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Nele im Zeltlager

Nele im Zeltlager

Titel: Nele im Zeltlager
Autoren: Usch Luhn
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Freund hat sich die liebe Nele auch geangelt. Sieh mal einer an.«
    Das Pärchen aus dem Zug! Nele rollte genervt die Augen. Anscheinend war heute nicht ihr Glückstag. Am besten gar nicht darauf eingehen, sagte Mama in so einer Situation immer.
    »Keine Zeit!«, erwiderte Nele unhöflich und schob sich an beiden vorbei in den Laden.
    »Wie? Keine Zeit für Monster? Wohl eher keine Lust auf Monster. Ihr habt es doch bestimmt auch gehört?«, rief ihr der Mann hinterher.
    Nele blieb wie angewurzelt stehen. »Was haben wir gehört?«
    Der Mann grinste. »Also ihr habt. Das nächtliche Geheule. Man kriegt ja kein Auge zu. Also wenn du meine ehrliche Meinung hören willst: Mich bringen keine zehn Pferde mehr in diese Gegend. Hab ich recht, Ilse?« Er zwickte seiner Frau in den Arm.
    »Jetzt mach den Kindern doch keine Angst, Horst! Sie sollen ihre Ferien doch genießen.« Sie winkte Nele und Klaas freundlich mit ihrem Einkaufsbeutel zu. »Tschüss, ihr Lieben, und haltet die Ohren steif. Wir reisen morgen ab.«
    Nele sah ihnen verdattert nach.
    Klaas guckte düster. »Hab ich’s nicht gesagt? Augen offen halten, Nele. Mehr können wir jetzt echt nicht mehr machen.«
    An diesem Abend wünschte sich Nele, dass sie tatsächlich magische Kräfte besäße. Noch nie war ihr so mulmig im Bauch gewesen, dabei sollte der Gruselparcours doch ein superlustiges Spiel werden.

    Besonders die kleineren Kinder im Zeltlager hielten es vor Aufregung kaum noch aus. Mira hatte ihren Sturz vom Nachmittag bereits vergessen und zeigte jedem den tollen Zitronenkuchen, den sie zusammen mit Jolande gebacken hatte. Wie die anderen Kinder hatte sie sich als Hexenschülerin verkleidet. Die Einzigen, die immer noch in stinknormalen Jeans und Kapuzenpullis herumhingen, waren Nele und Klaas.
    Besonders Tanne fand das doof. »Wenn ihr euch nicht verkleidet, dürft ihr nicht mitmachen«, drohte sie.
    »Super«, rief Nele. »Kein Problem.« Aber dann sah sie Tannes enttäuschte Augen und merkte, dass das keine tolle Idee war.
    »Ich bin gleich fertig«, sagte sie eilig. »Es sind noch jede Menge coole Klamotten da.« Sie gab Klaas ein Zeichen und verschwand mit ihm im Kostümzelt.
    »Ich hab aber keine Lust«, protestierte er. »Warum müssen wir bei dem Mist mitmachen?« Er kickte wütend einen Zauberhut weg.
    »Weil Tanne meine beste Freundin ist«, antwortete Nele ernst. »Und ich sie auf keinen Fall enttäuschen will. Außerdem sind wir zwei die Einzigen, die wissen, dass es im Eulenwald gefährlich ist. Wenn es drauf ankommt, müssen wir die anderen retten.«
    Sie zog ein rotes Dirndl aus der Kiste. »Ich verkleide mich als Gretel«, jubelte sie. »Das hat auch was mit Hexen zu tun. Nur doof, dass meine Haare so kurz sind.« Sie setzte sich eine Perücke mit langen Zöpfen auf und schlüpfte in ihr Kostüm. »Wie sehe ich aus?« Sie drehte sich im Kreis.
    Klaas guckte entsetzt. »Gruselig«, antwortete er ehrlich. »Da ergreift echt jede Hexe die Flucht.«
    Nele kriegte einen Lachanfall. »Vielleicht wirkt das dann auch bei Monstern.« Nach einigem Hin und Her entschied sich Klaas für ein knielanges Hemd, auf das ein giftgrünes Skelett aufgemalt war. »Magier laufen draußen schon jede Menge herum«, sagte er.

    »Steht dir sehr gut«, kicherte Nele. »Du siehst damit schön unheimlich aus.«
    Das fand auch Ina. Ihr gefiel der dunkelrote Samtumhang, den Lukas trug, viel besser. »Ich finde, Lukas könnte auch in echt ein Magier sein«, schwärmte sie.
    Klaas kriegte einen Lachanfall. »Klar. Ein Magier auf’m Trecker. Mal was anderes.«
    Ina hatte sich als Vogelhexe verkleidet und trug eine Adlerkappe auf ihrem Kopf.
    Draco und Pantera hatten bereits das Lagerfeuer entfacht und stimmten den Hexen-Rock ’n’ Roll an. Zur Stärkung gab es Blutpudding mit schwarzer Soße. Diesmal haute Tanne richtig rein. Schließlich wusste sie, dass der Pudding aus Erdbeeren und Himbeeren gekocht war. Die schwarze Soße schmeckte lecker nach Lakritze.
    Je später es wurde, umso aufgeregter wurden die kleinen Hexen und Magier. Die Flammen warfen ein unheimliches Licht auf den Skelettmann Klaas.
    Endlich schlug Draco den Gong. »Es geht los, Hexen, Magier und andere Zwischenwesen!«, rief er mit tiefer Stimme. »Steht auf und folgt uns in den dunklen Eulenwald.«

Das zwölfte Kapitel
    geht stockfinster lossorgt für lautes Kreischenlässt
Nele eine sensationelle Entdeckung machenund
ist von Anfang bis Ende
    Total gruselig

    Im Gänsemarsch wanderten die Hexen
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