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Nicht schon wieder Liebe

Nicht schon wieder Liebe

Titel: Nicht schon wieder Liebe
Autoren: Susan Andersen
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standen, in den Versuch gesteckt, das Sorgerecht für seine Tochter zu bekommen, und die Tatsache, dass man ihn stattdessen des Mordes an ihrer Mutter beschuldigt hatte, bewies doch nur wieder, dass es verdammt wenig Gerechtigkeit auf der Welt gab.
    Als Coop unten in der Küche ein Geräusch hörte, wusch er sich rasch den restlichen Rasierschaum vom Gesicht, stieg in seine Jeans und zog sich einen Pullover über den Kopf. Veronica war kein bisschen besser als ihre Schwester, und obwohl er an dem Tag vor mehr als siebzehn Jahren, an dem er das Haus seiner Mutter verlassen hatte, endgültig aufgehört hatte, sich über Frauen aufzuregen, hatte Klein Schneeweißchen ihn vergangenen Abend doch beinahe auf hundertachtzig gebracht.
    Als der weichherzige Trottel, der er war, hatte er fast ein schlechtes Gewissen bekommen, als er hereingekommen war und festgestellt hatte, dass er sie drüben im Tonk so hart rangenommen hatte, dass sie vor Erschöpfung geweint hatte. Aber dann war sie so unverschämt gewesen, sich auf Lizzy zu berufen und sie als Vorwand zu benutzen, um ihn zu zwingen, die Wohnung zu räumen, und da hatten sich sein Schuldbewusstsein und sein Mitleid schlagartig in Luft aufgelöst. Wenn sie wirklich so verdammt besorgt um ihre Nichte gewesen wäre, hätte sie ihren Hintern schon vor einem Monat in Bewegung gesetzt und wäre nach Fossil zurückgekommen.
    Er verdrängte den Gedanken, dass ausgerechnet er es nötig hatte, so zu reden, und verließ das Badezimmer. Herrgott noch mal, es war ja nun wirklich nicht so, dass er vorgehabt hätte, seine Identität als Eddies Halbbruder geheim zu halten, als er nach Fossil gekommen war. Aber als er erfahren hatte, dass Lizzy nicht in ihrem eigenen Zuhause lebte, weil ihre Tante Veronica Besseres zu tun hatte, als zurückzukommen und sich um sie zu kümmern, war er nach The Bluff hinaufgefahren, um sich der Frau vorzustellen, die sich des Kindes angenommen hatte. Bevor er jedoch mehr hatte tun können, als seinen Namen zu nennen, hatte Marissa Travits ihn irrtümlich für einen Bewerber um die freie Stelle in der Spelunke gehalten, und da war ihm der Gedanke gekommen, dass das Tonk ein idealer Ort wäre, um Informationen zu sammeln, die ihm helfen würden, Eddies Namen reinzuwaschen.
    Und das würde Lizzy am Ende sehr viel mehr nützen als ein Onkel, an den sie sich nicht einmal mehr erinnern würde, da sie ihn nur ein oder zweimal gesehen hatte, als sie noch ein Baby war. Besonders ein Onkel, der überhaupt nicht mit kleinen Mädchen umzugehen verstand.
    Coop eilte die Hintertreppe hinunter, blieb dann jedoch am Fuß der Treppe wie angewurzelt stehen. Veronica saß breitbeinig auf einem Stuhl am Küchentisch, ihr Oberkörper über die Tischplatte drapiert. Ihr Haar war ein zerzaustes Durcheinander, und ihr Kinn war auf ihre Faust gestützt, während sie mit trüben, schlafverquollenen Augen auf die gurgelnde Kaffeemaschine starrte.
    Er hatte etliche hauchdünne, aufreizende kleine Nachthemden gesehen, als er Crystals Kommodenschubladen durchsucht hatte, aber Veronicas Aufzug stand in keinerlei Beziehung zu irgendeinem dieser Fummel. Stattdessen trug sie einen türkisfarbenen Thermo-Pyjama und dicke Wollsocken. Anscheinend teilte sie die Vorliebe ihrer Schwester für Kleidung, die ihre erotischen Reize zur Schau stellte, nicht.
    Und deshalb ärgerte es ihn umso mehr, dass es ihn trotzdem fast erregte, als er sie in etwas sah, was praktisch nicht viel mehr als eine farbige lange Unterhose war.
    Er zog scharrend einen Stuhl unter dem Tisch hervor und ließ sich darauf nieder. »Ich erwarte Sie heute Abend um Punkt acht Uhr im Tonk.«
    »Erwarten Sie von mir aus, so viel Sie wollen.« Sie hatte müde die Augen geschlossen, doch jetzt öffnete sie das eine wieder und starrte ihn über den Tisch hinweg an. »Wenn Sie Glück haben, werden Sie mich dort vielleicht sogar sehen.«
    »Vielleicht? Verdammt noch mal, das könnte Ihnen so passen! Wir waren schon knapp an Personal, bevor Rosetta gekündigt hat - und jetzt wird es wirklich eng. Wir brauchen sehr viel mehr Hilfe, als wir momentan haben, und das bedeutet, dass Sie einspringen müssen, Prinzessin, bis sich jemand auf die Stellenanzeige meldet, die ich aufgegeben habe.«
    Jetzt waren ihre beiden Augen offen, und ihrem Ausdruck nach war sie alles andere als zufrieden mit ihm. Das kam ihm gerade recht, weil er von ihr auch nicht gerade entzückt war.
    Dann kniff sie die Augen zusammen, bis sie kaum mehr als ein Funkeln von
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