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Naechte der Leidenschaft

Naechte der Leidenschaft

Titel: Naechte der Leidenschaft
Autoren: Maureen Child
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bin.”
    Sie trat vor ihn und legte ihm beide Hände auf die Brust, als er die Küche
    durchquerte und seine Tasche aufheben wollte. “Nein, wir werden nicht reden, weil du überhaupt nicht redest.”
    “Ach ja?” konterte er und versuchte die Wärme ihrer Hände zu ignorieren, die sich durch seinen ganzen Körper ausbreitete und die Kälte in seinem Inneren vertrieb.
    “Wie nennst du denn das, was wir hier machen?”
    Sie beachtete seine Worte nicht.
    “Das ist nicht richtig”, sagte sie. “Es ist nicht genug.”
    “Was ist nicht genug?” Er sprach hastig, als focht er einen aussichtslosen Kampf aus, den er jedoch noch nicht verloren geben wollte. “Ich habe dich geheiratet. Ich habe mich auf dich eingelassen.”
    “Du lässt dich ja nicht einmal auf eine Couch ein, Rick.”
    Frustriert fuhr er sich mit den Händen durchs Haar. “Ich habe dir doch gesagt, du sol st die verdammten Möbel kaufen. Hol dir, was du möchtest. Du hast die Kreditkarten, kauf einfach ein.”
    Sie gab ihm einen Schubs, doch als er sich nicht von der Stel e rührte, ließ sie die Arme sinken und trat zurück. “Verstehst du es denn nicht? Das hier soll unser Haus sein. Wenn ich es einrichte, ist es mein Haus. Ich möchte dich hier haben, Rick. Ich möchte, dass dieses Haus – dass ich – dir etwas bedeute.”
    “Verflixt, Eileen, du bedeutest mir etwas. Du erwartest ein Kind von mir.”
    Ein bitteres Lachen entfuhr ihr, und eine Träne kullerte über ihre Wange. “Hier geht es nicht um das Baby. Hier geht es um uns. Oder das uns, das wir hätten haben können.”
    Kälte breitete sich in seinem Herzen aus und drohte ihn zu lähmen. “Du meine Güte!
    Wil st du damit sagen, dass der Weg direkt von unserem unmöblierten Haus zum Scheidungsrichter führt?”
    Traurig schüttelte sie den Kopf und wischte sich ungeduldig die Tränen aus den Augen. “Das leere Haus ist eine Metapher, verstehst du? Diesem Haus fehlt das, was auch unserer Beziehung fehlt. Und das wird sich erst ändern, wenn du mich an dich heranlässt. Aber das wirst du nicht tun, oder?”
    Er streckte die Hände nach ihr aus, ließ sie dann jedoch wieder fal en und ballte sie zu Fäusten. Eileen in den Arm zu nehmen war keine Antwort, denn er konnte sie niemals so fest halten, dass sie für immer bei ihm blieb. Das tat ihm in der Seele  weh. Mit erstickter Stimme fragte er: “Können wir einfach darüber reden, wenn ich zurückkomme?”
    “Du meine Güte, Rick, warum machst du dir überhaupt die Mühe zurückzukommen?
    Warum sollte ich dann noch hier sein?”
    Sie schaute in seine Augen, und Rick hatte das Gefühl, in den grünen Tiefen zu versinken. Verzweifelt wünschte er, sich gehen lassen zu können. Dem Verlangen nachgeben zu können, ein Teil von ihr zu sein. Nicht nur mit ihrem Körper zu verschmelzen, sondern ihr auch sein Herz zu öffnen. Um endlich einen Platz – ein Herz – zu finden, das ihm gehörte. Aber Schmerz war ein guter Lehrer, und Rick erinnerte sich nur zu gut daran, wie weh es tat, wenn man das verlor, was man am meisten liebte. Und diese Erinnerung genügte, um ihn davon abzuhalten, sie an sich zu ziehen, das Gesicht an ihre Halsbeuge zu schmiegen und ihren wunderbaren Duft einzuatmen.
    “Dies ist ein leeres Haus, Rick”, sagte sie mit leiser, rauer Stimme, als hätte sie Mühe, die Worte überhaupt herauszubekommen. “Und es wird immer leer bleiben, denn es ist das, was du willst.”
    Er zuckte zurück, als hätte sie ihn geschlagen. Aber dieser Schlag war schlimmer als ein Schlag ins Gesicht. Das wäre nur äußerlich gewesen, aber so hatte sie ihn bis ins Mark getroffen.
    “Du bist nicht bereit, uns eine Chance zu geben”, sagte sie und griff um ihn herum nach ihrem Autoschlüssel. “Du willst dich abschotten, bis niemand dich mehr erreichen kann.” Sie schaute ihn an, und er sah die Trauer auf ihrem Gesicht. “So bist du natürlich sicher”, meinte sie, “aber du bist verteufelt einsam. Versuchst du, für den Rest deines Lebens al ein zu bleiben?”
    Das Einzige, was Rick gehört hatte, war ihre Frage ” Warum sollte ich dann noch hier sein?” Also verließ sie ihn. So wie er es die ganze Zeit befürchtet hatte. Es war vorbei. Und warum tat es so höllisch weh? Warum war der Schmerz, der durch seinen Körper fuhr, ausreichend, um ihn zu einem Krüppel zu machen? Er hatte sich versucht zu schützen, um genau diesen Schmerz zu verhindern. Er hatte sich
    zurückgehalten. Hatte nicht einmal sich selbst eingestanden, wie
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