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Neobooks - Entbehrlich: Thriller (German Edition)

Neobooks - Entbehrlich: Thriller (German Edition)

Titel: Neobooks - Entbehrlich: Thriller (German Edition)
Autoren: L. S. Anderson
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ehemaliger Cop. Ross überlegte, nicht zum ersten Mal, ob er sich nicht auch einen Job als Bodyguard suchen sollte. Er wirkte nicht so beeindruckend wie die Männer, die er beobachtete, das wusste er, und möglicherweise hatte er das optimale Alter schon überschritten. Aber er hätte nichts gegen einen dieser Anzüge einzuwenden gehabt. Seiner war von der Stange, und es sah nicht so aus, als würde er sich bald einen besseren leisten können.
    Dann wurden Hände geschüttelt. Zwei der Männer und die Bewaffneten stiegen in eine Limousine, und der Wagen fuhr geräuschlos davon. Außer dem Escalade war jetzt nur noch ein Auto in der Tiefgarage, ein schweres, ausländisches Modell, das schwarz und still abseits stand. Ross war mit Dyson alleine.
    »Und Sie?«
    »Ross. Walter Ross. Ross & Warden Security. Ich bin hier, um Ihnen unser Sicherungssystem für große Räume vorzustellen. Es überwacht und verfolgt selbsttätig …«
    Ross hörte sich selbst und fand, dass er steif und einstudiert sprach. Dyson gefiel der Vortrag anscheinend auch nicht. Er unterbrach ihn ungeduldig.
    »Eine Versicherung? Eigentlich erwarte ich jemanden von der Feuerwehr. Larry soundso. Wer sind Sie noch mal?«
    »Walter Ross. Larry Abbott hat mir diesen Termin … ich meine, wir haben getauscht. Ich bin nicht von der Feuerwehr .«
    »Einen Moment, Mr. Roth.«
    Ross korrigierte ihn nicht und wartete.
    Dyson holte tief Luft.
    »Dass ich das richtig verstehe: Sie sind nicht von der Feuerwehr, aber ein Typ von der Feuerwehr verschafft Ihnen einen Termin bei mir, damit Sie mir etwas verkaufen?! Wissen Sie was? Die verdammte Feuerwehr versucht, mir zusätzliche Brandschutzausrüstung für vielleicht zehn oder zwölf Millionen aufzudrücken, und dann schickt sie mir auch noch Leute, denen ich was abkaufen soll. Was ist los? Haben Sie einen Deal mit denen?«
    Während er sprach, war er immer lauter geworden und nahe an Ross herangetreten. Beide waren etwa gleich groß. Dysons Atem war sauer. Ross stemmte die Absätze gegen den Boden, um nicht zurückzuweichen.
    »Bekommt Abbott Provision von Ihnen? Wenn ich Sie jetzt rauswerfe, brennt es dann irgendwann da oben?« Dyson deutete zur Decke. Seine Unterlippe bebte ein wenig.
    Okay, dachte Ross, das war’s. Er hätte nicht herkommen sollen. Von Dyson würde er keinen Auftrag bekommen. Außerdem war der Mann mit den Nerven am Ende. War er von seinen Gesprächspartnern gedemütigt worden? Wie die meisten Leute, die Prominente nur aus den Medien kannten, glaubte Ross, dass deren Selbstsicherheit und souveränes Auftreten natürliche Eigenschaften waren und Voraussetzung für ihren Erfolg und gesellschaftlichen Rang. Dyson, der gerne auf glamourösen Veranstaltungen auftrat und sich von beflissenen Journalisten schon mal mit Donald Trump vergleichen ließ; Dyson, dachte Ross flüchtig überrascht, ist ein weinerlicher Typ mit schlechtem Atem.
    Er sagte: »Nehmen Sie sich zusammen, Dyson.«
    Dyson blinzelte und trat zurück. Ross entspannte seine Beinmuskeln. Ehe er entscheiden konnte, wie sein Abgang aussehen sollte, redete Dyson weiter. Er hatte sich etwas beruhigt.
    »Sehen Sie, Roth, selbst wenn ich jetzt Ihr Dingsda kaufen wollte, ich könnte es nicht bezahlen. So einfach ist das. Ich bin so gut wie bankrott. Die Banken warten auf meine Pleite, und sogar meine Anwälte haben sich von mir verabschiedet. Ich habe fast alle meine Leute entlassen. Meine Frau ist auch weg, Sie haben sicher davon gehört. «
    Die Turbulenzen zwischen Dyson und seiner dritten Frau waren wochenlang in den Medien breitgetreten worden.
    »Aber das ist das wenigste. Ich muss mir jetzt Geld von Leuten besorgen, die mir die Ellenbogen brechen, wenn ich mich mit den Zinsen verspäte. Haben Sie die gesehen? Es macht mir nichts, dass sie mit ihren Pistoleros in gepanzerten Limousinen anrücken, aber sie wollen Besprechungen in einer leeren Tiefgarage abhalten. Nur mit mir, ohne Anwälte, Steuerberater, Buchhalter und Architekten. Verrückt, was? Und jetzt kommen auch noch Sie!«
    »Hören Sie, Dyson«, sagte Ross, aber Dyson war noch nicht fertig.
    »Ich mache das nicht erst seit gestern, Roth, ich bin seit über dreißig Jahren dabei. Ich habe oft mit Investoren gebaut, die keinen guten Ruf und ihr Geld von sonst wo herhatten. Eigentlich fast immer. Ich meine, das ist normal …«
    Ross hatte genug. »Hören Sie, Dyson, ich bin nicht von der Feuerwehr oder von einer Versicherung. Tut mir leid, wenn Sie in Schwierigkeiten sind. Hat
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