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Neobooks - Entbehrlich: Thriller (German Edition)

Neobooks - Entbehrlich: Thriller (German Edition)

Titel: Neobooks - Entbehrlich: Thriller (German Edition)
Autoren: L. S. Anderson
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mich gefreut, Sie kennenzulernen, und vielen Dank für Ihre Zeit.«
    Ross drehte sich suchend einmal um sich selbst. In einiger Entfernung war ein erleuchtetes Rechteck zu erkennen. Er lief los. Das Geräusch seiner Schritte in der leeren Garage war so laut, dass er nicht mehr verstand, was Dyson ihm nachrief.
    In dem Wagen, der abseits geparkt stand, während Ross und Dyson sprachen, saßen im geräumigen, unbeleuchteten Fond zwei Männer. Verspiegelte Scheiben machten sie unsichtbar, aber sie konnten Dyson und Ross unter der Neonlampe sehen. Schweigend verfolgten sie Dysons Lamento, das, obwohl es in fünfzehn Metern Entfernung stattfand, deutlich über das Intercom des Wagens zu hören war. Als Ross loslief, senkte einer der Männer die Scheibe ab, die sie von Fahrer und Beifahrer trennte. Zu dem Beifahrer, der ein bleistiftdünnes, langes Mikro aus dem spaltbreit geöffneten Seitenfenster hielt, sagte er leise: »Packen Sie ein. Dann folgen Sie dem Mann, der zum Ausgang geht. Finden Sie raus, wer er ist.«
    Als die Trennscheibe wieder hochgefahren war, sagte der andere Mann: »Du hast ihn also auch wiedererkannt.«
    »Zuerst war ich nicht sicher. Es ist lange her. Das Licht ist schlecht.«
    »Er wollte Dyson etwas verkaufen.«
    »Viel Mühe hat er sich nicht gegeben.«
    »Lassen wir ihn überprüfen.«
    Einen langen Moment saßen sie schweigend im Halbdunkel. Dann sagte der Mann, der dem Beifahrer die Anweisungen gegeben hatte: »Okay, reden wir jetzt mit Dyson.«
    Dyson hatte die Pause genutzt, um sich zu sammeln. Die beiden, mit denen er jetzt sprechen würde, kannte er nur flüchtig. Aber sie waren ihm weniger unsympathisch als die letzten, mit denen er verhandelt hatte, und sie kamen nicht mit einer bewaffneten Wachmannschaft daher.
    Sie kamen allein: große, selbstsichere, gutaussehende Männer, die seriöse Wohlhabenheit und Integrität ausstrahlten und die dennoch bereit waren, in einer düsteren Tiefgarage über Geld zu sprechen, von dem der IRS besser nichts erfuhr. Der Schmalere der beiden hielt sich lässiger und besaß die aristokratischen Umgangsformen, die man nicht lernen oder kaufen kann, sondern die über Generationen in geeignetem Milieu gezüchtet werden. Der andere war massiver gebaut, und man sah ihm unmissverständlich an, dass er einen großen Teil seines Lebens im Freien und in Uniform zugebracht hatte. Beide waren nicht mehr jung, aber sie würden die meiste Zeit vom Rest ihres Daseins nicht älter als fünfundfünfzig aussehen. Als sie nur noch ein paar Schritte entfernt waren, sagte Dyson mit freundlichem Nachdruck: »Mr. Whittaker!«
    »Mr. Dyson.«
    »Colonel Hauser.«
    Hauser nickte nur.
    »Vielen Dank, dass Sie gekommen sind.«

2. Kapitel
    D yson ist fertig«, sagte Ross, um sein Treffen in der Tiefgarage zusammenzufassen. »Seine Büros sind fast leer, er hat kaum noch Personal, und er verhandelt persönlich mit Geldgebern, die nicht öffentlich auftreten wollen. Er sagt, die Banken geben ihm nichts mehr, und er sei bald pleite.«
    Wyllis stand mit einem kleinen Lötkolben in der Hand über die bunten Innereien eines provisorischen Steuerpultes gebeugt. »So kann’s gehen«, sagte er geistesabwesend, »heute bist du auf dem Titelblatt von Forbes und morgen stehst du vor dem Konkursrichter.«
    »Wenn du nicht schnell einen Job auftust, Walter, dann werdet ihr Dyson bald Gesellschaft leisten«, sagte Myra, während ihre Finger unablässig über eine Tastatur tanzten. Sie sah nicht vom Bildschirm auf, während sie sprach.
    Ross, Wyllis Warden und Myra, Wyllis Frau, unterhielten sich in der kleinen, fast leeren Lagerhalle, die ihnen als Büro und Werkstatt diente. Über ihnen war der Prototyp der Sicherungsanlage installiert, die Ross Dyson anzubieten versucht hatte. Dicht unter der Deckenverkleidung verlief ein weitmaschiges Gitternetz aus dünnem, blankem Drahtseil. Wo die Kabel aufeinandertrafen, waren sie durch Metallkreuze miteinander verbunden und an der Decke befestigt. An den straff gespannten Seilen hingen zwei kleine zylindrische Gondeln, die Wyllis konstruiert und Tracker getauft hatte. In einem großen Raum wie Dysons Tiefgarage konnten mehrere Tracker, jeder in einem Sektor des Seilnetzes, jedes Objekt, das sich bewegte oder warm genug war, verfolgen, beleuchten und filmen. Ein Elektromotor bewegte die Tracker entlang der Kabel und drehte sie, wenn nötig, um sich selbst. Energie kam aus dem Seilnetz, das unter Strom stand. Wyllis kaufte alle Komponenten der Tracker wie
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