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Nepp für Narren

Nepp für Narren

Titel: Nepp für Narren
Autoren: Carter Brown
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die Getränke.
    »Donnerwetter!« Sie verdrehte
in gespieltem Entsetzen die Augen. »Ich kann verstehen, daß Sie das
einigermaßen verwirrt hat. LaBlanche haben Sie ja anscheinend gefunden. War
Newson bei ihm ?«
    »Ja, und seine Frau Laura«,
erklärte ich. »Laura ist seine erste Frau behauptet er. Und Laura bestätigt das .«
    »Und er machte diese Bemerkung,
daß Tina mit ihrer lesbischen Freundin zusammenlebt ?«
    »Und sich beide im Crystal Fountain angemeldet hätten. Wirklich zuviel für einen Zufall.«
    Der Ober servierte die
bestellten Speisen, und wir aßen geraume Zeit schweigend.
    »Ich weiß nicht, um was es sich
handelt«, sagte Kathy plötzlich, »aber es muß eine ganz große Sache sein .«
    »Wovon reden Sie ?« erkundigte ich mich.
    »Von etwas, das Ed Carlin und
Danny LaBlanche miteinander ausgeheckt haben«, erklärte sie. »Es muß dann
zwischen ihnen aber irgend etwas schiefgelaufen sein,
denn inzwischen sind sie bitter verfeindet .«
    »Ach ?« warf ich mit intelligentem Gesichtsausdruck ein.
    »Und sie steht dazwischen.
Verstehen Sie ?«
    »Kelly Jackson«, sagte ich.
»Oder meinen Sie Tina Jackson ?«
    »Sie beharrt darauf, daß sie
Kelly Jackson ist und diese Zwillingsschwester Tina hat .« Kathy zuckte die Achseln. »Ich weiß nicht, ob es stimmt oder nicht .«
    »Im Moment bin ich mir nicht
einmal sicher, ob ich Boyd heiße«, sagte ich. »War sie je mit LaBlanche
verheiratet ?«
    »Ich glaube nicht. Sie hat eine
Weile mit ihm zusammengelebt, nachdem sie Ed Carlin verlassen hatte. Das ist
ein weiterer Grund, warum ihn Carlin so haßt .«
    »War sie mit Carlin verheiratet ?«
    »Ich glaube nicht .«
    »Sind Sie ihre lesbische
Freundin? Einen Augenblick! Die Antwort ist bestimmt: Ich glaube nicht. Habe
ich recht ?«
    »Ich bin nicht ihre lesbische
Freundin«, erwiderte Kathy gleichmütig. »Aber ich halte es für ganz nützlich,
wenn die Leute es annehmen. Deshalb trage ich diese alberne Chauffeuruniform
und versuche möglichst maskulin zu wirken .«
    »Warum sollte es nützlich sein,
wenn die Leute Sie für Kellys lesbische Freundin halten ?«
    »Weil sie weniger verwundbar
wirkt, als es der Fall wäre, wenn sie ganz allein leben würde. Sie ist völlig
hilflos mit Männern und hat sich von ihnen fast ihr ganzes Leben kaputtmachen
lassen .«
    »Okay«, sagte ich. »Sie hat
mich heute nachmittag engagiert und mir einen Haufen Geld gezahlt. Was soll ich also jetzt weiter tun ?«
    »Was geschah, als Sie LaBlanche
aufsuchten ?«
    Ich erzählte ihr die ganze
Geschichte in geraffter Form.
    »Ich bin überrascht«, sagte
sie, nachdem ich geendet hatte. »Ich meine, daß Sie so leicht mit Newson fertig
geworden sind. Er steht in dem Ruf, ein ganz harter Bursche zu sein .«
    »Er war auch überrascht«,
versicherte ich. »Vielleicht habe ich nur Glück gehabt .«
    »Wahrscheinlich.« Sie nickte
bedächtig. »Newson ist genau der Typ, der so etwas nicht vergißt. Ich würde
also an Ihrer Stelle mächtig auf der Hut sein .«
    »Sie haben meine Frage noch
nicht beantwortet«, erinnerte ich sie.
    »Was Sie jetzt tun sollen? Ich
habe keine Ahnung, Boyd. Weiß der Himmel, was in Kelly Jacksons verquerem
Gehirnkasten vorgeht.«
    »Wie lange sind sie schon bei
ihr ?«
    »Seit ungefähr sechs Monaten.
Sie hatte nach einem Chauffeur annonciert. Ich habe gern mit Autos zu tun, und
ich fahre auch nicht schlecht .«
    »Das habe ich bemerkt«,
bestätigte ich.
    »Damals stand sie gerade im
Begriff, sich von LaBlanche zu trennen, und ich bekam das ganze Theater noch
mit. Eine volle Woche lang nichts als hochdramatische Szenen, bei denen sich
beide lauthals anbrüllten. Das war in Los Angeles. Dann gingen wir nach San
Franzisko, wo sie mit einer ganzen Reihe flüchtiger Abenteuer über die Trennung
von LaBlanche hinwegzukommen suchte. Sie hegt diesen tiefsitzenden Groll gegen LaBlanche , aber sie hat mir nie gesagt, was eigentlich der
Grund dafür ist. Ganz urplötzlich teilte sie mir dann eines Tages mit, wir
müßten noch vor dem fünfzehnten des Monats in Santo Bahia sein, weil sich dort
etwas Entscheidendes abspielen würde. Wir fuhren also hierher und kamen
vorgestern an. Das war der Zehnte. Und heute entschied sie auf einmal, sie
müsse einen Privatdetektiv engagieren .«
    »Warum mich?«
    »Sie sagte, Sie seien ihr
empfohlen worden .«
    »Sie sind eine große Hilfe,
Kathy .«
    »Wenn Sie wollen, kann ich
jetzt nach Hause fahren .«
    »Sehr schön«, sagte ich.
    »Aber dazu muß ich mir wieder
meine
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