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Nathan King - der Rinderbaron

Nathan King - der Rinderbaron

Titel: Nathan King - der Rinderbaron
Autoren: Emma Darcy
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In seiner Hand ist die Leitung der Rinderfarm. Nathan, das ist Miranda Wade, die neue Managerin unseres Ferienparks.”
    Er rührte sich nicht von der Stelle, sondern begutachtete sie stumm und herausfordernd. Miranda war es in ihrem Beruf gewöhnt, auf Menschen zuzugehen und sie zu begrüßen. Fast immer war es ein bewährtes Mittel, das Eis zu brechen, wenn man die Initiative ergriff, und sie war für die Zukunft sicher gut beraten, mit diesem Mann ein einvernehmliches Auskommen anzustreben. Doch trotz dieser Überlegungen zögerte sie, auf ihn zuzugehen. Nathan King war zweifellos ein Mann, der alles beherrschte, was er berührte … und sie stand im Begriff, ihm die Hand zu reichen.

2. KAPITEL
    N athan war beeindruckt. Er hatte schon viele schöne Frauen kennengelernt, aber keine davon ließ sich mit dieser vergleichen. Sämtliche weibliche Reize vereinigten sich bei ihr zu etwas ganz Besonderem.
    Sie war fast so groß wie Tommy, was bedeutete, dass sie annähernd einen Meter achtzig groß sein musste. Ihr schulterlanges blondes Haar war eine seidige Verlockung. Schimmernd umschmeichelte es ein Gesicht, dessen klassisch schöne Züge durch das kleine Grübchen im Kinn erst richtig zur Geltung kamen. Sie trug ein hochgeschlossenes, ärmelloses Kleid, das ihre schlanke, wohlgerundete Figur umspielte und kurz über dem Knie endete. Der betont dezente Schnitt stand in lebhaftem Kontrast zu dem auffälligen abstrakten Blumenmuster des Stoffes in Gelb, Orange, Grün, Türkis und Blau auf schwarzem Untergrund. Dazu trug sie zierliche gelbe Sandaletten.
    Eine sehr selbstbewusste Frau, dachte Nathan, die eher bereit ist, sich aus der Masse hervorzuheben, als darin zu verschwinden. Eine starke Persönlichkeit. Ganz bestimmt kein scheues Reh und auch keine Klette. In Nathan regte sich ein Gefühl, das er lange nicht verspürt hatte. Diese Frau war es vielleicht wert, dass man sie näher kennenlernte … eine Erfahrung, die sich lohnen konnte.
    Ihr Anblick bereitete ihm ein solches Vergnügen, dass er sich nicht davon lösen wollte, nachdem seine Mutter sie einander vorgestellt hatte, sondern sie weiter studierte, als sie auf ihn zukam. Wunderschöne, mandelförmige grüne Augen, umrahmt von honigbraunen Wimpern. Ob das Blond ihres Haares echt war?
    “Es freut mich, Sie kennenzulernen, Mr. King”, sagte sie ruhig und streckte ihm die Hand entgegen.
    Ganz bewusst darauf bedacht, persönliche Distanz zu wahren. Das war ihm nur recht, bis er sich über seine weitere Vorgehensweise im Klaren sein würde. Höflich lächelnd nahm er die dargebotene Hand. “Selbst die Kinder auf der Farm nennen mich Nathan”, lud er sie unkompliziert ein. “Und da man sich im Ferienpark auch mit dem Vornamen anspricht, darf ich Sie wohl Miranda nennen, ja?”
    “Natürlich”, antwortete sie gelassen, wobei sie ihm ihre Hand entzog.
    Nathan ließ es geschehen, vermerkte jedoch interessiert, wie eilig sie es hatte, den physischen Kontakt mit ihm zu unterbrechen. Spürte sie vielleicht, welche Wirkung sie auf ihn ausübte? Ging es ihr vielleicht ähnlich? Ihr Blick verriet lediglich das höfliche Interesse der Angestellten gegenüber einem ihrer Arbeitgeber, nichts darüber hinaus.
    Er musste wieder an die Worte seiner Mutter denken: Ich bezweifle, dass Miranda Wade sich von irgendeinem Mann die Hand halten lässt … War sie wirklich eine militante Feministin?
    Nathan besann sich auf seine Gastgeberpflichten. “Was darf ich Ihnen zu trinken anbieten? Champagner, vielleicht, wie meiner Mutter …?”
    “Ein Glas Wasser genügt”, antwortete Miranda rasch.
    Sie will also einen klaren Kopf bewahren, registrierte Nathan und wandte sich seinem Bruder zu. “Du ein Bier, Tommy?”
    “Ja, gern”, lautete die prompte Antwort.
    Nathan ließ die anderen einen Moment allein, um aus der Bar im angrenzenden Billardzimmer die Getränke zu holen. Miranda Wade war offensichtlich eine Frau, die man nicht drängen durfte. Er hatte den Eindruck, dass sie eine Persönlichkeit mit vielen Facetten war, nicht leicht einzuordnen.
    Wie Tommy wohl mit ihr klargekommen war? Sein Bruder hatte den größten Teil des Tages in ihrer Gesellschaft verbracht. Hatte er ihr etwas Interesse entlocken können? Nathan beschloss, sich erst einmal zurückzuhalten und das Miteinander der beiden zu beobachten. Als er das Tablett mit den Getränken ins Wohnzimmer zurücktrug, überlegte er amüsiert, welchen unerwarteten Ausgang dieses Treffen doch genommen hatte. Seine
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