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Nachtwandler (German Edition)

Nachtwandler (German Edition)

Titel: Nachtwandler (German Edition)
Autoren: Jule Becker
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alles auf sich nimmt.“ Etwas atemlos blickt er mir entgegen.
    „Ich bin für dich da, immer!“, erwidere ich lächelnd.
    „Ja, das bist du“, flüstert er. „Es hat mich umgehauen, als ich erkannte, dass es mich voll erwischt hat. Du hast mich umgehauen. Felix – ich … ich … lieb‘ dich. Ich will einfach, dass du das weißt.“
    Mir wird schwindelig … mein Magen fühlt sich an, als säße er in einer Achterbahn und mein Herz klopft, als wolle es gleich heraus und direkt in Leos Arme springen. Ich strecke eine Hand nach ihm aus, kralle sie in sein Shirt und ziehe ihn zu mir heran. Ich küsse ihn wild und hemmungslos. Immer und immer wieder. Dazwischen murmle ich: „Du … wunderbarer … verrückter … Kerl. Ich liebe … liebe … liebe … liebe dich.“
    Wir sind beide atemlos, als wir uns nach Minuten, Stunden … was weiß ich, wieder voneinander lösen. „Das ist noch nicht alles, was ich dir sagen wollte“, beginnt er von Neuem.
    „Was soll jetzt noch kommen? Ich bin doch schon der glücklichste Mensch im Universum.“ Ich strahle ihn an, wie eine Tausend-Watt-Birne.
    „Das bin ich doch schon“, lacht er. „Ernsthaft – ich habe dich aus einem bestimmten Grund hierher gebracht“, meint er.
    „Und der wäre?“
    „Ich sagte dir doch vorhin, dass ich hier meine Unschuld verloren habe. Nun – ich denke, es ist an der Zeit, dass ich sie das zweite Mal verliere.“ Er sieht mir in die Augen, und wenn mich nicht alles täuscht, wird er sogar ganz leicht rot.
    Für den Bruchteil einer Sekunde weiß ich gar nicht, was er mir damit sagen möchte, dann jedoch fällt es mir wie Schuppen von den Augen und ich kann den entzückten Laut nicht unterdrücken, der meine Kehle herauf gekrochen kommt.
    Versteht mich nicht falsch, ich liebe den Sex mit Leo, es ist aufregend, fantastisch – dennoch habe ich zuvor nur ganz selten unten gelegen. Schon gar nicht zwischen Tür und Angel wie das erste Mal mit Leo. Aber ich war von der allerersten Sekunde an total verrückt nach ihm, ich wollte ihn. Wie? Das war mir in jenem Augenblick völlig egal, Hauptsache Sex! Aber ehrlichgesagt fehlt mir in manchen Momenten ein wenig das Dominante. Wenn etwas also meinen Tag noch besser machen könnte, dann zweifellos das. Doch dann erinnere ich mich an diesen einen Tag, an dem ich sein Tattoo das erste Mal gesehen habe. Er hat sich gewehrt als ob es ihm ans Leben gegangen wäre. Für einen ganz kurzen Augenblick hatte ich sogar das Gefühl, dass er mir eine verpassen wollte.
    „Warum jetzt?“, frage ich. Ich weiß im Grunde immer noch nicht, was damals eigentlich genau passiert ist.
    Er blickt in die Ferne und scheint einige Momente nachzudenken. „Du wirst mich dafür vermutlich auslachen, aber … ich mochte mein weibliches ‚Ich‘ so wenig, dass ich es einfach nicht ertragen konnte, beim Sex daran erinnert zu werden.“ Er zuckt mit den Schultern.
    „Und jetzt spielt es keine Rolle mehr?“, hake ich nach.
    Er lächelt und schüttelt den Kopf. „Es ist vorbei, verstehst du? Leonie gibt es nicht mehr.“
    Ich glaube, ich verstehe tatsächlich, was er meint. „Auf eine gewisse Weise eigentlich schade. Leonie war ein ganz schön heißer Feger. Etwas vorteilhaftere Kleidung und ein Gang zum Friseur und sie wäre auf der Herzensbrecher-Skala ganz weit oben gestanden.“ Ich meine das absolut ernst. Leonie gefiel mir sogar sehr, trotz der unmöglichen Hose, des viel zu großen Shirts und der ungebändigten, rabenschwarzen Löwenmähne.
    „Du verarschst mich doch!“, entgegnet Leo überrascht und rückt ein Stück von mir ab.
    Ich denke kurz nach. „Nein, kein bisschen. Ich hatte dir doch erzählt, dass ich mich in einen Menschen verliebt habe. Das war an diesem Tag nicht einfach so daher gesagt, um dich zu beruhigen. Da war dieses komische Gefühl, das ich irgendwie nicht einordnen konnte. Etwas zog mich zu Leonie hin – zum damaligen Zeitpunkt habe ich es nicht verstanden – jetzt schon.“
    Plötzlich kommt Bewegung in Leo. Überfallartig zerrt er an meinem Shirt und zieht mich ungeduldig zu sich heran. Dann nimmt er meine Lippen in Beschlag und ich komme ihm atemlos entgegen. Ich kann ihm gar nicht nah genug sein, am liebsten würde ich in ihn hineinkriechen. Meine Hände finden den Weg unter sein Shirt und befreien ihn davon. Ich zwirble seine Brustwarzen zwischen Daumen und Zeigefinger und lecke anschließend darüber, dann kehre ich zu seinen Lippen zurück. Er bugsiert mich auf den Rücken und rollt
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