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Nathan King - der Rinderbaron

Nathan King - der Rinderbaron

Titel: Nathan King - der Rinderbaron
Autoren: Emma Darcy
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“Du?”
    Seine Verblüffung vermehrte Mirandas Panik. Sie musste sich zwingen, den Mann anzublicken, der ihr gerade seine Begleitung angeboten hatte. Doch nichts in seinem Gesicht verriet irgendein spezielles Interesse an ihr.
    Im Gegenteil, sein Blick drückte milde Verwunderung aus, als er sich an Tommy wandte: “Hast du ein Problem damit?”
    “Und nie werden die beiden zusammenfinden außer beim Auftrieb der Herden im Juni”, meinte Tommy neckend. “He, es ist erst März, und du bietest mir deine Hilfe für mein Geschäft an?”
    “Das hat kaum etwas mit Geschäft zu tun”, erwiderte Nathan unbeirrt. “Ich fliege sowieso, sodass sich die Gelegenheit anbietet … falls Miranda sie ergreifen möchte.” Er sah sie fragend an.
    Allein mit ihm in einem kleinen Flugzeug oder Hubschrauber? Miranda zerbrach sich fieberhaft den Kopf nach einer plausiblen Ausrede.
    “Weshalb fliegst du denn dorthin?”, fragte Tommy neugierig und verhalf ihr damit zu einem Aufschub.
    Nathan wandte sich wieder seinem Bruder zu. “Der oberste Parkranger möchte sich Sarah Kings Tagebücher über die hiesigen Stämme der Aborigines ausleihen, als Hintergrundinformation sozusagen. Ich habe versprochen, sie ihm vorbeizubringen.”
    “Schön, dann steht der erste Ausflug ja schon für Sie fest, Miranda”, verkündete Elizabeth King lächelnd und sichtlich zufrieden.
    “Aber, Mrs. King, schon übermorgen …” Miranda machte ein zweifelndes Gesicht. “Ich denke, ich werde diese Woche sehr viel damit zu tun haben, mich mit den Abläufen in dem Ferienpark vertraut zu machen und mir einen Überblick über die nötigen Einstellungen für die Saison zu verschaffen. Ich weiß Ihr Angebot wirklich zu schätzen, Nathan …”, sie sah ihn entschuldigend an, “… aber ich bin gerade erst angekommen und werde kaum die Zeit haben …”
    “Es ist besser, Sie ergreifen die Gelegenheit beim Schopf, wie sie sich bietet, Miranda”, mischte Elizabeth sich energisch ein. “Außerdem ist es die wirtschaftlichste Lösung, denn auf diese Weise wird weder Samantha noch einer von Tommys Piloten beansprucht.”
    Womit Mrs. King ihr sauber den Boden unter den Füßen entzogen hatte. Hätte Miranda auf einem anderen Termin bestanden, wäre damit unnötig das Budget des Ferienparks belastet worden.
    “Ein Ausflug im Morgengrauen, Nathan?”, wandte Elizabeth King sich nun unbeirrt an ihren Ältesten.
    “Nun, ich denke, wir sollten uns den Sonnenaufgang nicht entgehen lassen”, antwortete er.
    Miranda hatte Mühe, ihre Verärgerung zu verbergen, als die beiden über ihren Kopf hinweg entschieden, egal, ob es ihr passte oder nicht. Die Arroganz der Reichen, die es gewöhnt sind, die Menschen ganz nach Belieben wie Schachfiguren herumzuschieben, dachte sie resigniert. Aber sie konnte sich nur schlecht dagegen auflehnen, denn das Outback war wirklich Neuland für sie, und für ihren Job war es natürlich wichtig, dass sie sich gleich persönlich mit den Sehenswürdigkeiten des Parks vertraut machte.
    Normalerweise hätte sie sich auch gar nicht dagegen gewehrt, wenn nicht ausgerechnet Nathan ihr seine Begleitung angeboten hätte. Dieser Mann verunsicherte sie. Reiß dich zusammen, Miranda!, ermahnte sie sich streng. Ob es ihr gefiel oder nicht, sie musste mit Nathan King klarkommen. Vielleicht verlor er ja seinen besonderen Reiz, wenn sie ihn näher kennenlernte.
    “Ich werde Sie bis mittags wieder im Ferienpark abgesetzt haben”, versicherte er ihr jetzt.
    Was mindestens sechs Stunden allein in seiner Gesellschaft bedeutete. “Vielen Dank”, sagte sie ruhig, obwohl ihr Herz klopfte.
    “Was halten Sie davon?”
    “Wie bitte?” Worauf wollte er hinaus?
    Das spöttische Funkeln in seinen Augen machte sie nur noch nervöser. Spürte er, wie sehr er sie durcheinanderbrachte?
    “Nun ja, der Ferienpark. Da Sie bislang immer in der Stadt gearbeitet haben, frage ich mich, welchen Eindruck die Anlage auf Sie macht. Ich nehme an, Tommy hat Sie heute Nachmittag schon etwas herumgeführt.”
    “Die verschiedenen Bereiche von Unterkünften sind außerordentlich gut geplant”, antwortete sie selbstsicher. “Das Gästehaus ist ideal gelegen und in seiner Ausstattung sehr attraktiv. Die gesamte Anlage macht einen erstklassigen Eindruck.”
    “Keine kalten Füße?”, fragte er herausfordernd. “Keine Zweifel nach dem Motto: Was habe ich nur getan?”
    Miranda schüttelte lachend der Kopf. “Eher das Gefühl: wie wundervoll! Ich freue mich wirklich
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