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Neobooks - Die Zitadelle der Träume

Neobooks - Die Zitadelle der Träume

Titel: Neobooks - Die Zitadelle der Träume
Autoren: Liane Sons
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Nest«, grummelte Rhonan, ohne sich nach seiner Frau auch nur umzusehen.
    Gideon schüttelte verstört den Kopf. So sehr er Rhonans Begründung für die Versiegelung auch nachvollziehen konnte, so wenig konnte er dessen schroffe Art Caitlin gegenüber verstehen. Üblicherweise war er bei jedem kleinen Seufzer sofort an ihrer Seite, um sie zu trösten, aber heute behandelte er sie abweisend und kühl, fast so, als sei sie eine Fremde. Die Prinzessin starrte auf den Rücken ihres Mannes und schniefte, und der Gelehrte legte anstelle des seltsam ungefälligen Gatten den Arm um ihre Schultern.
    Sie näherten sich zwei steinernen Gebilden, die ihnen den Weg versperrten und die sie alle sofort an übergroße Horkas denken ließen.
    »Die Dämonenwächter!«, erklärte Rhonan, atmete tief durch und blickte sich zu seinen Gefährten um. »Die hatte ich mir irgendwie gewaltiger vorgestellt. Dürfte nicht schwierig werden, sie zu zerstören. Geht trotzdem besser ein Stück zurück, bis hinter die Biegung.«
    Seine Frau blickte ihn verstört an. »Warum? Du hast doch gesagt, Kahandars Blitze werden sie ganz einfach zerstören.«     
    »Ich weiß, was ich kann, aber ich weiß nicht, was diese Steinhorkas können. Geht also!« Er wartete, bis seine Begleiter seiner Aufforderung nachgekommen waren, wandte sich wieder um und ergriff sein Schwert. Wenn er Palemas Worten Glauben schenken konnte, benötigte er jetzt die ganze Macht Kahandars. Doch die hatte sich weder in der Schlacht noch gegen Ayala voll entfaltet.
    »Wenn du willst, dass wir zu dieser verdammten Quelle kommen, Palema, dann solltest du jetzt besser dafür sorgen, dass Kahandar meinem Ruf folgt«, murmelte er und glaubte, ein heiseres Lachen zu hören.
    »Jetzt erbittest du plötzlich meine Hilfe? Willst du nicht lieber zusammen mit deiner Frau gegen die Dämonen kämpfen? Sie ist doch so viel stärker als Kahandar?«
    »Spricht da die Eifersucht?«, fragte er höhnisch.
    »Du könntest mich zunächst einmal um Verzeihung bitten, bevor du Forderungen stellst.«
    Er lachte kurz auf. »Niemals! Ich werde jetzt einen einzigen Versuch unternehmen, diese Dämonensteine zu zerstören. Hilf mir, oder hilf mir nicht! Ein zweites Mal wird es nicht geben.«
    »Kühn gesprochen, mein tapferer König.«
    »Nicht wahr?!« Rhonan ließ sein Schwert kreisen und stieß es in die Luft.
    Blaue Flammenringe schwebten lautlos auf die Steingiganten zu und legten sich über sie. Sofort erklang ein Knirschen und Knacken. Die Dämonenwächter erwachten zum Leben. Bei jeder Bewegung stiegen kleine Staubwolken auf, und Steinsplitter platzten weg. Mit ihren gewaltigen Pranken klopften sie sich auf die Brust, reckten ihre Köpfe in den Himmel und stießen ein markerschütterndes, tiefes Grunzen aus.
    Rhonan hörte Caitlin angstvoll aufschreien und packte sein Schwert fester. Blitze zuckten auf die Giganten zu und ließen sie erneut brüllen. Gesteinsbröckchen spritzten durch den Gang.
    Die Dämonen bewegten sich langsam auf ihn zu. Jeder ihrer knirschenden Schritte ließ die Erde erbeben.
    Erneut zuckten Blitze, aber Kahandars Macht entfaltete sich auch heute nicht voll. Der Prinz wich rückwärtsgehend zurück und kniff die Augen zusammen. Offensichtlich hatte Palema ihm sein Aufbegehren gegen ihre Waffe noch nicht verziehen und wollte es ihm nicht so leicht machen.
    Erneut hörte er seine Frau schreien und brüllte: »Bleib in Sicherheit, Caitlin! Hier kannst du nichts ausrichten.«  
    Einer der Wächter hatte ihn jetzt fast erreicht. Rhonan blieb stehen, um die zitternden Blitze aus nächster Nähe wirken zu lassen. Steine flogen um ihn herum, ein Arm polterte zu Boden und zerbarst. Doch die löchrige Gestalt schritt unbeirrt weiter und erhob den verbliebenen Arm zum Schlag.
    Der Prinz wich aus und holte seinerseits mit dem Schwert aus, als plötzlich Blitze, von Caitlin geschleudert, an ihm vorbeizuckten und den Riesen trafen. Allerdings verursachten sie überhaupt keinen Schaden, prallten lediglich ab und rasten jetzt auf ihn zu. Er versuchte fieberhaft, sie mit dem Schwert abzulenken. Kleine Brandspuren an Armen und Beinen zeugten davon, dass es ihm fast, aber nicht ganz gelang.
    »Verschwinde!«, keuchte er atemlos, während er noch seine Waffe herumwirbeln ließ und gleichzeitig versuchte, außer Reichweite des Dämons zu kommen.
    »Es tut mir leid, es tut mir leid!«, hörte er Caitlin in den höchsten Tönen kreischen.
    Im selben Augenblick wurde er auch schon von der Faust an
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