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Nicht ohne meinen Mops

Nicht ohne meinen Mops

Titel: Nicht ohne meinen Mops
Autoren: Silke Porath
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süüüß!«
    »Ich denke, als zukünftiger Ehemann des Hundeopas darfst du das!« Rolf nimmt Chris in den Arm.
    Mir wird schwummrig.
    »Wie bitte? Ihr wollt heiraten?«
    »Na ja, wir hätten das gerne etwas offizieller bekannt gegeben«, sagt Rolf.
    Chris schmiegt sich an ihn und seine Augen leuchten. »Aber wo es nun mal raus ist – ja. Christopher Berger und Rolf Schröder werden sich am 23. Dezember offiziell verpartnern.«
    Tante Trude gibt den beiden ein Küsschen auf die Wange, wobei sowohl der Lebkuchen als auch das Sektglas zu Boden fallen. Ich falle aus allen Wolken und dem Mudel auf meinem Arm fällt ein kleiner Knödel aus dem Po. Earl kläfft und windet sich an den Gästen vorbei zu mir.
    »Das ist dein Sohn«, sage ich. »Aber wo ist denn die Mutter?«
    »Der Edelpudel?« Arne zuckt die Schultern. »Ich sollte die Welpen impfen, damit die Besitzerin sie so schnell wie möglich aus dem Haus bekommt, der Pudel soll im Januar gedeckt werden.« Arne sieht empört aus. »Diesen da wollte sie ins Tierheim geben, für den hat sie keine neuen Besitzer gefunden.«
    Das Fellbündel auf meinem Arm kläfft leise. Vorsichtig setze ich ihn auf den Boden. Schwanzwedelnd tappst er zu seinem Papa – und Earl schleckt ihn einmal von vorne bis hinten ab, als habe er in seinem ganzen Mopsleben nichts anderes getan.
    »Und da hast du ihn gerettet?« Tränen steigen mir in die Augen. Tränen der Rührung. Was für ein Mann! Und Kitschtränen, denn Rolf schmeißt die Stereoanlage an und aus den Boxen dröhnt ›White Christmas‹. Eine kleine Träne wird von Earl verursacht, der vor Freude über seinen Sohn einen erstklassigen Hundepups hat fahren lassen.
    »Na ja, ich dachte, meine zukünftige Mitarbeiterin bei der Tierrettung wird schon in der Lage sein, sich um einen Mudel zu kümmern.«
    »Ach ja? Wer … wie … ich?«
    Arne nimmt mich in den Arm und hält mich ganz, ganz fest. Der Umschlag in meiner Hosentasche knistert und aus den Augenwinkeln sehe ich, wie Tante Trude und Hilde Otto in der Küche verschwinden. Wahrscheinlich planen sie schon das Hochzeitsmahl.
    »Dürfen wir mal eben stören?« Rolf zwängt sich zwischen Arne und mich. Und dann sinken meine Jungs vor mir auf die Knie: Rolf, Chris und Arne knien vor mir und starren mich aus sehnsüchtigen Augen an.
    »Willst du meine Trauzeugin sein?«, fragt Rolf.
    »Willst du meine Brautjungfer sein?, fragt Chris.
    »Und willst du meine neue Arzthelferin sein?«, fragt Arne.
    Ich schaue von einem zum anderen – dem grinsenden Rolf, dem selig lächelnden Chris und dem flehentlich starrenden Arne.
    »Ja«, sage ich schließlich. »Ja, das will ich.«
    Die drei springen auf, knutschen und drücken und herzen mich, bis ich beinahe keine Luft mehr bekomme. Erst Earls lautes Bellen bringt die Jungs zur Besinnung. Keuchend und lachend liegen wir uns in den Armen und sehen dabei zu, wie unser stinkfauler Earl of Cockwood einen Teller Pasta zum Hundekissen schleift und dem Mudel einen sanften Stups mit der Schnauze verpasst, bis dieser endlich die erste Nudel im Maul hat.
     

Was danach geschah…
    Tante Trude verbrachte die Feiertage mit einer Reisegruppe auf einem Kreuzfahrtschiff. Sie schipperten auf der berühmten Hurtigrute durch Norwegen. Als ein Eisbrecher dem Luxusliner den Weg zum Nordkap bahnen musste, stand Trude vorne an der Reling – neben Rita aus Bielefeld. Die beiden hatten sich im Spa des Schiffes kennengelernt und festgestellt, dass sie beide einsam waren. Rita brachte Trude am Weihnachtsmorgen ein Parfum aus dem Bordshop in die Kabine. Die beiden verquatschten sich bis zum Nachmittag und beschlossen, zu Ostern die nächste Kreuzfahrt gemeinsam zu buchen.
     
    Onkel Fritz speckte zunächst noch weitere sieben Kilo ab. Doch die kanarische Küche und ihre Verlockungen waren stärker als er. Bis zum Februar hatte er sich dreizehn Kilo wieder drauf gefuttert. Das kleine Appartement im Außenbezirk von Santa Cruz hatte keine Heizung und so ging sein erster Lohn beinahe komplett für die vom Radiator verursachte astronomische Stromrechnung und Wick MediNait drauf. Trotz Dauerschnupfens gelang es ihm, einen Jahresvertrag mit der größten Makleragentur an Land zu ziehen. Derzeit arbeitet Fritz an einer großen Kampagne für ein ökologisch orientiertes Villenprojekt in San Miguel.
     
    Der Bernd und seine Jasmin suchen nach einer gemeinsamen Wohnung. Bernd hat ein Drei-Zimmer-Schmuckstück in der Weißenhofsiedlung gefunden. Jasmin, die mit der
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