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Neptuns Tochter 3

Neptuns Tochter 3

Titel: Neptuns Tochter 3
Autoren: Terry Waiden
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ich das für dich!«, schrie sie.
    Timea richtete sich kerzengerade auf. »Ich habe dich nicht darum gebeten«, wies sie Mika zurecht.
    Das machte die noch wütender. »Hatten wir das Gespräch nicht schon mal?«, fauchte sie.
    »Ja. Und daher hättest du wissen müssen, dass ich die Dinge lieber auf meine Weise regle.« Timea strich mit den Handflächen über die Oberschenkel.
    Das beruhigte Mika ein wenig, weil sie erkannte: So gelassen wie Timea tut, ist sie nicht . Auf der Stelle verzieh sie Timea, dass sie vom Verkauf nichts erwähnt hatte. »Da bin ich wohl etwas übers Ziel hinaus geschossen«, stellte Mika fest. Sie hatte sich fast beruhigt, da merkte sie, dass sie und Timea sich die ganze Zeit über nicht aus den Augen gelassen hatten.
    In Mika fing es wieder an zu brodeln. Alles hätte so schön sein können. Wenn sie nicht den Vertrag mit ihrem Vater geschlossen hätte. Ihren eigenen Beitrag blendete Mika aus. Darüber könnte sie sich später Gedanken machen. Jetzt galt es, Adam David zur Rechenschaft zu ziehen. Egal wie.
    »Dieser Mistkerl«, knurrte Mika. Ihr Verlobter hatte da auch noch mitgespielt. »Diese beiden Mistkerle«, knurrte sie noch einmal. Sie ging zu ihrem Schreibtisch. Riss die oberste Schublade auf. Hinter sich hörte sie erschrockenes Einatmen.
    »Was hast du vor, Mika?«, fragte Timea heiser.
    »Keine Sorge«, wiegelte Mika ab. Sie holte ihr Handy heraus und winkte Timea damit zu.
    Da war es wieder. Das Hochziehen einer Augenbraue. Dafür konnte man Timea doch nur lieben. Für einen Augenblick herrschte in Mika völlige Windstille. Das Tuten aus dem Telefon ließ den Sturm wieder aufbrausen. Sie wählte die gewünschte Nummer.
    »Doris«, begann Mika, noch ehe sich die Frau am anderen Ende der Leitung melden konnte, »irgendein Spaßvogel hat mich in meinem Zimmer eingeschlossen. Könnten Sie bitte . . .«
    Natürlich konnte Doris.
    »In fünf Minuten sind wir hier draußen«, erklärte Mika.
    »Und dann?«, kam es aus der Sitzecke.
    »Überleg’ ich mir, ob ich mich heute noch zur Halbwaise mache«, gab Mika zurück.

~*~*~*~
    D ie Zimmertür war noch nicht richtig aufgeschlossen, da stürmte Mika bereits hinaus. Timea folgte ihr auf dem Fuß. Mit dieser Schützenhilfe betrat Mika den Partyraum und war vollkommen perplex, dass außer ihren Eltern und Timeas Großmutter nur noch Vater und Sohn Schöffen anwesend waren.
    »Was soll das?«, fragte sie verwirrt. »Sollte hier nicht mein Polterabend stattfinden?«
    Patrizia David lächelte leicht. »Wenn du dich ein wenig an den Vorbereitungen beteiligt hättest, dann wüsstest du, dass es keinen gibt.«
    »Seid ihr jetzt alle übergeschnappt?«, polterte Mika los. Sie war nicht mehr zu bremsen. »Was bin ich hier? Der Kasper, oder was?« Sie stellte sich dicht vor ihren Vater hin. Es war ihr völlig egal, dass der sie fast um zwei Köpfe überragte. »Und du?«, zischte sie. »Wann wolltest du mir sagen, dass du deinen Teil des Vertrages nicht ganz eingehalten hast?«
    »Mikaela«, warf Frank Schöffen Junior ein.
    »Du bist überhaupt still«, unterbrach Mika ihn. Während sie auf ihn zuging, zog sie den Verlobungsring vom Finger, packte Franks Hand und knallte den Ring hinein. »Such dir jemand anderes für die Scheinwahrung«, erklärte sie.
    »Du willst also die Hochzeit abblasen«, erfasste Adam David. Die übliche Arroganz war aus seinem Gesicht verschwunden.
    »Du bist aber auch ein Blitzmerker«, lobte Mika ihren Vater. Sie wollte ihm noch einiges an den Kopf werfen, da wurde sie von Timea unterbrochen.
    »Herr David, wieso haben Sie sich bei der Bank eigentlich als Kaufinteressent ausgegeben?« Timea hörte sich nicht wütend an. Eher neugierig.
    Eine wirklich gute Frage. Auch Mika wartete gespannt auf die Antwort ihres Vaters.
    »Das habe ich gar nicht«, erwiderte der mit einem Schulterzucken.
    Timea blinzelte irritiert.
    »Es tut mir leid, Frau Illay – Mikaela. Aber ich habe bei der Bank gar nichts unternommen. Der Kredit war schon bewilligt, bevor ich mit Herrn Neubert gesprochen habe.«
    »Werner Grossmann«, hörte Mika Timea murmeln. »Also doch.«
    »Papa. Du bist . . .«, stammelte Mika. »Du hast . . . was glaubst du . . .« Sie spürte die letzten Wochen wie ein Kartenhaus über sich einstürzen. »Und ich . . .« Sie rieb sich die Oberarme, steckte die Hände in die Hosentasche, damit sie endlich Ruhe gaben. »Ich hab’ alles falschgemacht«, sagte sie, den Blick zu Boden gerichtet. »Mal
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