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Nathan King - der Rinderbaron

Nathan King - der Rinderbaron

Titel: Nathan King - der Rinderbaron
Autoren: Emma Darcy
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zementieren.
    Eine weitere Lüge! Ein Foto von seiner französischen Braut in der Zeitung war für Miranda Beweis genug gewesen, dass Bobby seine Flitterwochen nicht als Prüfung empfinden würde. Offensichtlich hatte er sie von Anfang an belogen – drei Jahre lang. Das Einzige, was sie ihm am Schluss noch geglaubt hatte, war seine Drohung, er würde verhindern, dass sie irgendwo anders in der Branche eine gute Stellung bekommen würde, wenn sie ihn jetzt verließe. Miranda hatte nicht daran gezweifelt, dass er alles tun würde, um seinen Kopf durchzusetzen.
    “King’s Eden” bot ihr den perfekten Ausweg aus dieser Situation. Es war eine eigenständige Ferienanlage, die mit nichts und niemandem in Verbindung stand, worauf Bobby Hewson hätte Einfluss nehmen können. Miranda dachte mit einem bitteren Lächeln an eine der Fragen, die Elizabeth King ihr im Verlauf des Bewerbungsgesprächs gestellt hatte. “Sind Sie … ungebunden?”
    “Ja, Mrs. King, ich bin völlig ungebunden”, hatte sie fest geantwortet. “Mein Leben gehört ganz allein mir.”
    Und genauso würde es auf “King’s Eden” sein, schwor sich Miranda. Sie würde ihr eigenes Leben führen, ungeachtet der Probleme, mit der diese ungewohnte Umgebung sie konfrontieren würde. Ihre Selbstachtung verlangte von ihr, dass sie kraft ihrer eigenen Leistungen in ihrem Beruf Erfolg haben würde … und nicht weil sie die Mätresse irgendeines unverbesserlichen Playboys war.
    Entschlossen öffnete Miranda das Buch in ihrem Schoß. Auf der ersten Seite war eine Landkarte der Kimberleys abgebildet, dreihundertzwanzig Quadratkilometer Land, die sich vom Seehafen Broome oben an der Nordwestküste Australiens bis hinunter zur Grenze des Northern Territory erstreckten. Das Gebiet von “King’s Eden” war grün unterlegt – ein gewaltiger Besitz mitten im Outback, der letzte Ort, an dem Bobby Hewson nach ihr suchen würde.
    Es war vielleicht nicht unbedingt der Garten Eden, aber wenigstens gab es dort keine hinterhältige Schlange. In dieser Zuversicht blätterte Miranda weiter und begann zu lesen. Ihr war bewusst, dass sie in diesem Moment ein Kapitel in ihrem Leben abgeschlossen hatte und es für sie nur noch einen Weg gab: nach vorn. “Sag mir nur eines, Mutter: warum eine Frau?”
    Weil du eine brauchst. Und nachdem Susan Butler nun endlich aus deinem Leben verschwunden ist, suchst du vielleicht doch nach mehr als bloß einer neuen Geliebten. Dies waren Elizabeth Kings Gedanken, während sie versuchte, das Ausmaß der Verärgerung ihres ältesten Sohnes über ihre Entscheidung abzuschätzen. Sein gereizter Ton und die tiefe Furche zwischen den dunklen Brauen versprachen keinen guten Start zwischen Nathan und Miranda Wade, die er jeden Moment kennenlernen würde.
    Die Leitung des Ferienparks gehörte zu Tommys Aufgabe. Nathans war die Leitung der Rinderfarm, und er legte Wert darauf, die beiden Unternehmungen streng getrennt zu halten. Sowieso blieb Nathan am liebsten für sich, doch Elizabeth war der Ansicht, dass sich das ändern müsse. Er war fünfunddreißig – höchste Zeit für ihn, zu heiraten und Kinder zu haben. Für Elizabeth war es keine Alternative, in diesem Punkt auf seine beiden jüngeren Brüder zu hoffen. Nathan war seinem Vater in jeder Hinsicht am ähnlichsten, und sie wollte das Erbe ihres geliebten Lachlan nicht derart vergeudet sehen.
    “Ich habe die Person mit den besten Qualifikationen für die Leitung des Ferienparks gewählt”, antwortete sie bedächtig, wobei sie ihren Ältesten forschend betrachtete. “Es war mir nicht bewusst, dass du ein Vorurteil gegen Frauen in leitenden Positionen hegst, Nathan.”
    Er hatte sich in den großen ledernen Lehnstuhl gesetzt, der selbst einem so stattlichen Mann wie ihm ausreichend Platz bot, und warf ihr einen spöttischen Blick zu. “Nicht einmal du hast es das ganze Jahr über hier ausgehalten.”
    Das alte Argument, doch es stach nicht. “Ich musste mich noch um andere Interessen kümmern, wie du genau weißt.”
    Seine Miene blieb skeptisch. “Der Punkt ist doch, dass wir uns darauf geeinigt hatten, ein Ehepaar sei am geeignetsten für diese Stellung.”
    “Schön und gut, solange die Ehe intakt ist”, erwiderte Elizabeth bedeutsam. Nathan wusste genau, dass der letzte Manager gekündigt hatte, weil seine Frau ihm andernfalls mit Scheidung gedroht hatte. “Und wer kann nach einem Vorstellungsgespräch beurteilen, wie gut eine Beziehung ist? Damit sind wir doch schon
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