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Nextopia

Nextopia

Titel: Nextopia
Autoren: Micael Dahlén
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gezeigt von den Operationen, an denen die Schwester teilgenommen hatte, und mit den Organen der Patienten.
    Die Krankenschwester war am Boden zerstört und beteuerte, die Fotos seien nur als Diskussionsgrundlage für Kollegen und Freunden gedacht gewesen, für ihr berufliches Fortkommen. »Die sollte nicht jeder sehen können.« Genau wie die Berühmtheiten des letzten Jahrtausends nicht wollten, dass jeder den Inhalt ihrer Mülltonnen sehen konnte, durch den die Paparazzi sich wühlten. Aber die Paparazzi waren bei weitem nicht so übergriffig und gnadenlos wie ihre 2.0-Entsprechungen, die Blogarazzi. Die können im wahrsten Sinne des Wortes in die Menschen hineinsehen …
    BRANDEE BARKER Am 24. Oktober 2007 erklärte Microsoft öffentlich, einen Anteil des Giganten der Erwartungsgesellschaft Facebook gekauft zu haben. Bei einem geschätzten Gesamtwert der Firma Facebook und ihres Markennamens von unfassbaren 15 Milliarden Dollar hatte Microsoft 240 Millionen für diesen Anteil bezahlt. Später räumten Bill Gates’ Jungs und Mädels von Microsoft ein, dass sie vermutlich einen Aufschlag auf ihren Facebook-Anteil bezahlt hatten, womit sie andeuteten, dass sie eigentlich auch weniger hätten zahlen können. Könnte das vielleicht daran liegen, dass Gerüchte über den Kauf sich in den vorangegangenen Tagen wie ein Lauffeuer auf der ganzen Welt verbreitet und die Werteinschätzungen in die Höhe getrieben hatten? Fragen wir mal Brandee Barker, die PR-Chefin von Facebook. Als sie Adam Sohn, den obersten Verkaufs- und Marketingchef von Microsoft, bei Facebook als Freund hinzufügte, wurde Insidern der Unternehmen klar, was da ablief und was passieren würde. Bald wusste es jeder. Und als Microsoft das Geschäft am 24. Oktober verkündete, war kaum jemand überrascht. BevorMicrosoft sich bei Facebook einkaufte, hatte sich dies also paradoxerweise bereits zu einem viel teureren Geschäft verwandelt, weil jeder davon ausging, dass Microsoft kaufen würde.
    Wer weiß, wie hoch die letzten Wertschätzungen gewesen wären und wie viel Microsoft für seinen Facebook-Anteil gezahlt hätte, wenn Brandee die Öffentlichkeit nicht über ihren neuen Freund informiert hätte? Man kann es unmöglich sagen in einer Welt, wo Blogarazzi jedem erzählen, wer ihre neuen Freunde sind, in einer Welt, wo Ihre Angelegenheiten jedermanns Angelegenheiten sind.
    Einen neuen Freund zu gewinnen war immer schon Gold wert. Im Zeitalter der Blogarazzi kann es 240 Millionen Dollar wert sein …

QUELLEN
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