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Nele geht auf Klassenfahrt

Nele geht auf Klassenfahrt

Titel: Nele geht auf Klassenfahrt
Autoren: Usch Luhn
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gestorben und ich darf mir einen Welpen aussuchen. Und weil ich Otto so süß finde, wollte ich gerne wissen, wo du ihn herhast. Vielleicht hat seine Mutter ja neue Junge gekriegt oder so.«
    Tanne guckte Florian verwundert an und sagte erst mal gar nichts.
    »Wuff«, sagte Sammy. »Wuffwuff.«
    »Dich finde ich natürlich auch sehr nett, Sammy«, beeilte sich Florian.
    Nele und Tanne wechselten einen Blick, der so viel heißen konnte wie: Hat der Junge noch alle Tassen im Schrank?
    »Ich hoffe, du hast keine Gehirnwäsche hinter dir, aber wenn du das ernst meinst, können wir ja mal bei Ottos Eltern vorbeischauen«, sagte Tanne gnädig.
    »Flori, komm mal eben her«, rief Basti von hinten. Florian verschwand in der Dunkelheit. Nele und Tanne brachen in schallendes Gelächter aus. Sie liefen eine Weile wortlos weiter über den klebrigen Sand Richtung Bucht. Das Meer rauschte unheimlich, und der Wind legte wieder zu.
    »Guck mal, Tanne, die sind ja schön!« Nele hatte mit ihrer Fackel über den feinen Sand geleuchtet und dabei Hunderte schillernder Muscheln entdeckt. Sie hob eine Muschel auf und zeigte sie Tanne. Sie war dunkelgrün, mit blauen Punkten.
    »Die kenne ich gar nicht«, sagte Tanne überrascht. »Dabei hat meine Mama eine riesige Sammlung.«
    Plötzlich hatte Nele eine Idee. »Komm, wir sammeln welche für Frau Birnbaum und fädeln ihr eine Kette auf«, schlug sie vor.
    Tanne machte voller Begeisterung mit und so verloren sie im Eifer des Gefechts fast den Anschluss.
    »Mist!«, rief Tanne. »Wo sind denn die anderen auf einmal hin?« Sie sah sich ängstlich um. Außer ihrem eigenen Fackellicht war es um sie herum stockdüster.
    »Da vorne. Sie sind schon kurz vor der Bucht«, rief Nele.
    Ja wirklich. In der Ferne war ein herumirrendes gleißendes Licht zu sehen. Es kam direkt aus der kleinen Bucht, in der das Piratenschiff vor Anker lag.
    »Tanne …« Nele flüsterte plötzlich, sie wusste selber nicht, warum. »Das sind gar nicht unsere Fackeln. Das ist was anderes. Das wirbelt so unruhig herum wie ein …«
    Tanne stieß einen hellen Schrei aus. »Ein Irrlicht. Das ist bestimmt ein Irrlicht. Es bewegt sich direkt auf uns zu!«
    Vor Schreck ließ Tanne die Muscheln und ihre Fackel fallen. Sie zischte im feuchten Sand und erlosch. Panisch rannte sie los. Sammy begann wie verrückt zu bellen und zerrte an Neles Hosenbein.
    »Tanne, jetzt warte doch mal!« Nele blieb nichts anders übrig, als Tanne hinterherzudüsen. Sie war zwar nicht so ängstlich wie Tanne, aber einem Irrlicht wollte sie alleine lieber nicht begegnen. Schließlich hatte Frau Birnbaum ihnen gerade so einiges über diese gespenstischen Lichter erzählt. Irrlichter waren nämlich rastlose Geiste, die die Schiffe auf hoher See in die falsche Richtung lenkten. Wenn ein Seefahrer richtig Pech hatte, zerschellte sein Boot sogar an den Klippen.

    Kurz vor der Bucht holte Nele die anderen ein. Die Irrlichter waren verschwunden. Tanne guckte verlegen, weil sie so ein Angsthase gewesen war. Aber Nele war gar nicht sauer. Sie hakte sich einfach unterund sagte grinsend: »Ich habe deine Muscheln gerettet. Das Irrlicht wollte sie doch nicht haben.« Da mussten beide total loswiehern.
    Der Wind hatte aufgefrischt und einige Kindern froren schon doll. Bei Basti und Florian waren die Fackeln nach unten gebrannt.
    »Wir machen kehrt«, rief Frau Kussmund deshalb. Händchenhaltend liefen Nele und Tanne mit den anderen zurück zum Leuchtturm.
    Frau Schäfer hat den großen Kamin im Gemeinschaftsraum entfacht und es gibt Rosinenbrot und heißen Hagebuttenpunsch für alle.
    Hach! Nele war restlos glücklich. So ein Inselleben war genau das Richtige für sie. Mit und ohne Irrlichter.

Das vierzehnte Kapitel
    beginnt mit eimerweise Wasserhat jede Menge Inselgeschichten und sogar ein Konzert auf Lagerschließt Freundschaft mit total süßen Heulernund endet spannend:
    Ein gefährlicher Plan!

    Am nächsten Morgen schüttete es wie aus Eimern. Nicht einmal mit Gummistiefeln und Regenjacken konnte man vor den Leuchtturm gehen.
    Nele wagte es trotzdem, schließlich musste Sammy Pipi machen, ob es regnete oder nicht. In Regenzeug, mit einem gelben Regenhut von Frau Schäfer und extra hohen Gummistiefeln, stapfte Nele vor die Tür. Als Sammy mit seinem Geschäft fertig war, sah er aus wie ein gebadetes Eisbärbaby, während Nele das Wasser aus ihren Gummistiefeln ausgoss.
    Frau Schäfer heizte den offenen Kamin ein und stapelte ganz viel duftendes Holz darauf.
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