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Nicholas Flame Bd. 1 Der Unsterbliche Alchemyst

Nicholas Flame Bd. 1 Der Unsterbliche Alchemyst

Titel: Nicholas Flame Bd. 1 Der Unsterbliche Alchemyst
Autoren: Michael Scott
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zutiefst Kaltes und Unmenschliches darin. »Ja… da ist noch etwas«, gab er zögernd zu. »Ohne das Buch werden Perenelle und ich sehr schnell älter. Das hochkomplizierte Mittel für unsere Unsterblichkeit muss jeden Monat neu angemischt werden. Ohne die Rezeptur und ohne die körperliche Nähe des Buchs selbst werden wir bis zum nächsten Neumond rasend schnell altern und sterben. Und wenn wir sterben, wird das Böse, das wir so lange bekämpft haben, gewinnen. Das Ältere Geschlecht wird die Herrschaft über die Erde wieder an sich reißen.«
    »Das Ältere Geschlecht?«, wiederholte Josh. Es klang, als sei er im Stimmbruch.
    Josh schluckte, und erst jetzt wurde ihm bewusst, dass sein Herz wie verrückt hämmerte. Was als gewöhnlicher Donnerstagnachmittag angefangen hatte, war zu etwas ganz und gar Ungewöhnlichem und Erschreckendem geworden. Josh liebte Computerspiele und las gelegentlich Fantasyromane, und ein Begriff wie »Das Ältere Geschlecht« klang, als wäre er einem solchen Roman entsprungen – oder jedenfalls steinalt und gefährlich. »Das Ältere Geschlecht bedeutet alt?«
    »Sehr alt«, bestätigte Fleming.
    »Willst du damit sagen, dass es außer dir und Dee noch mehr von eurer Sorte gibt?«, fragte Josh und zuckte zusammen, als Sophie ihn vors Schienbein trat.
    Fleming wandte sich Josh zu und seine hellen Augen funkelten vor Zorn. »Es gibt noch mehr wie Dee, ja, und auch noch mehr wie mich, aber man kann uns nicht über einen Kamm scheren. Dee und ich sind und waren immer sehr verschieden«, fügte er bitter hinzu. »Wir sind unterschiedliche Wege gegangen und seiner hat ihn in den Abgrund geführt. Auch er ist unsterblich, aber nicht einmal ich weiß mit Sicherheit, wie er sich am Leben erhält. Doch wir sind beide Menschen.« Fleming bückte sich zur Ladenkasse hinunter, die auf den Boden gefallen und dabei aufgegangen war, und holte Geld heraus. Als er sich den Zwillingen wieder zuwandte, erschreckte sein grimmiger Gesichtsausdruck sie. »Diejenigen, denen Dee dient, gehören nicht und gehörten nie der menschlichen Rasse an.« Er stopfte das Geld in seine Tasche und hob eine speckige alte Lederjacke vom Boden auf. »Wir müssen hier weg.«
    »Wohin willst du? Was hast du vor?«, fragte Sophie.
    »Und was passiert mit uns?« Josh führte ihren Gedanken fort – so wie sie es auch oft bei ihm tat.
    »Zuerst muss ich euch an einen sicheren Ort bringen, bevor Dee merkt, dass die beiden Seiten fehlen. Dann mache ich mich auf die Suche nach Perenelle.«
    Die Zwillinge schauten sich an. »Warum musst du uns an einen sicheren Ort bringen?«, fragte Sophie, und ihre Stimme zitterte.
    »Wir wissen doch gar nichts«, sagte Josh.
    »Sobald Dee merkt, dass das Buch nicht vollständig ist, wird er wiederkommen, um die fehlenden Seiten zu holen. Und eines kann ich euch garantieren: Er wird keine Zeugen zurücklassen.«
    Josh begann zu lachen, doch das Lachen blieb ihm im Hals stecken. »Willst du…« Er fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. »Willst du damit sagen, dass er uns umbringen will?«
    Nicholas Flamel legte den Kopf schief und überlegte. »Nein«, sagte er schließlich, »umbringen nicht.«
    Josh atmete erleichtert auf.
    »Aber glaub mir«, fuhr Flamel fort, »Dee kann dir noch viel Schlimmeres antun. Viel Schlimmeres.«

KAPITEL FÜNF
    D ie Zwillinge standen auf dem Bürgersteig vor der Buchhandlung und beobachteten, wie Joshs Chef einen Schlüssel aus der Tasche zog. Glas von den zerbrochenen Scheiben knirschte unter ihren Füßen. »Aber wir können nicht einfach so abhauen«, sagte Sophie bestimmt.
    Josh nickte. »Wir bleiben.«
    Nick Fleming – oder Flamel, wie sie ihn in Gedanken bereits nannten – drehte den Schlüssel in der Tür zur Buchhandlung um und rüttelte an der Klinke. Sie hörten, wie im Laden Bücher auf den Boden fielen. »Ich mochte den Laden wirklich gern«, murmelte er. »Er hat mich immer an meinen ersten Job erinnert.« Er sah Sophie und Josh an. »Ihr habt keine andere Wahl. Wenn ihr diesen Tag überleben wollt, müsst ihr jetzt mitkommen.« Damit drehte er sich um und lief über die Straße zu dem Café, wobei er sich im Laufen die alte Lederjacke überzog. Die Zwillinge warfen sich einen kurzen Blick zu, dann folgten sie ihm.
    »Hast du einen Schlüssel, damit du abschließen kannst?«
    Sophie nickte und zog zwei Schlüssel an einem Golden-Gate-Schlüsselring aus der Hosentasche. »Wenn Bernice zurückkommt und der Laden zu ist, ruft sie wahrscheinlich die
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