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Nele geht auf Klassenfahrt

Nele geht auf Klassenfahrt

Titel: Nele geht auf Klassenfahrt
Autoren: Usch Luhn
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war. Nele rüttelte ungeduldig an dem Deckel. »Mist. Wie kriegt man das Ding nur auf?« Die Truhe war zwar nicht verschlossen, aber der Deckelrand so dick mit Muscheln verklebt, dass er einfach nicht zu öffnen war.

    »Probier es damit!« Lukas reichte ihr ein Taschenmesser mit Holzgriff und stumpfer Klinge, das er zwischen ein paar Feilen gefunden hatte.
    »Stimmt, mit einer Klinge kann man den Deckel vielleicht aufhieven«, sagte Moritz. »Das Salz hat die Kiste wie mit Kleister verklebt.« Aber bis auf ein paar Muscheln, die sie abkratzen oder zerbröseln konnten, tat sich gar nichts.
    »Ist das nervig«, jammerte Tanne. Auch sie hatte das Schatzfieber gepackt.
    Plötzlich fing Sammy oben an Deck wie verrückt zu bellen an. Augenblicke später erschienen ein paar Männer in Arbeitsklamotten an Bord. Der eine hatte einen Totenkopf auf seinen Arm tätowiert, der haargenau so aussah wie der auf der Kiste.
    »Was stöbert ihr auf unserem Schiff herum, ihr kleinen Ratten? Hier gibt es nichts zu stehlen. Verschwindet, bevor wir euch über Bord werfen!«
    Nele kriegte so große Angst, dass ihr richtig schwindlig wurde. Sie stolperte über ein dickes Seil und fiel der Länge nach hin. Moritz zog sie an der Hand hoch, während Lukas sich Sammy schnappte. In Höchstgeschwindigkeit kletterten sie von Bord. So ein wütender Matrose konnte einem einen ganz schönen Schrecken einjagen.
    Die vier gaben Fersengeld und rannten so lange den Strand entlang, bis ihnen die Puste ausging. Erschöpft ließen sie sich nebeneinander in den nassen Sand fallen.

    »Keine zehn Pferde bringen mich noch mal auf dieses Schiff«, schwor Tanne. »Die Typen sind ja noch gruseliger als hundert Burggespenster.«
    Lukas nickte. Er war ganz und gar einer Meinung mit Tanne.
    »Trotzdem«, sagte Nele. »Ich hätte zu gerne gewusst, ob ein Schatz in der Kiste war.«
    Moritz stützte sich auf seine Ellbogen auf und sah nachdenklich auf das Meer. »Vielleicht Goldmünzen oder so. Vor vielen hundert Jahren soll hier mal eine ganz reiche Stadt im Meer versunken sein. Vielleicht ist die Kiste ja von damals.«
    Nele bekam einen ganz sehnsüchtigen Blick. Und insgeheim beschloss sie, dem Geheimnis dieser Kiste doch noch auf die Spur kommen. Einen richtigen Schatz fand man schließlich nicht alle Tage.
    Immer noch ganz außer Puste und total ausgehungert kamen sie zurück in den Leuchtturm. Direkt hinten ihnen tauchte Josefine auf und verschwand sofort in ihrem Zimmer.
    Während sich Sammy total erschöpft auf seinem Platz am Kachelofen ausstreckte, rief Frau Birnbaum alle Kinder in das Gemeinschaftszimmer. Sie hatte nämlich eine riesengroße Überraschung auf Lager: ein Spaziergang mit Fackeln in der Dunkelheit am Strand entlang!
    »Werden die denn vom Wind gar nicht ausgepustet?«, fragte Nele besorgt.
    Frau Birnbaum lachte unbekümmert. »Nein, das ist überhaupt kein Problem, vertraue mir. Also, ganz schnell Hände waschen und ab in den Speisesaal. Zum Nachtisch gibt es Fackeln im Wind!«

Das dreizehnte Kapitel
    startet im Dunkelnbeweist, dass Tanne manchmal ein richtiger Angsthase istlässt Nele ganz alleine zurückjagt ihr schließlich noch richtig Angst einund beschert zum Abschluss
    Lecker Rosinenbrot mit Punsch!

    Die Wanderung war echt der Hit! Ohne die hell brennenden Fackeln hätten Nele und alle anderen wirklich nicht einmal die Hand vor Augen gesehen, so duster war es. Selbst der Mond hatte sich hinter eine fette Regenwolke geflüchtet. Um sich nicht zu verlieren, liefen sie im Gänsemarsch hintereinanderher. Immer zwei hielten sich an den Händen wie früher im Kindergarten, aber in dieser sibirischen Finsternis war das unbedingt notwendig, auch wenn einige Kinder darüber kicherten.
    »Mit einer Taschenlampe wäre es viel einfacher gewesen, hier langzulaufen. Ich bin in eine total tiefe Pfütze gestapft und habe ganz nasse Füße«, ätzte Josefine.
    »Na klar, aber mit den Fackeln ist es doch viel cooler«, widersprach Florian. Er machte ein Gesicht, als ob er langsam genug hätte von Josefine. Er ließ ihre Hand los und schmuggelte sich nach vorne hinter Tanne und Nele.
    »He, Tanne«, sagte er, »ich wollte dich mal dringend was fragen.«
    Tanne drehte sich um und sagte drohend: »Überleg dir gut, was du sagst, Nervensäge.«
    Tannes Fackel leuchtete direkt in Florians Gesicht, und Nele staunte, dass er so verlegen guckte, als er mit Tanne sprach.

    »Nein, nein. Es ist wirklich nichts Blödes«, sagte er eilig. »Unser alter Hund ist
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