Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nest: Jake Sloburn Horror-Thriller

Nest: Jake Sloburn Horror-Thriller

Titel: Nest: Jake Sloburn Horror-Thriller
Autoren: Lutz C. Frey
Vom Netzwerk:
ziemlich hübsch. Und sehr jung, Anfang zwanzig vielleicht. Jakob bemerkte die straffen Muskeln, welche sich unter der Haut ihrer sommersprossigen Oberarme bewegten, und er konnte Olli ein bisschen verstehen. Die Kleine wäre tatsächlich ein süßer Hauptgewinn, aber offenbar war Olli einfach nicht ihr Typ.
    Jakob begann an seinem Bier zu nuckeln, drehte sich auf dem Barhocker um und betrachtete den Gastraum. Dieser war gar nicht so leer, wie es bei ihrem Eintreffen den Anschein gehabt hatte, er war nur eben ziemlich dunkel. Zwei der Tische waren besetzt, von Pärchen. Na ja, nicht wirklich Pärchen im eigentlichen Sinne, es war schon ziemlich offensichtlich, dass es sich dabei um Begegnungen auf der Basis finanzieller Transaktionen handelte. Aber sie waren schließlich auch nicht nur zum Biertrinken hier, nicht wahr? Bert stieß ihn mit der groben Heftigkeit eines Angetrunkenen in die Seite, während er sich zu ihm hinüberlehnte und nach Bier riechenden Atem in Jakobs Gesicht blies.
    »Alle besetzt, wie?«, sagte Bert und deutete auf die zwei Pärchen an den Tischen. Die Mädchen waren augenscheinlich ziemlich hübsch und wesentlich jünger als ihre männlichen Begleiter. So richtig ließ es sich nicht sagen, weil Jakob ihre Gesichter nicht erkennen konnte – eine hielt sich dezent im Schatten, außerhalb des schmalen Lichtkegels, den eine kleine Deckenlampe auf dem Tisch warf, aber was man von ihr sehen konnte waren lange, schwarz bestrumpfte Beine, die sie übereinandergeschlagen hatte. Und was für Beine das waren.
    Memo an Selbst, dachte Jakob. Er würde sich ein Mädchen mit ebensolchen Beinen suchen, mindestens. Und dann würde er sich dieser Beine annehmen, sie zentimeterweise mit zärtlichen Küssen bedecken. Bei ihren kleinen Zehen würde er beginnen und sich dann langsam nach oben hocharbeiten und dann...
    Jakob bemerkte plötzlich, dass die Jungs zu ihm hinüberschauten und heftig grinsten. Jan zwinkerte ihm zu und sagte: »Lass ihn erst mal noch drin, ja?« Im Schritt von Jakobs Jeans zeichnete sich bereits ein ziemlich offensichtlicher Ständer ab. Die Jungs begannen zu lachen und Jakob wurde rot, wofür er sich auf der Stelle hätte ohrfeigen können. Rotwerden, in einem Puff, na klasse! Er hoffte, dass im schummerigen Licht der Bar dieser Umstand wenigstens einigermaßen verborgen blieb.
    »Sieh mal, Sugar-Daddy da drüben hat sich aber auch ein süßes Baby angelacht. Bestimmt heißt die Kleine heute Abend wie seine Tochter und muss Papa zu ihm sagen, wenn er sie, na ihr wisst schon ...«
    Olli, war ja klar. Der kam ständig auf solche Ideen. Irgendwie schien seine Welt nur aus Schweinereien zu bestehen, denen von der abartigen Sorte. Vielleicht wurde man so, wenn man es einfach nicht auf die Reihe bekam, sich auf ein Mädchen zu konzentrieren. Geschah ihm recht. Andererseits, heute ging das mit den Ferkeleien wohl in Ordnung. Dafür waren sie schließlich hier.
    Wenigstens hatte Olli leise gesprochen, während er mit dem Kopf in Richtung des anderen Paares deutete: ein älterer Herr, dessen weißer Haarkranz in dem Licht der Tischlampe schimmerte wie ein kleines, weißes Flammeninferno und ein schlankes, rothaariges Mädchen, das den Kopf an seiner Schulter vergraben hatte und ihm ständig etwas in sein Ohr zu flüstern schien. Das Mädchen hätte tatsächlich gut und gerne seine Tochter sein können, vielleicht sogar seine Enkelin.
    So ekelhaft Jakob den Ausflug in Ollis krankhafte Gedankenwelt auch finden mochte – der Gedanke an den offensichtlichen Altersunterschied zwischen den beiden erfüllte ihn in der Tat mit so etwas wie schuldbewusstem Vergnügen und die Tatsache, dass sich hier unten niemand darum zu scheren schien, brachte seinen Ständer augenblicklich wieder auf Touren.
    Dann kam Jakob ein anderer Gedanke, wie aus heiterem Himmel. Und dieser Gedanke erregte ihn noch wesentlich mehr als die Vorstellung des schlanken Mädchens und der Dinge, die der alte Kerl mit ihr anstellen würde. Es war ein verbotener Gedanke, der vom Grund seiner Seele heraufschwappte wie eine schillernde Gasblase vom Meeresgrund. Und als diese Blase zur Oberfläche gestiegen war, zerplatzte sie und verbreitete ein verlockend süßliches Aroma – viel zu süß, um wahr sein zu können, oder? Was Jakob dachte, war: Die haben ganz sicher Dildos in solchen Läden, in allen Formen und Größen. Bestimmt auch welche zum Umschnallen .Oh. Mein. Gott!

     

3
     
    » E ntschuldigen Sie, meine Herren, aber es ist
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher