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Neobooks - Entbehrlich: Thriller (German Edition)

Neobooks - Entbehrlich: Thriller (German Edition)

Titel: Neobooks - Entbehrlich: Thriller (German Edition)
Autoren: L. S. Anderson
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Licht, Kamera, Bewegungsmelder, Wärmesensor und Motor im Laden oder aus dem Katalog und baute sie zusammen mit einem Rechnerchip in ein Gehäuse von der Größe einer Suppendose ein. Das Fahrwerk war seine eigene Konstruktion. Es konnte die Fahrtrichtung eines Trackers an einer Kreuzung der Drahtseile ohne große Verzögerung um neunzig Grad ändern. Wyllis hatte vor, die Mechanik des Richtungswechsels zum Patent anzumelden, und hatte für die Finanzierung des Patentverfahrens auf die Ersparnisse für die Collegeausbildung seiner Kinder zurückgegriffen.
    Ross und Wyllis arbeiteten seit drei Jahren zusammen. Ross beschaffte die Aufträge, plante und organisierte die Installationen und beriet und schulte die Kunden oder ihr Personal. Wyllis baute die Hardware ein: Kameras, Lampen, Bewegungsmelder, Lichtschranken, Wärmefühler und was es sonst noch auf dem Markt gab. Ihre Kunden waren die Geschäfte der Koreaner, Araber und Russen, kleine Tankstellen, Schnapsläden und Pensionäre, die sich mit fortschreitendem Alter immer ängstlicher in ihren Häusern und Wohnungen verbarrikadierten.
    Ross und Wyllis waren keine engen Freunde, aber sie vertrauten einander geschäftlich und fachlich. Wenn sie einen guten Auftrag an Land gezogen oder abgerechnet hatten, gingen sie zu Henry’s, wo es gute Steaks und gezapftes Bier gab und wo manchmal jemand Klavier spielte. Sonst hatten sie privat nicht viel miteinander zu tun. Ross kannte nicht einmal die Kinder von Wyllis und Myra und das kleine Haus der Familie nur von außen.
    Myra besaß ein Diplom in Buchhaltung, arbeitete in einer Kanzlei von Steueranwälten, wo sie auf dem besten Wege war, Partnerin zu werden. Einmal im Monat nahm sie sich einen Nachmittag oder Abend Zeit, um die Buchhaltung für Ross & Warden zu machen. Ross begegnete sie mit kühler Abneigung. Das störte ihn nicht, denn sie sahen sich nicht oft, aber zu Beginn ihrer Bekanntschaft hatte er noch über die Gründe gerätselt. Wahrscheinlich war es einfach die Chemie. Oder die Tatsache, dass er Polizist gewesen war: Schwarze machten eher einmal schlechte Erfahrungen mit der Polizei als andere Leute. Vielleicht zog sie ihre eigenen Schlüsse daraus, dass er vorzeitig – wegen Korruption? Brutalität? – aus dem Dienst ausgeschieden war. Vielleicht war es sein Akzent. Wer ihn hörte und sich auskannte, erriet ohne Mühe, dass Ross nicht weit von der Mississippimündung aufgewachsen war. Auch Myra war im Süden geboren und hatte dort den größten Teil ihrer Kindheit verbracht. Vielleicht erinnerte Ross sie an irgendetwas oder irgendjemand.
    »Ein Ausdruck ist für euch.« Myra hatte aufgehört zu tippen und hantierte mit der Maus, bis ein Drucker seufzend seine Arbeit aufnahm. »Stellt erst mal keine Schecks mehr aus«, sagte sie mit ihrer Sängerinnenstimme, die den Drucker übertönte, »sprecht vorher mit eurer Bank.«
    Wyllis war tief über das Steuerpult gebeugt. Myra packte zusammen, um zu gehen. Als sie soweit war, trat sie an den Tisch, hinter dem Ross untätig saß, und sah auf ihn hinab. »Weißt du schon, wie es weitergehen wird, Walter?«
    Das Weiß ihrer Augen war so klar wie das eines Kindes.
    »Ich arbeite daran, Myra.« Ich wünschte, ich wüsste es, dachte er.
    Auf dem Weg zum Ausgang rief sie über die Schulter: »Komm nicht so spät, Willy.«
    Die Tracker unter der Decke erwachten und folgten ihr zum Ausgang, erst einer, dann der zweite, und beleuchteten sie, bis sich die Tür hinter ihr schloss. Als sie Myras Honda hörten, setzte sich Wyllis zu Ross und studierte die Papiere, die seine Frau hinterlassen hatte. Nach einer Weile sagte er: »Lass uns für heute Schluss machen und noch ein Bier trinken gehen.«
    Als sie aus dem Gebäude traten, war es fast dunkel. Die Halden eines benachbarten Schrottplatzes versperrten ihnen die Sicht auf Manhattan am anderen Ufer des Flusses.

3. Kapitel
    E s war noch Nacht, als Ross aufwachte. Eine Minute lang lag er abwartend da, dann schälte er sich vorsichtig, um die schlafende Frau auf der anderen Seite des Bettes nicht zu stören, aus den Laken. Auf dem Weg zur Toilette brauchte er kein Licht. Die Wohnung war schwach erleuchtet von der diffusen Helligkeit der nächtlichen Stadt, und es gab nicht viele Möbel, an denen er sich hätte stoßen können. Auf dem Rückweg las er seine Uhr vom Schreibtisch auf. Es war zwanzig vor drei. Ross wusste, dass er nicht mehr einschlafen würde.
    Auf dem Rand des Bettes sitzend gingen ihm die vergangenen Tage durch
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