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Nele im Zeltlager

Nele im Zeltlager

Titel: Nele im Zeltlager
Autoren: Usch Luhn
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Schlauchboot von der Sandbank aus Anschub und Klaas legte los. Ohne Mühen schaufelte er die Wassermassen zur Seite und so gewann das Boot schnell an Fahrt.

    »Hui!«, rief Nele begeistert. »Wir sind fast so schnell wie ein Motorboot.«
    Schließlich hielt Klaas japsend inne. »Kurze Pause!«, keuchte er.
    »Ich mach weiter«, schlug Nele vor. Sie ließ das Boot gemütlich durch den See treiben. »Abenteurerin zu sein, ist echt cool«, sagte sie träumerisch. »Ich weiß schon, warum Großtante Adelheid immer auf Achse ist.«
    Klaas nickte. »Man muss einfach mutig sein und nicht so viel Angst haben.« Er lachte. »Nicht so wie wir beide heute Nacht. Die totalen Schisshasen. Gut, dass uns niemand so gesehen hat. Aber dieses fiese Gekreische war auch voll unheimlich. Oder findest du das nicht?«
    Schlagartig bekam Nele überall Gänsehaut. »Klar war das gruselig. Tanne wäre vor Angst sicher gestorben.«
    Klaas dachte nach. »Es war nur so unheimlich, weil wir nicht herausgekriegt haben, was es war. Wenn man weiß, wovor man sich fürchtet, ist es nicht mehr so schlimm.«
    Nele guckte zweifelnd. »Du glaubst, wenn man weiß, dass man gleich von einem Werwolf gefressen wird, fürchtet man sich nicht mehr so doll? Ich bin mir nicht sicher …«
    Klaas spritzte Nele eine Ladung Wasser ins Gesicht. »Machst du dich etwa über mich lustig?«
    Nele guckte verschmitzt. »Was denkst du denn?«
    Sie schwiegen eine ganze Weile. Schließlich sagte Klaas: »Und wenn wir einfach nachgucken?«
    »Wie?«, fragte Nele. »Was nachgucken? Wo nachgucken?«
    »Na, im Eulenwald«, sagte Klaas. »Nachgucken, was da so fiese Töne spuckt. Und wenn wir nichts dort finden, dann …«
    Nele grinste. »Ich weiß. Dann essen wir ein Eis im Hexenhäuschen.«
    Klaas nickte heftig. »Genau so habe ich mir das vorgestellt.«
    Die beiden paddelten turboschnell zurück ans Ufer.

Das zehnte Kapitel
    beginnt mit einem waghalsigen Plandeckt auf,
dass Seeungeheuer nicht auf Bäumen wohnenist schwieriger zu lösen als ein Kreuzworträtsel
und hört versöhnlich auf, nämlich mit
    Lecker Lebkucheneis

    »Ganz schön hohe Tannen hier«, bemerkte Nele, als sie mit Klaas in den Wald lief. Sie konnte nicht verhindern, dass ihr ein Schauer über den Rücken lief. Sie drehte den Kopf und sah zum See zurück. Dort tanzte die helle Sonne noch immer über das Wasser.
    Anscheinend wunderten sich Lukas und Ina gar nicht darüber, dass sie mit Klaas einfach weggelaufen war. Die beiden saßen auf der Sandbank und alberten herum.
    Als ob Klaas Neles Gedanken lesen könnte, sagte er: »Wenn die keine Lust mehr auf Quatsch haben, kommen sie bestimmt nach. Ina kennt die Eisbude im Wald. Wir waren am ersten Tag mit Draco und der ganzen Gruppe da. Ich hatte Walnuss und Vanille. Riesenkugeln.«
    Nele lief das Wasser im Mund zusammen. Die Aussicht auf Eis machte den Ausflug weniger gruselig.
    »Bei euch gibt es wohl nicht so viel Wald? Oder warum guckst du wie ein ängstlicher Hase?«, fragte Klaas, weil Nele sich in alle Richtungen verstohlen umsah.
    »Stimmt nicht«, verteidigte sich Nele. »Aber bei uns gibt es mehr Laubbäume. Der Wald hier ist echt pechschwarz.« Sie starrte in die hohen Baumwipfel.
    »Du hast ja recht«, gab Klaas zu. Im selben Augenblick knackte es laut im Unterholz. Klaas zuckte heftig zusammen.
    »Och wie süß«, rief Nele. »Da haust eine Fuchsfamilie. Hast du die Kleinen gesehen?« Sie lachte. »Du hast dich doch nicht erschreckt, oder?«
    Klaas schüttelte den Kopf. »Blödsinn.« Aber er hatte plötzlich ganz rote Wangen.
    Sie liefen eine Weile schweigend weiter.
    »Meinst du, das Seeungeheuer hat heute Nacht so einen Rabatz gemacht?«, fragte Nele schließlich.
    Klaas zuckte mit den Schultern. »Sicher bin ich nicht. Fakt ist, die Geräusche kamen aus dem Wald. Seeungeheuer wohnen eigentlich nicht auf Bäumen.« Er brach einen dünnen Ast ab und schlug damit gegen die Rinde der Bäume. Die Hiebe knallten wie Peitschenschläge.
    »Richtig«, stimmte ihm Nele zu. »Ich glaube nicht mal, dass das Seeungeheuer überhaupt existiert. Die Typen haben nur Quatsch erzählt.«
    Klaas runzelte die Stirn. »Dann möchte ich aber echt wissen, was das heute war. So was Gruseliges habe ich noch nie vorher gehört. Draco hat gesagt, der Wald ist verzaubert.«
    Nele lachte los. »Aber den Unsinn glaubst du nicht wirklich, oder? Das haben sich doch die Erzieher ausgedacht, damit es uns gruselt.«

    Klaas betrachtete einen umgestürzten Baum, in den der Blitz
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