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Nicholas Flame Bd. 1 Der Unsterbliche Alchemyst

Nicholas Flame Bd. 1 Der Unsterbliche Alchemyst

Titel: Nicholas Flame Bd. 1 Der Unsterbliche Alchemyst
Autoren: Michael Scott
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sich wieder hin und wühlte in einem Berg von Büchern, bis er fand, was er suchte: England zur Zeit Elisabeth I. Er schlug es auf. Auf einer Seite – gegenüber einem Porträt der Königin – war ein alter Stich zu sehen, der einen Mann mit kantigem Gesicht und Spitzbart zeigte. Er trug andere Kleider, aber es bestand kein Zweifel, dass es sich um denselben Mann handelte, dem sie gerade begegnet waren.
    Sophie wurde schwindelig. Sie nahm Fleming das Buch aus der Hand. »Hier steht, dass Dee 1527 geboren wurde«, sagte sie leise. »Damit wäre er jetzt fast fünfhundert Jahre alt.«
    Josh trat neben seine Schwester. Er betrachtete das Bild, dann sah er sich in der Buchhandlung um. Wenn er tief einatmete, roch er immer noch die seltsamen Düfte von… Magie. Das war es gewesen, was er gerochen hatte – nicht Minze und faule Eier, sondern den Duft der Magie. »Dieser Dr. Dee kannte dich«, sagte er gedehnt, »er kannte dich sehr gut.«
    Fleming ging durch den Laden, hob hier und da etwas auf und ließ es wieder fallen. »Ja, er kennt mich«, sagte er. »Und Perry genauso. Er kennt uns seit langer Zeit… seit sehr langer Zeit.« Er schaute die Zwillinge an und seine sonst fast farblosen Augen waren plötzlich dunkel und voller Sorge. Es war, als gäbe er sich einen Ruck. »Ihr steckt jetzt leider mit drin«, fuhr er fort, »und das heißt, die Zeit der Lügen und Tricks ist vorbei. Wenn ihr überleben wollt, müsst ihr die Wahrheit kennen.«
    Josh und Sophie sahen sich an. Hatten sie richtig verstanden? Wenn ihr überleben wollt …?
    »Mein richtiger Name ist Nicholas Flamel. Ich wurde im Jahr 1330 in Frankreich geboren. Perrys richtiger Name ist Perenelle; sie ist zehn Jahre älter als ich. Aber sagt ihr nicht, dass ich euch das verraten habe!«, fügte er hastig hinzu.
    Josh spürte, wie sich in seinem Kopf alles drehte. Er wollte »Ausgeschlossen!« sagen und lachen und sauer sein auf seinen Chef, weil der ihnen eine so bescheuerte Geschichte erzählte. Aber er hatte Prellungen und ihm tat alles weh, weil er durch die Buchhandlung geschleudert worden war von… ja, von was denn? Er sah den Golem vor sich, der nach Perry gegriffen hatte – Perenelle – und durch die Berührung zu Staub zerfallen war.
    »Was … was bist du?« Sophie stellte die Frage, bevor ihr Zwillingsbruder sie aussprechen konnte. »Was seid ihr?«
    Fleming lächelte, doch sein Blick war kalt und humorlos, und in diesem Augenblick ähnelte er fast Dee. »Wir sind Legende«, erwiderte er. »Einmal, vor langer Zeit, waren wir einfache Leute, doch dann fiel mir ein Buch in die Hände, ›Abrahams Buch der Magie‹, allgemein auch als ›Der Codex‹ bekannt. Von diesem Moment an war alles anders. Perenelle veränderte sich. Ich veränderte mich. Ich wurde der Alchemyst.«
    »Der was?«, fragte Josh entsetzt.
    »Ich wurde der größte Alchemyst aller Zeiten, dessen Dienste Könige und Prinzen, Kaiser und selbst der Papst in Anspruch nahmen. Verborgen in diesem Buch voll uralter Magie entdeckte ich den Stein der Weisen. Ich lernte, wie man gewöhnliches Metall in Gold verwandelt und normale Steine in kostbare Juwelen. Doch es kam noch besser, noch viel besser: Ich entdeckte die Anleitung für eine Rezeptur aus Kräutern und Zaubersprüchen, mit der man sich Krankheit und Tod vom Leib halten kann. Das ewige Leben. Perenelle und ich wurden praktisch unsterblich.«
    Er hielt die zerfledderten Buchseiten hoch. Josh und Sophie starrten ihn wortlos an. »Das ist alles, was mir vom Codex bleibt«, fuhr Fleming fort. »Dee und seinesgleichen waren seit Jahrhunderten hinter Abrahams magischem Buch her. Jetzt haben sie es. Und Perenelle dazu«, fügte er bitter hinzu.
    »Aber du hast doch gesagt, das Buch sei ohne diese Seiten nutzlos.« Josh schien seine Sprache wiedergefunden zu haben.
    »Das ist richtig. In dem Buch steht zwar noch genug, um Dee jahrhundertelang zu beschäftigen, aber diese Seiten sind die alles entscheidenden. Dee wird zurückkommen, um sie sich zu holen.«
    »Da ist noch etwas, nicht wahr?«, fragte Sophie rasch dazwischen. Sie wusste einfach, dass er trotz all dieser unglaublichen Eröffnungen mit noch etwas hinter dem Berg hielt; das machten Erwachsene immer so. Ihre Eltern hatten Monate gebraucht, um Josh und ihr zu sagen, dass sie den Sommer in San Francisco verbringen würden – bevor sie dann wieder in die Schule zurückgehen würden.
    Fleming schaute sie durchdringend an. Wieder erinnerte sein Blick sie an Dee. Es lag etwas
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