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Nele im Zeltlager

Nele im Zeltlager

Titel: Nele im Zeltlager
Autoren: Usch Luhn
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herum, spielte Federball oder ließ sich von Pantera zeigen, wie man aus selbst gesammelten Kräutern Tropfen gegen Heimweh braute. So etwas konnte man ja immer gebrauchen.
    Zwischendurch schrieb Nele alles, was sie im Eulenwald erlebt hatte, in ihr Tagebuch. Von Tante Adelheid wusste sie, wie wichtig es war, Abenteuer zu dokumentieren, bevor man sie vergaß.
    Sie hatte sich von Pantera Ohrstöpsel für die Nacht geliehen. Angeblich weil Tanne schnarchte. In Wirklichkeit wollte Nele aber bloß kein zweites Mal von den unheimlichen Geräuschen aufgeweckt werden.
    Klaas hatte sich dafür Lucky zurück in sein Zelt geholt. Mit dem Pinscher auf seinen Füßen schlief er so tief und fest wie ein Bär. Aber manchmal tauschten Nele und Klaas einen besorgten Blick, der besagte, dass die Sache noch nicht ausgestanden war.
    An diesem Nachmittag war Nele zusammen mit Klaas zum Kuchenbacken und Blutpuddingkochen eingeteilt.
    Am Abend sollte endlich der Gruselparcours unten am Schwarzen See steigen und besonders Tanne kriegte sich vor Vorfreude gar nicht mehr ein. Sie hopste mit wichtigem Gesichtsausdruck herum und tuschelte mit Draco, der zur Feier des Tages bereits seine Magierkluft angezogen hatte.
    Dazu schwenkte Tanne übermütig einen mit Monden und Sternen beklebten Zauberstab und verwandelte jedes Gänseblümchen, das sich ihr in den Weg stellte, in Mäuse oder Drachen.
    »Ich weiß gar nicht, was mit Tanne los ist. Die benimmt sich voll kindisch«, beschwerte sich Nele. »Wenn auf unserer Burg nur eine winzige Ritterrüstung klappert, flippt Tanne vor Angst aus. Und hier kann sie von Hexen, Geistern und dem Kram nicht genug kriegen.«
    Jolande mischte gerade mit beiden Händen Kuchenteig in einem Eimer an, während Nele portionsweise Milch dazugoss.
    »Ist doch super, dass Tanne sich nicht mehr fürchtet«, sagte Jolande. »Tanne hatte übrigens die geniale Idee, dass wir den Gruselparcours in den Eulenwald verlegen. Ist zwar mehr Arbeit, aber sie ist soeben mit Draco los, die Strecke präparieren. Ina und Lukas helfen auch mit, damit wir das bis heute Abend alles schaffen.«
    »Was? Das ist ja voll doof.« Vor Schreck ließ Nele die Milchtüte in den Teig fallen.
    Jolande sah Nele verwundert an. »Aber warum denn?«
    Klaas kam Nele zu Hilfe. »Na ja, die Kleineren fürchten sich im Eulenwald vielleicht zu doll.«
    Jolande schüttelte den Kopf. »Keine Sorge. Da passen wir Erwachsenen schon auf. Im Gegenteil – das wird ein Riesenspaß für alle. Kannst du die Schokolade aus dem Schrank holen?«
    In diesem Moment kam Mira weinend in die Küche gelaufen. Sie hatte sich die Knie aufgeschlagen. Eilig säuberte Jolande ihre Hände unter fließendem Wasser und versuchte, Mira zu trösten.
    »Schoko ist alle«, rief Klaas und wedelte mit der leeren Verpackung herum.

    »Dann schnappt euch doch den Einkaufszettel und fahrt mit den Rädern zum Hofladen. Ich brauche sowieso noch Heidelbeeren für die Muffins. Inzwischen backe ich den Zitronenkuchen mit Mira fertig«, bat Jolande und klebte Mira ein Pflaster auf beide Knie.
    »Au ja«, rief Nele begeistert. Einkaufen fand sie deutlich spannender, als bei dem schönen Wetter in der Küche herumzuhängen. Sie schnappte sich das Rad mit dem Anhänger, das Jolande zum Einkaufen benutzte. Klaas lieh sich das Mountainbike von Draco.
    »Tanne nervt«, keuchte Nele, während sie mit aller Kraft in die Pedale stieg. »Vielleicht sollte ich ihr verklickern, was da im Eulenwald wirklich abging.«
    Klaas schüttelte den Kopf. »Zu spät. Jetzt glaubt sie dir das sowieso nicht mehr. Sie wird denken, dass du den Gruselparcours verhindern willst, weil du ihn doof findest.«
    Nele schnaubte. »Stimmt ja auch.«
    »Aber nur, weil du dich im Eulenwald fürchtest.«
    Nele warf Klaas einen wütenden Blick zu. »Tu ich gar nicht.«
    Klaas grinste. »Wohl.« Und er fügte hinzu: »Und ich mich ehrlich gesagt auch.«
    Sie bogen mit ihren Räder n auf den Hof und scheuchten ein paar pickende Hühner auf. Gackernd flüchtete sich das Federvieh davon. Nachdenklich sah Nele ihnen nach.

    »Es bleibt uns nichts anderes übrig, als auf der Hut zu sein heute Abend«, meinte Klaas seufzend.
    Nele nickte. »Ich checke meine Abenteurerausrüstung. Vielleicht finde ich was Nützliches darunter.« Sie fummelte den Einkaufszettel aus der Hosentasche.
    »So ein Zufall! Mitten unter Hühnern sieht man sich wieder. Na, seid ihr schon im Hexenhaus gewesen oder habt ihr lieber das Seeungeheuer gejagt? Und einen neuen
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