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Nachtraeglich ins Glueck

Nachtraeglich ins Glueck

Titel: Nachtraeglich ins Glueck
Autoren: Poppy J. Anderson
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aber damit hatte sie alles nur schlimmer gemacht. Er war der Meinung, dass sie ihn hereingelegt hatte und Mattie zu ihren Wünschen manipulierte, weshalb er nicht gut auf sie zu sprechen war.
    Sie verstand ihn sogar. Sie verstand ihn wirklich, aber um nichts auf der Welt hätte sie sich von ihrem Sohn zurückgezogen. Mochte sein Dad auch noch so wütend auf sie sein, Matties strahlendes Gesicht und seine Kinderstimme, die sie Mom rief, entschädigten sie für alle bösen Blicke, die Drew ihr schenkte. Leider konnte sie nichts gegen den Schmerz tun, den sein Misstrauen in ihr auslöste. Er müsste sie doch so gut kennen, dass er hätte wissen müssen, dass sie ihn nicht verlassen und Mattie nicht einfach abgeschoben hätte. Schließlich hatte er sie gebeten, sie zu heiraten! Wenn sie ihn mit Mattie sah und seinen liebevollen Blick bemerkte, mit dem er ihren Sohn bedachte, waren all die Gefühle, die sie für ihn gehegt hatte, mit einem Mal wieder da. Sam fragte sich, wie es dazu gekommen war, dass seine Liebe in puren Abscheu umgeschlagen war.
    „Hey, Sam.“
    Überrascht blickte sie auf und sah Kate Lindsay neben der Bank, auf der sie saß, stehen.
    „Hallo.“
    „Darf ich mich zu dir setzen?“
    „Natürlich“, sie rückte auf der Parkbank ein wenig zur Seite.
    Seufzend lehnte sich Kate zurück und beobachtete ebenfalls Mattie, der noch immer wie ein Flummi umhersprang. „Wie geht es dir?“
    „Gut.“
    „Tatsächlich?“ Kate wandte den Blick von Mattie ab und sah sie von der Seite an. „Ich will dir nicht zu nahe treten, aber wirklich gut siehst du nicht aus.“
    Sam schnitt eine Grimasse. „Und wie sehe ich aus?“
    „Wie eine Frau mit Liebeskummer ...“
    Mit einem trockenen Lachen schüttelte Sam den Kopf. „Liebeskummer? Das ist so ungefähr das letzte, was mich momentan beschäftigt.“
    „Okay“, Kate seufzte kurz auf. „Drew scheint es momentan auch nicht besonders gut zu gehen, daher dachte ich ...“
    „Drew geht es nicht gut, weil er nicht will, dass ich in Matties Nähe bin“, erwiderte sie deprimiert. „Er ist über die Situation gar nicht glücklich.“
    „Ich denke, dass Drew glücklich ist, wenn Mattie glücklich ist, Sam.“
    Sie leckte sich über ihre trockenen Lippen. „Er hasst mich ...“
    „Natürlich hasst er dich nicht. Er ist wütend, aber er hasst dich nicht. Momentan glaubt er noch an das, was er fünf Jahre lang geglaubt hat, aber irgendwann wird er einsehen, dass du ihn nicht belogen hast.“
    Sam stieß einen niedergeschlagenen Seufzer aus. „Wieso glaubst du mir eigentlich? Drew hat schon Recht, wenn er meint, dass sich meine Geschichte wie eine schlechte Hollywood-Story anhört.“
    „Ach, Sam. Sobald man dich mit Mattie erlebt, sieht man doch, dass du ihn liebst.“
    „Schön, dass du das erkennst“, sie verzog ein wenig bitter den Mund. „Da sollte man doch glauben, dass auch der Mann, den man heiraten wollte, nicht so schlecht von einem denken würde.“
    „Also doch Liebeskummer.“
    „Nein“, entschlossen schüttelte sie den Kopf. „Drew und ich ... wir sind geschiedene Leute, Kate. Ich möchte einfach nur, dass er mir glaubt, damit Mattie ein normales Leben mit uns beiden führen kann. Es nützt doch nichts, wenn Drew mich in den nächsten Jahren mit Misstrauen und Abscheu betrachtet ...“ Sie stockte und holte tief Luft.
    „ Mom!“ Mattie lief mit leuchtenden Augen auf sie zu. „Schau mal, was Bugs kann!“
    Amüsiert sah sie zu, wie Mattie Bugs Kommandos gab, die der Labrador sofort ausführte. Sie lobte sowohl Mattie auch als Bugs, der den Fünfjährigen mit beinahe treudoofen Augen anschmachtete, bevor die beiden zurück auf die Wiese liefen.
    Sam schaute auf die Uhr. „Ich sollte mich gleich wieder auf den Weg machen. Drew erwartet uns in einer halben Stunde zurück.“
    „Lass ihn ruhig etwas warten“, riet ihr Kate grinsend. „Männer brauchen das von Zeit zu Zeit.“
    Entschlossen schüttelte Sam den Kopf. „Drew hat das volle Sorgerecht. Ich will ihn nicht verärgern.“
    „Vielleicht solltest du dir einen Anwalt nehmen.“
    Ungläubig blinzelte Sam ihr zu. „Ich dachte, dass du mit Drew befreundet wärst?“
    „Das bin ich auch, aber das heißt nicht, dass ich nicht erkenne, wenn er sich wie ein Vollidiot benimmt.“ Sie streckte die Füße von sich. „Erst gestern habe ich ihm gesagt, dass er ein absoluter Trottel wäre, wenn er nicht endlich aufhört, beleidigt zu sein und sich ernsthaft anhört, was du ihm zu sagen
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