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Nebeltod auf Norderney

Nebeltod auf Norderney

Titel: Nebeltod auf Norderney
Autoren: Theodor J. Reisdorf
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klopfte an.
    Der Lehrer erschrak. Er erhob sich, eilte zur Tür und öffnete sie. Vor ihm stand der Schulleiter. Ihn begleiteten die Polizistin und der Polizist, die er vom Fenster aus beobachtet hatte.
    »Herr Kollege, ich sehe, Sie schreiben eine Arbeit. Hören Sie sich an, was meine Besucher Ihnen zu sagen haben. Ich vertrete Sie so lange«, sagte der Direktor.
    Gerken verließ die Klasse und schloss die Tür hinter sich.
    »Mein Namen ist Gerken. Ich bin natürlich sehr überrascht«, sagte er.
    »Kriminalpolizei Norden, Schmeding, Kommissar, meine Kollegin Kommissarin Terjung«, sagte der Polizist. »Wir sind beauftragt, den Schüler Kevin Spatfeld zu bitten, uns zum Kommissariat zu begleiten. Selbstverständlich haben wir eine entsprechende Legitimation mit.« Er händigte dem Lehrer die Bescheinigung aus.
    Gerken blickte überrascht auf das Schriftstück und schaute den Kommissar und seine Kollegin irritiert an.
    »Darf ich die Gründe erfahren?«, fragte er.
    »Wir sind nur so weit informiert, dass es sich um eine Schutzmaßnahme handelt«, sagte Frau Terjung.
    »Das Dokument trägt die Unterschrift des Staatsanwalts«, sagte Schmeding.
    »Und unser Direktor, was meinte er?«, fragte Gerken.
    »Er geht davon aus, dass Sie uns den Schüler anvertrauen«, antwortete Frau Terjung.
    Der Lehrer hob die Schultern. Er betrat die Klasse und gab dem Direktor ein Zeichen.
    »Kevin Spatfeld, ich bitte dich, deine Sachen zu packen und dem Herrn Direktor zu folgen«, sagte er.
    Der Schüler bekam einen roten Kopf.
    »Warum?«, fragte er verwirrt und packte seine Sachen.
    »Bitte, das erfährst du später«, antwortete der Direktor in freundlichem Ton und begleitete Kevin nach draußen.
    »Ist meinem Vater etwas passiert?«, fragte er verwirrt, als er die uniformierte Polizistin und ihren Kollegen sah.
    »Dein Vater ist bei bester Gesundheit«, meinte Kommissar Schmeding. »Wir haben den Auftrag, dich zum Kommissariat zu bringen.«
    Kevin Spatfeld schwieg. Er nickte dem Direktor zu, als der ihm alles Gute wünschte und sein Büro aufsuchte.
    »Junger Mann, wir haben unseren Wagen auf dem kleinen Parkplatz vor der Schule geparkt«, sagte Schmeding. Er wirkte nachdenklich. Er trug Jeans, einen marineblauen Sommerpullover, eine leichte Jacke, kurze graue Socken und leichte Halbschuhe.
    Sie verließen die Schule, überquerten die Straße und traten an den Wagen. Der Beamte öffnete die Tür. Frau Terjung stieg mit dem Schüler hinten in den Passat ein.
    Schmeding fuhr zum Kommissariat. Es waren nur einige hundert Meter. Kevin Spatfeld erhielt auch dort keine klaren Antworten auf seine Fragen. Es ging hektisch zu. Sie warteten in einem Sitzungszimmer. Während eine Beamtin sie bat, sich noch etwas in Geduld zu fassen, da eine Frau Krückels vom Jugendamt bereits auf dem Wege sei. Sie bat Kevin, seinen Aufenthalt im Kommissariat als eine Art Schutzhaft zu betrachten.
     
    Während Kevin Spatfeld noch über den Grund seines zwangsweisen Aufenthalts nachgrübelte, war es ruhig und friedlich in Berumbur. Die Sonne schien vom blauen Herbsthimmel. Durch die Wipfel der Bäume fuhr der Wind und trieb erstes welkes Laub vor sich her.
    Keiner der Einwohner, ja nicht einmal die Nachbarn bemerkten die Beamten, die sich in einem Passat und einem Mannschaftswagen dem Landhaus mit dem angebauten Atelier näherten. Sie fuhren auf das Grundstück und parkten im Schutz der Hecken.
    Die Insassen verließen die Autos. Zwei Polizisten hielten Maschinenpistolen im Anschlag und sicherten den Weg. Sie öffneten die Ateliertür und stürmten in den Anbau.
    »Stehen bleiben! Keine Bewegung!«, rief ein Polizeibeamter.
    Spatfeld war allein in seinem Atelier. Er lächelte ironisch undhielt die Hände in die Luft gestreckt. Mit seinen langen Haaren und dem Bart wirkte er in der Tat wie ein aufsässiger Außenseiter. In der rechten Hand hielt er einen Pinsel.
    Sein Blick streifte die Polizisten und traf dann die Kripobeamten und deren Begleiter.
    »Sind Sie gekommen, um Krieg zu spielen?«, fragte er.
    »Durchsucht ihn«, befahl der Staatsanwalt.
    Der Polizist kam der Aufforderung nach.
    »Herr Spatfeld, mein Name ist Plewnia, ich bin Staatsanwalt, meine Begleiter Ailts und Meyers sind Ihnen bekannt. Ihnen wird der heimtückische Mord an Ihrer Frau Heide zur Last gelegt.«
    »Das ist doch Unsinn! Ich habe meine Frau geliebt und nicht umgebracht!«, brüllte Spatfeld wütend.
    »Nicht so voreilig!«, sagte der Staatsanwalt mit ernster Stimme. »Sie fuhren
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