Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nepp für Narren

Nepp für Narren

Titel: Nepp für Narren
Autoren: Carter Brown
Vom Netzwerk:

    Ich legte den Hörer auf und
ging unter die Dusche. Nachdem ich mich abgetrocknet hatte, schenkte ich mir
einen frischen Whisky ein. Wer mochte dieser Briggs sein? Ich entschied, daß es
zu spät sei, noch einmal mit dem Nachdenken anzufangen. Allmählich tat mir
schon der Kopf weh. Deshalb leerte ich mein Glas und ging ins Bett.
    Am nächsten Morgen stand ich
spät auf, gönnte mir ein ausgiebiges Frühstück und entschloß mich dann zögernd,
wieder an die Arbeit zu gehen. Ich fuhr also zum Crystal Fountain hinüber und kam
dort kurz vor zwölf Uhr mittags an.
    Die Tür des Apartments öffnete
sich schließlich ein paar Zentimeter, und Kelly Jacksons dunkle Augen musterten
mich skeptisch.
    »Sie ist nicht da«, erklärte
sie dann.
    »Wer?«
    »Kathy. Sie ist unterwegs. Einkaufen.«
    »Ich wollte zu Ihnen .«
    »Ich bin auch nicht da .«
    Sie machte Anstalten, die Tür
wieder zuzumachen, ich drückte jedoch mit der Handfläche dagegen. Kelly trug
einen winzigen weißen Büstenhalter und passende Höschen, die quer über den
Bauch die Aufschrift trugen: Mit Liebe zu behandeln. Es war auf eine etwas
quälende Art neckisch.
    »Ich war gerade beim Anziehen«,
sagte sie. »Das heißt, ich hatte es vor .«
    »Dann warte ich, bis Sie fertig
sind«, antwortete ich.
    »Ist ja auch nicht wichtig«,
meinte sie. »Schließlich werden Sie mich nicht vergewaltigen oder so etwas,
nicht wahr ?« Sie überlegte einen Augenblick. »Ich
meine, wenn Sie mich vergewaltigen, ist es sowieso sinnlos, daß ich mich erst
anziehe .«
    Ihre Logik schien mir nicht zu
beantworten zu sein. Ich folgte ihrem vollgerundeten Hinterteil in den
Wohnraum.
    »Ich werde mir einen Martini
genehmigen«, sagte sie. »Es ist immer noch eine ganze Menge von gestern abend übrig. War das Abendessen zufriedenstellend,
Boyd ?«
    »Es war großartig«, erwiderte
ich, darum bemüht, nicht an die exorbitante Höhe der Rechnung zu denken.
    »Und Kathy?« Ihre Stimme klang
spröde. »War sie auch zufriedenstellend ?«
    »Sie hat es Ihnen erzählt ?«
    »Ich brauchte nicht zu fragen.
Ich habe es vermutet, als sie stundenlang nicht zurückkam. Ich habe Sie weiß
Gott nicht dazu engagiert, mit meiner Sekretärin ins Bett zu gehen, Boyd !«
    »Ich frage mich noch immer,
wozu Sie mich wirklich engagiert haben«, versetzte ich. »Und ob Sie mich jemals
aufklären werden.«
    »Sie sollten Danny LaBlanche
ausfindig machen, und das haben Sie getan. Und dann bat ich Sie, nach meiner
Zwillingsschwester Tina zu suchen. Gestern abend haben Sie mir statt dessen all diese schrecklich verwirrenden Dinge an den Kopf
geworfen und mir eine Migräne verursacht .«
    »Sie haben mir erzählt, Sie
seien mit LaBlanche verheiratet und er habe sich mit Ihrem Geld und Ihrer
Zwillingsschwester davongemacht«, sagte ich geduldig. »Als ich ihn im Starlight -Hotel aufsuchte, hatte er seine
Frau bei sich. Eine Blondine namens Laura. Beide sagten übereinstimmend, er sei
zum erstenmal verheiratet .«
    »Jetzt fangen Sie schon wieder
damit an !« klagte sie mit vorgeschobenem Schmollmund.
»Sie wollen mich bloß durcheinanderbringen .«
    »Wer ist Briggs ?«
    »Harry Briggs.« Sie riß
sekundenlang die Augen auf und schüttelte dann entschieden den Kopf. »Ich habe
nie von ihm gehört .«
    Das schien ja wieder ein reizender
Tag zu werden. Ich goß den Martini ein, drückte ihr
das Glas in die Hand und ließ mich dann schwerfällig auf die Couch sinken. Sie
wählte den Sessel mir gegenüber und bedachte mich mit einem Lächeln, während
sie die Beine spreizte.
    »Ich sage immer, zum Teufel mit
dem Berufsethos !« Ihr Lächeln vertiefte sich. »Ich
meine, wenn die Klientin bereit ist, besteht doch kein Hinderungsgrund, sie zu
bumsen, oder ?«
    » Gestern abend war es also eine Migräne«, seufzte ich, »und
heute ziehen Sie es vor, gebumst zu werden. Alles lieber als reden. Was ist los
mit Ihnen ?«
    »Na gut«, versetzte sie
eingeschnappt. »Wenn Sie Kathy mir vorziehen !«
    »Es dürfte Sie wahrscheinlich
mächtig überraschen«, erklärte ich. »Aber sie haben mir ein hübsches, fettes
Honorar gezahlt, und das möchte ich auch gern verdienen .«
    Sie preßte die Schenkel
zusammen und starrte mich verbissen an. »Ich bin Kelly Jackson. Meine
Zwillingsschwester Tina gibt es! Und die Geschichte, daß diese blonde Nutte
seine erste und einzige Frau ist, stinkt zum Himmel! Danny LaBlanche war nie
verheiratet und wird auch niemals heiraten. Okay, ich habe Sie also angelogen,
daß ich mit ihm
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher