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Neptuns Tochter 3

Neptuns Tochter 3

Titel: Neptuns Tochter 3
Autoren: Terry Waiden
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unbedarft. Sie stand hier – in ihren vier Wänden – und fühlte sich hilflos wie nie zuvor. Der klägliche Versuch, etwas zu sagen, verpuffte im Raum, als ihr Timea fast verzweifelt in die Augen schaute. Mika war gefangen im Feuer, das Timea ausstrahlte.
    Wie in Trance nahm sie wahr, dass Timea ihr das Hemd öffnete. Knopf für Knopf . . . dass Timea sie zum Bett führte, sich setzte, zurückfallen ließ, sie mit sich zog.
    Ihre nackten Körper waren aneinander geschmiegt, umeinander geschlungen. Das Mondlicht legte sich um sie wie ein Mantel. Auf diese Verbundenheit hatte Mika kein Traum vorbereiten können.
    Auch ihre Verschmelzung war anders. Intensiver. Jeder Schauer, die Erregung, die Lust – jedes Gefühl, das Timea durchdrang, spürte Mika gleichermaßen. Und sie wusste, dass Timea ebenso empfand. Mika hörte es aus jedem Seufzer, aus dem Atmen, das stoßweise aus Timea kam. Denn genau so seufzte und atmete auch Mika.
    In dieser Nacht entdeckte sie eine neue Timea. Eine Frau, die nichts zurückhielt. Die sich Mika hingab. Mit dem Körper und mit ihrer Seele. Aus vollem Herzen.
    Das Schönste an dieser Nacht war jedoch, dass Timea dasselbe von Mika forderte.
    Sie nahm Mikas Liebe an.
    Zartes Streicheln weckte Mika Stunden später auf. »Mmmm«, raunte sie, »daran könnte ich mich gewöhnen.« Sie kuschelte sich noch fester an Timea. Wenn es möglich wäre, würde Mika in sie hineinkrabbeln.
    »Lachst du mich aus?«, schmollte sie, als sie merkte, wie Timeas Brustkorb vibrierte.
    »Niemals«, erwiderte Timea leise. »Ich bin nur glücklich.« Das klang so überrascht, dass Mika sich aufrichtete, um ihrer Liebsten in die Augen schauen zu können.
    Es war, als könnte sie Timea auf den Grund ihres Herzens sehen. Was sie dort erkannte, war atemberaubend. War aufrichtige Liebe.
    Mika schluckte. »Ich auch«, hauchte sie. Sie gab Timea einen zärtlichen Kuss und kuschelte sich wieder an sie. Dabei schnurrte sie wie eine Katze. »Jetzt lachst du mich doch aus«, stellte sie fest, da das Vibrieren stärker wurde.
    »Nein«, gluckste Timea. »Ich denke nur gerade an gestern Abend. An die Reaktionen deiner Gäste.«
    »Das waren nicht meine Gäste«, gab Mika zurück. Sie legte sich neben Timea und drehte sich so, dass sie wieder im sanften Rehbraun ihrer Augen versinken konnte. »Du hast recht«, sagte sie kichernd. »Papa und Frank haben ziemlich bedripst ausgesehen.«
    »Ja. Und beim Rausgehen stelle ich sie mir gerade wie zwei Schuljungen vor . . .«
    ». . . die von Mama an den Ohren rausgeführt werden«, ergänzte Mika das Bild. Sie und Timea prusteten gleichzeitig los.
    »Mich wundert nur, dass Franks Vater sich zurückgehalten hat«, überlegte Mika, nachdem sie sich einigermaßen beruhigt hatte.
    »Das lag an meiner Großmutter«, erklärte Timea schmunzelnd. »Wenn die Gräfin Illay loslegt, sind Herren im gesetzten Alter ohne Chance. Sie erliegen ihrem Charme reihenweise.«
    Mika zwinkerte Timea zu. »Das mit dem Charme liegt wohl in deiner Familie.«
    Eine Zeit lang lächelten sie sich einfach nur an.
    Zärtlich streichelte Mika über Timeas Augenbraue. »Wirst du mir wieder eine Affäre vorschlagen?«
    »Nein«, erwiderte Timea ernst. »Es sei denn, du hast doch noch vor zu heiraten.«
    »Timea?«
    »Ja.«
    »Es tut mir leid, dass ich . . . ohne mit dir zu reden«, sagte Mika kleinlaut. »Aber ich konnte doch nicht ahnen, dass du so darauf reagierst.«
    Timea setzte sich auf.
    Mika musste sich zwingen, sie nicht anzustarren. Was ihr bei diesem Anblick denkbar schwerfiel.
    Zum Glück hatte Timea ein Einsehen. Sie zog das Laken hoch. »Du hast irgendwie alles ausbaden müssen«, erklärte sie. »Weißt du, ich bin mir manchmal vorgekommen wie so ein Stück Treibholz. Je nachdem, von wo die Wellen gekommen sind, hat es mich in die eine oder andere Richtung getrieben.« In Gedanken schien Timea weit weg. »Es war anstrengend, dagegen anzukämpfen.«
    »Also doch Neptuns Tochter«, murmelte Mika. Auf Timeas Stirnrunzeln hin fuhr Mika grinsend fort: »Bei unserer ersten Begegnung bist du mir schon wie die Herrscherin der Meere vorgekommen.«
    »Na ja«, widersprach Timea. »Da bin ich doch weit davon entfernt.«
    »Das bildest du dir nur ein«, behauptete Mika ihren ersten Eindruck. Sie suchte wieder Timeas Blick. »Aber jetzt«, flüsterte Mika. »Darf ich dir in Zukunft helfen, und so?«
    Statt einer Antwort streichelte Timea Mikas Gesicht.
    Wieso sagt sie nichts? Mika hatte schreckliche
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