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Nebeltod auf Norderney

Nebeltod auf Norderney

Titel: Nebeltod auf Norderney
Autoren: Theodor J. Reisdorf
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Einsatzleiter. »Übernehmen Sie Herrn Spatfeld und bringen Sie ihn nach Aurich zum Untersuchungsgefängnis. Wir schauen uns hier noch ein wenig um.«
    Sie gingen zu dem geparkten Mannschaftswagen, stiegen ein und fuhren ab. Plewnia, Ailts und Meyers unterzogen das Haus einer groben Untersuchung. Doch in den vielen Zimmern, deren Einrichtungen für den Wohlstand der Bewohner sprachen, gab es keine Anzeichen für eine Disharmonie zwischen den Eheleuten. Im Gegenteil, überall sah man die Spuren einer ordnenden weiblichen Hand. Das gesamte Haus, vor allem die Räumlichkeiten des Sohnes, ließen auf eine glückliche Familie schließen.
    Natürlich verschoben die Beamten eine gründliche Durchsuchung des gesamten Anwesens auf einen späteren Termin. Umso mehr sprach der Amboss für die Bestätigung ihrer Theorie.
    Ailts versiegelte die Türen. Überrascht erblickten Sie die elegante Dame, die sich ihnen von der Straße her näherte. Sie trug eine weiße Jeans, eine elegante weiße Bluse und einen leichten V-Ausschnittpullover. Ihr Haar war lang und nachblondiert. Sie hatte ein hübsches Gesicht, das vor Aufregung glühte.
    »Kommen Sie von der Polizei?«, fragte sie erregt.
    Die Beamten nickten.
    »Mein Name ist Lambert. Mein Mann ist Arzt am Norder Krankenhaus. Wir sind die Nachbarn. Hat Albert – Herr Spatfeld – seine Heide – seine Frau umgebracht?«
    »Plewnia, Staatsanwalt, meine Begleiter sind die Herren Kommissare Ailts und Meyers. Uns führte dieser schreckliche Verdacht hierher. Eine uns unerklärlichte Tat.«
    »Es ist ungeheuerlich. Die beiden verstanden sich gut. Mein Mann hatte vor Jahren dem Nachbarn zum Einzug einen Amboss geschenkt. Er ängstigte sich, nachdem er die Zeitung gelesen hatte. Er hat Albert aufgesucht und heimlich nachgesehen. Er war noch da. Vermutlich hat er einen neuen gekauft.«
    »Davon gehen wir aus«, antwortete Ailts.
    »Was geschieht nun mit Kevin?«, fragte sie.
    »Um ihn kümmert sich das Jugendamt«, sagte der Staatsanwalt.
    »Wenn wir helfen können, kommen Sie zu uns. Der Junge ist mit unserem Jan befreundet«, sagte sie.
    »Das ist Sache der Ämter«, meinte Meyers.
    »Ich halte Sie nicht länger auf«, sagte sie, weinte in ihr Taschentuch und ging davon.
    Der Staatsanwalt holte tief Luft.
    »Eine nette und angesehene Familie. Das wäre schon eine Anlaufstelle für den Jungen«, meinte Plewnia.
    »Kommen Sie, wir fahren zum Revier und sprechen mit ihm«, sagte Ailts.
    Sie stiegen in den Mercedes. Plewnia setze sich hinter das Steuer.
    »Ich denke, wir führen heute am frühen Nachmittag noch ein Verhör durch«, sagte der Staatsanwalt.
    »Seine Nerven liegen blank. Es ist kaum vorstellbar, aber er hatimmer noch damit gerechnet, ungesühnt davonzukommen«, sagte Ailts.
    Plewnia steuerte seinen Mercedes am Lütetsburger Schloss vorbei. Der Wald zeigte sich in den schönsten Herbstfarben. Fahrradfahrer belebten die Radwege, die seitlich die Straße säumten.
    »Er hat den Mord geplant«, meinte Plewnia. »Die Tücher, die Steine und den Amboss hat er zu Hause an Bord genommen. Er hat versucht, die Risiken möglichst auszuschalten. Deshalb bestieg er mit ihr das Boot und brachte sie um.«
    Sie erreichten Norden und fuhren zum Kommissariat. Sie stiegen aus und betraten das Polizeihaus.
    »Kevin Spatfeld befindet sich im Konferenzzimmer«, sagte der Diensttuende.
    Sie nahmen die Treppe und orientierten sich an der Beschilderung. Sie klopften an und betraten den Raum. Ihr Kollege erhob sich, kam ihnen entgegen und begrüßte sie.
    »Mein Name ist Folkertz, darf ich vorstellen, Frau Krückels vom Jugendamt und der Schüler Kevin Spatfeld.«
    »Staatsanwalt Plewnia, Aurich, und die Herren Ailts und Meyers von der Kripo Norderney. Wir wissen nicht, inwieweit sie den Sohn aufgeklärt haben. Ich fasse mich deshalb kurz. Lieber Kevin, wir haben deinen Vater festgenommen. Er steht unter dem dringenden Verdacht, deine Stiefmutter getötet zu haben.«
    Der Schüler starrte den Staatsanwalt an.
    »Nein!«, schrie er, schaute sich um und machte Anstalten, zur Tür zu stürzen.
    Kommissar Folkertz hielt ihn fest. »Mach keine Dummheiten. Du musst jetzt sehr tapfer sein.«
    »Fürs Erste steht Frau Krückels dir bei«, sagte der Staatsanwalt. »Du bekommst ein Zimmer im Jugendheim. Wir überlassen Herrn Folkertz und ihr die Schlüssel, damit sie deine notwendigen Sachen holen können.«
    Kevin weinte.
    »Frau Krückels, ich gehe davon aus, dass alles getan wird, Kevin bestmöglich
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