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Nein! Ich möchte keine Kaffeefahrt!

Nein! Ich möchte keine Kaffeefahrt!

Titel: Nein! Ich möchte keine Kaffeefahrt!
Autoren: V Ironside
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da, und ich seh euch nie mehr wieder… « Es ging schon wieder los mit denTränen.
    » Na gut, ich will dir nichts vormachen– es besteht eine geringe Chance, dass wir länger bleiben.Aber das hängt davon ab, ob es uns dort gefällt oder nicht. Und dieVorstellung, dass wir ständig ›wow‹ sagen, ist so abscheulich, dass wir bestimmt bald wiederkommen. «
    Gene trat zu mir und legte mir seine kleine Hand auf denArm.
    » Warum weint Oma? « , fragte er seinenVater.
    » Sie ist traurig, weil wir weggehen « , antwortete Jack und sagte zu mir: » Aber wirklich, Mom, wir werden uns ganz oft sprechen. «
    » Ganz oft sprechen « , wiederholte Gene. » Mach dir keine Sorgen, Oma. «
    » Ist schon gut « , sagte ich, um Fassung bemüht. » Du wirst es bestimmt dort toll finden. «
    » Und es muss ja auch gut laufen « , fügte Chrissie hinzu. » Vielleicht schmeißen die mich nach ein paar Monaten wieder raus. «
    » Und ich geh auf eine amerikanische Schule! « , sagte Gene und zupfte mich am Ärmel. » Schau mal, Oma, schau mal, der Dino, den ich gemalt hab! Guck mal, siehst du seine Zähne? Und das bist du– du reitest auf ihm! Und du hast gar keine Striche mehr unter denAugen! «
    » Ach, wie hübsch, mein Schatz « , sagte ich, wild entschlossen, mich jetzt nicht heulend und jammernd auf dem Boden zu wälzen. Ich musste mich unbedingt bemühen, dem Ganzen etwas Positives abzugewinnen. » Das ist doch eine großartige Chance für euch! «
    » Ich weiß, dass wir dir fehlen werden, Mom, und du wirst uns fehlen, aber du kannst uns besuchen, und wir kommen auch mal her, so weit ist es ja nicht.Außerdem gibt es Skype. «
    Chrissie vermarktet Kosmetika, und offenbar hatte man ihr eine enorm gute Stelle angeboten. Da ich mein Leben lang nurWasser und Seife benutzt habe, kann ich diese Besessenheit mit Schönheitspflege nicht nachvollziehen, aber Chrissie sieht immer so umwerfend aus, vielleicht hat das Zeug ja auch sein Gutes. Ich persönlich denke, dass für eine gute Haut die Gene verantwortlich sind, aber das sage ich Chrissie natürlich nicht. Sie ist so reizend und schenkt mir zum Geburtstag immer unfassbar teure Cremes, aber offen gestanden, reiche ich die umgehend an Michelle weiter, die ihr Glück dann immer kaum fassen kann.
    Jedenfalls gab ich mir wirklich Mühe, mir einzureden, dass diesesAngebot eine tolle Chance für die Familie war. Jack würde auch dortArbeit finden, und Gene würde aufregende Sachen erleben, und ein bisschen freute ich mich für die drei.Aber andererseits hatte ich solcheAngst und war furchtbar traurig und musste deshalb unbedingt kurz nach der ganzen Szene aufbrechen.
    » Wenigstens nichtAustralien « , sagte ich mir auf der Heimfahrt. Ich musste mehrmals anhalten, weil meine Brillengläser vomWeinen beschlugen. » New York ist ein Katzensprung. Da kann man fast für einenTag hinfliegen. « Und dann: » Außerdem gibt es Skype. «
    Aber was ist Skype überhaupt? Ich weiß, dass man sich damit irgendwie sehen kann, aber das ist auch alles. Muss James fragen.
    Als ich um fünf zuhause war, verstieß ich als Erstes gegen einen meiner guten Neujahrsvorsätze und goss mir ein riesiges GlasWein ein; dazu musste ich eine neue Flasche aus dem Elefantenschrank holen, in dem ich meineAlkoholvorräte aufbewahre. Ich fühlte mich so elend, dass ich laut singen musste, als ich mich dem Schrank näherte. Elefantenschrank? Da spielen Gene und ich immer unser Elefantenspiel. Für Kinder sind ihre Eltern einfach ihre Eltern– Mama und Papa.Aber ich glaube, ihre Großeltern halten sie für große Kinder, mit denen man spielen kann.
    Jedenfalls– das Elefantenspiel. Dabei versteckt Gene sich in diesem großen Schrank unter derTreppe, während ich überall herumlaufe und laut sage: » Ich glaube, hier ist irgendwo ein Elefant!Ach herrje, da ist Elefantenkacka auf dem Boden, das ist ja eklig… hier muss irgendwo ein Elefant stecken… ein echt stinkiger Elefant. « An dieser Stelle ist aus dem Schrank immer lautes Gekicher zu vernehmen. » Aber ich höre gar keinen Elefanten, also ist vielleicht doch keiner da… «
    In dem Moment gibt Gene jedes Mal eineArtTrompetenlaut von sich, und ich sage: » Lieber Himmel, war das vielleicht ein Elefant? « Ich schaue hinters Sofa und sage: » Hier ist kein Elefant! « Ich sehe hinter dem Sessel nach und sage: » Hier ist auch kein Elefant! « Gene trompetet während der ganzen Zeit und flüstert schließlich ungeduldig: » Schau in den Schrank, Oma! « Woraufhin
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