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Nicht schon wieder Liebe

Nicht schon wieder Liebe

Titel: Nicht schon wieder Liebe
Autoren: Susan Andersen
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sinken zu lassen. Sie weigerte sich jedoch, die schwere Figur ganz aus der Hand zu geben. »Was wollen Sie, Blackstock? Und was fällt Ihnen ein, einfach so in Crystals Haus hereinzutanzen, als gehörte der Laden Ihnen?«
    Seine Stimme war voller Belustigung, als er erwiderte: »In gewisser Weise gehört er mir tatsächlich - zumindest ein Teil davon. Ich wohne nämlich im oberen Stockwerk.«
    Veronica schnappte schockiert nach Luft »Wie bitte?
    Er schloss die Tür und marschierte durch die Küche, um im Türbogen stehen zu bleiben. Die Hände in die Taschen seiner Jeans gesteckt, lehnte er sich mit einer Schulter gegen den Türrahmen und schenkte Veronica ein schiefes kleines Lächeln, das Unerklärlicherweise einen Schauer der Erregung über ihr Rückgrat rieseln ließ. »Ich sagte, ich wohne hier«, wiederholte er. »Ms. Travits hat mir die Wohnung im Dachgeschoss vermietet, als sie mich eingestellt hat, um die Bar zu führen.«
    Marissa hatte das getan ? Du lieber Himmel, Mare, was hast du dir bloß dabei gedacht?
    Dann bekam Veronica plötzlich Schuldgefühle. Sie schuldete Marissa mehr, als sie jemals wieder gutmachen konnte, weil sie die Dinge am Laufen gehalten hatte, als niemand wusste, wo Veronica war oder wie man sie erreichen konnte, um sie von Crystals Tod zu benachrichtigen. Marissa hatte unendlich viel mehr für sie getan, als man von einer alten Freundin erwarten konnte, indem sie sich um Angelegenheiten gekümmert hatte, die zu erledigen man ihr niemals hätte zumuten sollen.
    Aber diesem großkotzigen Schrank von einem Kerl eine Wohnung in dem Haus zu vermieten, in dem Veronica und Lizzy vorläufig würden wohnen müssen, war keiner von Marissas schlaueren Schachzügen gewesen, und Veronica hatte nicht die Absicht, sich damit zu abzufinden. Sie machte einen Schritt auf Coop zu, legte den Kopf zurück, um ihm in die Augen zu sehen, und sagte energisch: »Ich schlage vor, Sie schlafen sich jetzt erst einmal richtig aus, weil Sie nämlich gleich morgen losziehen und sich auf die Suche nach einer anderen Wohnung machen werden.«
    Er besaß die Dreistigkeit, laut aufzulachen. »Vergessen Sie’s, Zuckerschätzchen - ich habe einen Mietvertrag unterschrieben. Wenn Sie ein Problem mit dem Arrangement haben, dann ziehen Sie doch aus.«
    »Machen Sie sich nicht lächerlich! Lizzy hat schon genug durchmachen müssen - sie braucht jetzt dringend Kontinuität und sollte wenigstens weiterhin in ihrem alten Zuhause bleiben dürfen.«
    Ein seltsamer Ausdruck erschien auf seinem Gesicht, und seine Stimme klang verächtlich, als er sagte: »Soll ich Ihnen etwa abkaufen, dass Sie ernsthaft um das Wohl Ihrer Nichte besorgt sind?«
    Er hätte ihr ebenso gut eine Ohrfeige verpassen können, und Veronica riss mit einem Ruck den Kopf zurück. »Wie war das bitte? Was haben Sie da gerade gesagt?«
    »Nichts.« Er zuckte die Achseln, seine Miene völlig ausdruckslos. »Vergessen Sie’s.«
    »Den Teufel werde ich tun! Was sollte das heißen?«
    »Das sollte heißen, dass Sie zumindest in einem Teil Ihrer kleinen Ansprache Recht hatten, Süße - ich brauche jetzt tatsächlich erst mal eine ordentliche Mütze voll Schlaf.«
    Kochend vor Wut und Frustration beobachtete Veronica wie er sich lässig vom Türrahmen abstieß, auf dem Absatz kehrtmachte und, immer zwei Stufen auf einmal nehmend die Treppe zum oberen Stockwerk hinaufeilte.

2
    J ames Cooper Blackstock erwachte am folgenden Morgen auf die gleiche Art und Weise, wie er immer aufwachte:0 aus tiefem Schlaf zu sofortigem, hellwachem Bewusstsein, und das im Bruchteil einer Sekunde. Er drehte sich auf den Rücken und starrte stirnrunzelnd an die Zimmerdecke, als er sich darüber klar wurde, dass das Erste, was ihm an diesem Morgen durch den Kopf ging, absolut identisch war mit dem, was ihn gestern Abend unmittelbar vor dem Einschlafen als Letztes beschäftigt hatte - Veronica Davis.
    Verdammt. Sie hatte überhaupt kein Recht, seine Gedanken so mit Beschlag zu belegen; also, was hatte das nun wieder zu bedeuten?
    Coop schlug die Bettdecke zurück und erhob sich auf die Füße, dann reckte und streckte er sich ausgiebig, bis seine Gelenke knackten. Er kratzte sich am Bauch, strich ein paarmal geistesabwesend über seine morgendliche Erektion und strebte Richtung Badezimmer. Okay, es lag wahrscheinlich nur daran, dass ihr Aussehen noch nicht einmal annähernd dem entsprach, was er sich vorgestellt hatte. Er hatte nämlich eine Frau erwartet, die genau wie ihre verstorbene
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