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Nicholas Flame Bd. 1 Der Unsterbliche Alchemyst

Nicholas Flame Bd. 1 Der Unsterbliche Alchemyst

Titel: Nicholas Flame Bd. 1 Der Unsterbliche Alchemyst
Autoren: Michael Scott
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Josh spürte den metallenen Einband bereits in seinen Fingern… Aber da wurde er vom Boden hochgehoben und in eine Ecke geschleudert. Er landete auf einem Bücherberg, der seinen Sturz nicht ganz so schmerzhaft werden ließ. Schwarze Punkte und regenbogenfarbene Pfeile tanzten vor seinen Augen.
    Sofort war Dees graue Gestalt über Josh und seine behandschuhte Hand griff nach dem Buch. »Ich glaube, das ist meines.«
    Joshs Hand krampfte sich um und in das Buch, doch Dee riss es ihm einfach aus den Fingern.
    » Lass … meinen … Bruder … in … Ruhe! « Sophie Newman ließ ihren Besen fünfmal auf Dees Rücken niedersausen, einmal pro Wort.
    Dee schaute sie kaum an. In der einen Hand hielt er das Buch, mit der anderen griff er nach dem Besen. Ein einziges gemurmeltes Wort und der Besen zerfiel in Sophies Händen zu Sägespänen. »Du hast Glück, dass ich heute gute Laune habe«, flüsterte Dee, »sonst wäre dasselbe mit dir passiert.« Damit rauschte er aus dem verwüsteten Buchladen.
    Die beiden übrig gebliebenen Golems folgten ihm mit Perry Fleming zwischen sich und schlugen laut die Tür hinter sich zu. Einige schier endlose Sekunden lang herrschte Stille, dann krachte das letzte unversehrte Bücherregal auf den Boden.

KAPITEL VIER
    D ass wir die Polizei rufen, kommt wahrscheinlich nicht infrage.« Sophie Newman lehnte an den kläglichen Überresten eines Bücherregals und schlang die Arme um sich, damit das Zittern aufhörte. Sie war selbst erstaunt, wie ruhig und vernünftig sie klang. »Aber wir müssen jemandem sagen, dass Perry gekidnappt wurde…«
    »Perry ist im Moment nicht in Gefahr.« Nick Fleming saß auf einer der unteren Stufen einer kurzen Trittleiter. Er hielt sich mit beiden Händen den Kopf und atmete tief ein und aus. Gelegentlich hustete er, um Staub und Sandkörnchen aus seiner Luftröhre zu befördern. »Aber du hast recht, wir gehen nicht zur Polizei.« Er brachte ein mattes Lächeln zustande. »Ich wüsste nicht, was wir ihnen erzählen könnten, damit es in ihren Augen einen Sinn ergibt.«
    »Ich fürchte, es macht auch in unseren Augen wenig Sinn«, erwiderte Josh. Er saß auf dem einzigen heil gebliebenen Stuhl der Buchhandlung. Auch wenn er sich nichts gebrochen hatte, tat ihm alles weh, und er wusste, dass er in den nächsten Tagen mit lilablauen Flecken in höchst interessanten Schattierungen würde aufwarten können. Als er sich das letzte Mal so gefühlt hatte, war er von drei Spielern auf dem Fußballfeld überrannt worden. Aber das hier war noch schlimmer. Damals hatte er wenigstens gewusst, was passiert war.
    »Ich könnte mir vorstellen, dass vielleicht Gas in den Laden geströmt ist«, begann Fleming vorsichtig. »Und dass das, was wir gesehen haben, nichts weiter war als eine Halluzination.« Er blickte von Sophie zu Josh.
    Die Zwillinge hoben die Köpfe und sahen ihn an, beide gleichermaßen ungläubig und beide mit vor Entsetzen immer noch ganz großen Augen.
    »Schwach«, meinte Josh schließlich.
    »Sehr schwach«, stimmte Sophie zu.
    Fleming zuckte mit den Schultern. »Ich hielt es eigentlich für eine ziemlich gute Interpretation. Sie hätte die Gerüche erklärt, die Explosion im Laden und all die … all die anderen seltsamen Dinge, die ihr vielleicht glaubt , gesehen zu haben.«
    Erwachsene, das hatte Sophie schon vor langer Zeit festgestellt, waren im Ausreden-Erfinden nicht wirklich gut. »Wir haben uns das alles nicht eingebildet«, sagte sie bestimmt. »Wir haben uns die Golems nicht eingebildet.«
    »Die was?«, fragte Josh.
    »Die kräftigen Kerle waren Golems. Sie waren aus Lehm«, erklärte ihm seine Schwester. »Perry hat mir das gesagt.«
    »Ah, hat sie?«, murmelte Fleming. Er schaute sich in seinem verwüsteten Laden um und schüttelte den Kopf. Es hatte keine vier Minuten gedauert, um ihn komplett zu zerlegen. »Dass er Golems mitgebracht hat, überrascht mich. Sie sind in warmen Ländern normalerweise sehr unzuverlässig. Aber sie haben ihren Zweck erfüllt. Er hat bekommen, was er wollte.«
    »Das Buch?«, fragte Sophie. Sie hatte es kurz in Joshs Hand gesehen, bevor der graue Mann es ihm entrissen hatte. Obwohl sie in einem Laden voller Bücher stand und ihr Vater eine riesige Bibliothek mit antiquarischen Büchern besaß, hatte sie noch nie ein Buch wie dieses gesehen. Es hatte den Anschein gehabt, als sei es in angelaufenes Metall gebunden.
    Fleming nickte. »Er war schon lange hinter ihm her«, sagte er leise, den Blick in die Ferne
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