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Nele geht auf Klassenfahrt

Nele geht auf Klassenfahrt

Titel: Nele geht auf Klassenfahrt
Autoren: Usch Luhn
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noch. Also nur ich alleine.«
    Moritz hielt ihr die Hand hin. »Also alles klar. Wir treffen uns heute um Mitternacht in der Bucht. Morgen soll das Wetter wieder schlechter werden. Da ist es an den Klippen zu gefährlich.«
    Nele schlug grinsend ein. Der Plan war nicht ganz ungefährlich, aber als Belohnung wartete ja vielleicht auch ein echter Goldschatz auf sie.
    »Was habt ihr beide denn gequatscht?«, fragte Tanne, als Nele sich wieder zu ihr gesellte und den Heulern die letzten Fische zuwarf.
    »Och, nichts Besonderes«, sagte Nele ausweichend. »Nur über das Wetter und so.«
    Tanne prustete laut heraus. »Über das Wetter? Darüber redet höchstens meine Oma.« Sie sah Nele prüfend an. »Findest du den Moritz etwa nett? Ich meine, ganz doll nett?«

    Nele schüttelte unwillig den Kopf. »Quatsch mit Soße«, sagte sie und zog Tanne vom Wasserbecken weg. »Komm, wir fragen den Tierpfleger, ob wir so einen Heuler mal kurz auf den Arm nehmen dürfen.«

Das fünfzehnte Kapitel
    lässt Nele beim Hundequartett verlieren und kommt mit einer echten Hiobsbotschaft daherbeweist, dass Nele eine richtige Abenteurerin istlässt alles total anders kommen als geplantzeigt, dass Nele ein warmes Herz hatund geht beinahe
    Total in die Hose

    Nachdem sich Nele mit Moritz verabredet hatte, war sie total aufgekratzt. Ein Glück, dass Tanne ganz falsche Schlüsse zog. Sie dachte doch echt, dass Nele Moritz süß fand. Wie peinlich war das denn!
    An diesem Abend gab es einen langen Spieleabend mit einem richtigen Turnier, aber Nele konnte die ganze Zeit nur an ihren heimlichen Ausflug denken und so ließ sie sich sogar beim Hundequartett übers Ohr hauen.
    Dummerweise stürmte es draußen wieder ziemlich. Für die Nacht war sogar eine richtig hohe Flut angekündigt – fast schon eine richtige Sturmflut. Aber Nele dachte nur an das Piratenschiff und seinen Schatz und hatte gar keine Lust, sich über etwas anderes Sorgen zu machen.
    Noch nie hatte sie sich so darauf gefreut, dass sie jemand ins Bett schickte. Während alle anderen lange Gesichter zogen und noch um eine weitere Spielrunde bettelten, als Frau Kussmund in die Hände klatschte, hatte sie sich als Erste die Zähne geputzt und geduscht. Bis zur Geisterstunde war es nicht mehr lange. Hoffentlich schlief Tanne vorher ein. Sammy schnarchte bereits seelig in der Küche neben dem Kachelofen.

    Auch Tanne machte einfach die Augen zu, und während Nele noch Gute Nacht sagte, fing die schon an zu schnarchen.
    Um Viertel vor zwölf stand Nele leise auf und zog ihre wärmsten Sachen an. Der Wind heulte und jaulte, als ob er Bauchweh hatte. Zum Glück war es nicht sehr weit bis zur Bucht. Im allerletzten Moment fing Sammy an zu winseln. Ausgerechnet als Nele sich an der Küche vorbeischlich, war er aufgewacht, weil eine Maus an seiner Schnauze vorbeilief. Schwanzwedelnd begrüßte er Nele. So blieb ihr nichts anderes übrig, als ihn doch mitzunehmen.
    Und noch jemand hatte bemerkt, dass Nele durch den Leuchtturm geisterte.
    Josefine. Sie hatte nicht einschlafen können und Nele im letzten Moment erblickt, als diese die knarrende Tür öffnete.
    In Windeseile schlüpfte Josefine in ihre Regenhaut und folgte Nele mit ihrem Fotoapparat. Ihr boshafter Blick ließ nichts Gutes ahnen.
    Im Freien tobte schon ein richtiges Unwetter. Trotz Regenklamotten war Nele nach ein paar Metern pitschnass. Sammy wimmerte leise vor sich hin.
    »Selber schuld«, meckerte Nele mit ihm. »Du hättest ja auch zu Hause bleiben können.«
    Denn eigentlich konnte sie ihn jetzt gar nicht gebrauchen.
    Gerade als sie auf den Inselweg Richtung Bucht abbog, entdeckte sie wieder das herumirrende Licht. Es flackerte direkt über dem Piratenschiff hin und her.
    »Irrlichter werden nur Seeleuten gefährlich«, murmelte sie sich selber Mut zu. »Schwirre doch herum so viel du willst, du doofes Licht.«
    Tapfer lief sie weiter. Mit den zwölf Schlägen der kleinen Seemannsglocke, die zu jeder vollen Stunde schlug, erreichte sie die Bucht. Auf der einen Seite ragten die Klippen wie gefährliche graue Riesen in den Himmel. Auf der Meeresseite thronte das Schiff wie ein schwarzer Wal in der Dunkelheit. Von Moritz war noch nichts zu sehen.
    Der Sturm ächzte und stöhnte immer lauter und Nele war plötzlich ganz furchtbar kalt. Außerdem wurde das Licht ihrer Taschenlampe schwächer. Sammy drückte sich ängstlich an Neles nasse Beine. Sein Fell tropfte, als ob er unter der Dusche gestanden hätte. Nele versuchte, nicht
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