach Fossil gekommen, um das zu beweisen.
    Dass er diese Räume im Haus der Davis’ hatte mieten können, war ein unerwarteter Glücksfall gewesen. Fast zwei Wochen lang hatte er das gesamte Haus für sich allein gehabt und jedes Zimmer gründlich durchgekämmt, auf der Suche nach Beweismaterial, das es ihm ermöglichen würde, seinen Bruder zu entlasten. Aber der einzige Beweis, den er bisher gefunden hatte, war der, dass Crystal narzistisch und nur mit sich selbst beschäftigt gewesen war. Sämtliche Schränke quollen förmlich über von ihren Kleidern, und er war auf unzählige protzig gerahmte Fotos gestoßen, auf denen sie mit ihren blond gesträhnten, hochtoupierten braunen Haaren zu sehen war, ihr Make-up fingerdick, ihre Jeans so hauteng, als wären sie mit Farbe auf ihren Körper gesprüht, ihre Blusen bis zur gesetzlich gerade noch zulässigen Grenze aufgeknöpft.
    Von Lizzy dagegen hatte er gerade mal ein Foto gefunden. Coop hielt mitten in der Bewegung inne, die Rasierklinge über seinem Adamsapfel schwebend, und atmete ein paarmal tief durch, um sich zu beruhigen und so zu verhindern, dass er etwas abschnitt, was er in Zukunft vielleicht noch brauchen würde. Aber, verdammte Pest noch mal! Sein Bruder hatte sämtliche Mittel, die ihm zur Verfügung
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