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Neobooks - Die Zitadelle der Träume

Neobooks - Die Zitadelle der Träume

Titel: Neobooks - Die Zitadelle der Träume
Autoren: Liane Sons
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nicht zurückbleiben … ich kann nicht. Gleichgültig, was geschieht, ich gehöre zu ihm. Bitte, Dala, versteh doch!«
    »Ich weiß nicht, was geschieht, aber eines weiß ich ganz genau: Mein Neffe würde es mir nie verzeihen, wenn ich euch jetzt weitergehen ließe. Solange ich noch die Kraft dazu habe, werde ich euch daher daran hindern. Wenn ich sie nicht mehr habe, ist geschehen, was geschehen musste.«
    Die Prinzessin schluchzte herzzerreißend, ließ ihren Kopf auf die Knie fallen und betete jetzt inbrünstig zu den Göttern, ihren Gatten zu beschützen.
    Dalas Stimme hallte erneut durch den Pfad. »Gideon, zerstöre mein Standbild, lösche meinen Namen! Aber vernichte nicht die Schriften! Zieht eure Lehren daraus, aber verherrlicht sie nicht mehr. Ich weiß alles, aber mein Wissen führte nur ins Nichts. Sei weiser als ich und wende dein Wissen auch weiterhin zum Wohle deiner Mitmenschen an! Suche nicht länger nach der vollkommenen Wahrheit, sondern lass Raum für Geheimnisse und Rätsel. Glaub mir, wenn du alles weißt, findest du dich nur in der Leere wieder. Wissen bedeutet nichts, wenn es nicht dem Leben dient.«  
    »Wer spricht da die ganze Zeit?«, fragte Derea irritiert und sah wild um sich herum. »Was hat das alles zu bedeuten?«
    Gideon starrte mit nassen Augen den Pfad hinauf. »Das war Dala, eine der unsterblichen Schwestern. Ich erklär dir das alles ein anderes Mal. Und was es zu bedeuten hat? Oh, Derea, verstehst du immer noch nicht? Rhonan ist mit allen Siegeln in der Höhle. Er hatte nie vor, die Quelle wieder zu versiegeln, er wollte diese unglückseligen Siegel vernichten. Ich hätte es ahnen müssen, nein, ich hätte es wissen müssen, ich kenne ihn doch schließlich lang genug.«
    Er atmete schwer, und seine Stimme klang immer verzweifelter. »Vielleicht hat mich meine angeborene Furcht dazu gebracht, nicht weiter über sein seltsames Verhalten nachzudenken.« Er sackte in sich zusammen. »Hätte er doch mit mir geredet, hätte er doch nur mich gehen lassen. Ich habe schließlich schon so viele Jahre gelebt, und sein Leben fing gerade erst an. Aber er hätte ja ohnehin nie zugelassen, dass noch jemand, der ihm etwas bedeutet, stirbt. Zumindest einmal wollte er seinen angeblichen Fluch brechen.«
    Er erhob flehend seinen Blick. »Bitte, Dala, lass zumindest mich gehen! Sein Leben ist ungleich wichtiger als meines.«
    »Dies ist mein letztes Wort auf Erden: niemals!«
    Auch er fiel jetzt neben Caitlin auf die Knie, legte ihr den Arm um die bebenden Schultern und betete zu Haidar.
    Derea hatte kaum etwas von dem, was der Verianer gesagt hatte, verstanden, er begriff auch nicht viel von dem, was um ihn herum geschah, aber er tat es ihm augenblicklich gleich. Irgendwann sah er zum Höhleneingang und bat: »Vergib mir meine Zweifel, mein Freund!«
     
    »Halt! Besser, Ihr nehmt das Angebot des Königs nicht an, wenn es Euch doch so zuwider ist!«
    Die Stimme ließ Rhonan herumwirbeln. Völlig verblüfft sah er in das Gesicht des Generals, und unwillkürlich glitt seine Hand zur leeren Schwertscheide. »Wie kommt Ihr denn hierher, und was wollt Ihr hier?«
    Raoul lachte rauh auf und hob beschwichtigend die Hände, als er die angespannte Haltung seines Gegenübers sah. »Lasst Eure Dolche stecken! Ich bin unbewaffnet, und die Wölfe warten brav im Gang. Meine Begleitung war Euch offensichtlich mehr als zuwider, also habe ich es vorgezogen, Euch nur aus der Entfernung zu beobachten. Ich war, von wenigen Ausnahmen einmal abgesehen, nie sehr weit von Euch entfernt. So oft, wie Ihr Euch umgesehen habt, war ich anfangs wohl etwas ungeschickt. Doch auf meine Wölfe war dann Verlass. Es wäre nett, wenn Ihr Euch um ihre Unterbringung kümmern würdet. Sie werden auf Euer Wort hören, weil sie Euch ja schon ewig gefolgt sind, und ich versichere Euch, dass sie vor fünfzehn Jahren nicht dabei waren. Mit meinen Schandtaten haben sie nichts zu tun. Und was ich hier will? Ich habe Euch doch schon einmal gesagt, dass ich Euch helfen will, und das gilt nach wie vor. Ich habe ein wenig gelauscht und weiß daher, was Ihr vorhabt. Ich werde das aber nicht zulassen und sag Euch jetzt, wie wir es machen. Ihr verabschiedet Euch und seht zu, dass Ihr zu Eurer schönen und nachdem, was ich so gehört habe, heißblütigen Frau ins Bett kommt, und ich nehme die Siegel und folge diesem Geist in diese seltsame Unendlichkeit.«
    Rhonan sah ihn frostig an. »Verschwindet, bevor ich mich vergesse! Ich traue Euch nicht,
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