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Nicholas Flame Bd. 1 Der Unsterbliche Alchemyst

Nicholas Flame Bd. 1 Der Unsterbliche Alchemyst

Titel: Nicholas Flame Bd. 1 Der Unsterbliche Alchemyst
Autoren: Michael Scott
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dich zu sehen.«
    »Ich wünschte, ich könnte dasselbe auch von dir sagen, Dee.« Perry kam weiter in den Laden herein und sah sich nach allen Seiten um. »Ich habe dich an deinem faulen Geruch erkannt.«
    Der Mann, den Perry Dee nannte, schloss die Augen und atmete tief durch. »Ich liebe Schwefelduft. Er ist so…« Er hielt kurz inne. »… so dramatisch.« Dann öffnete er die grauen Augen wieder und sein Lächeln verflog. »Wir sind wegen des Buches gekommen, Perenelle. Und erzähl mir nicht, dass ihr es vernichtet habt«, fügte er hinzu. »Deine anhaltend gute Gesundheit ist Beweis genug für seine Existenz.«
    Welches Buch?, überlegte Sophie und schaute sich verwundert um. Der ganze Laden war voller Bücher.
    »Du weißt sehr gut, dass wir die Hüter des Buches sind«, sagte Perry, und etwas in ihrer Stimme veranlasste Sophie, sich zu ihr umzudrehen. Mit offenem Mund, die Augen vor Entsetzen weit aufgerissen, hielt Sophie mitten in der Bewegung inne. Ein silberner Nebel umgab Perry Fleming; in hauchdünnen Schwaden stieg er von ihrer Haut auf. Fast überall war er zart und durchsichtig, doch um ihre Hände herum ballte er sich zusammen, sodass es aussah, als trüge sie metallene Schutzhandschuhe. »Du wirst es nie bekommen«, sagte Perry leise.
    »Oh doch. Wir haben uns im Lauf der Jahre all die anderen Schätze angeeignet. Fehlt nur noch das Buch. Mach es dir leicht und sage mir, wo es ist.«
    »Niemals!« Jetzt war Perrys Stimme laut und fest.
    »Ich wusste, dass du das sagst«, erwiderte Dee. Er gab dem riesigen Golem ein Zeichen und der warf sich auf Perry. »Menschliches Verhalten ist so leicht vorherzusehen.«
     
     
    Nick Fleming und Josh wollten gerade die Tür öffnen, die von der Reinigung hinaus auf den Gehweg führte, als sie sahen, wie Perry, gefolgt von Sophie, über die Straße in die Buchhandlung rannte.
    »Sieh zu, dass du die Tür aufkriegst«, befahl Nick atemlos und griff unter sein Shirt. Aus einem einfachen rechteckigen Stoffbeutel, den er um den Hals trug, zog er etwas heraus, das aussah wie ein kleines, mit kupferfarbenem Metall beschlagenes Buch.
    Josh schob die Riegel zurück, riss die Tür auf, und Nick rannte hinaus, wobei er rasch die abgegriffenen Seiten des Buches durchblätterte. Offenbar suchte er nach etwas. Josh konnte, als er hinter Nick zurück in die Buchhandlung lief, auf dem gelben Papier kurz eine verschnörkelte Schrift und geometrische Muster erkennen.
    Im Laden sahen sie gerade noch, wie der Golem sich auf Perry stürzte.
    Und explodierte.
    Feiner, körniger Staub erfüllte die Luft und der dicke schwarze Mantel fiel auf den Boden. Einen Augenblick lang wirbelte eine Miniaturwindhose über der Stelle und blies lehmigen Staub auf, dann drehte sie ab.
    Doch das Eintreffen von Nick und Josh lenkte Perry, die den Golem abgewehrt hatte, ganz offensichtlich ab. Sie drehte sich halb um – und in dem Moment fuhr Dee sich mit dem linken Arm über die Augen und warf eine winzige Kristallkugel auf den Boden.
    Es war, als explodiere die Sonne in dem Raum.
    Das Licht war unbeschreiblich grell und blendend und überzog die gesamte Buchhandlung mit seinem gleißenden Schein. Und mit dem Licht kam der Geruch: ein Gestank nach angesengtem Haar und verkochtem Kohl, nach modrigem Laub und stechenden Dieseldämpfen.
    Im selben Moment, in dem Dee die Kugel geworfen hatte, hatte Josh ganz kurz erfasst, dass auch seine Schwester im Raum war. Dann hatten Nick und Perry, die das gleißende Licht zu Boden warf, ihn mit sich gerissen. Als er sich langsam wieder aufrappelte, tanzte vor Joshs geblendeten Augen ein Kaleidoskop aus schwarz-weißen Funken. Dann sah er, wie Fleming das metallbeschlagene Buch fallen ließ… sah zwei schwarz gekleidete Gestalten neben Perry auftauchen und hörte Flemings Frau wie aus weiter Ferne schreien … sah, wie Dee sich das Buch mit einem triumphierenden Laut schnappte, während Nick blind über den Boden tastete.
    »Du hast verloren, Nicholas«, rief Dee. »So wie immer. Jetzt kann ich dir rauben, was dir am wertvollsten ist: deine geliebte Perenelle und dein Buch.«
    Josh setzte sich in Bewegung, noch bevor er sich dessen bewusst war. Er warf sich auf Dee, was für den völlig unerwartet kam. Josh war groß für seine fünfzehn Jahre und kräftig. So groß und kräftig, dass es zum Verteidiger in seinem Fußballverein gereicht hatte, und das, obwohl er der jüngste Spieler dort war. Er warf Dee zu Boden. Das Buch fiel dem kleinen Mann aus der Hand und
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