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Nacht ohne Schatten

Nacht ohne Schatten

Titel: Nacht ohne Schatten
Autoren: Gisa Klönne
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Eye To the Telescope.
    Meine Freundin Katrin Busch hat mir mit ihren klugen Anmerkungen zum Manuskript geholfen. Wunderbar waren die Gespräche mit meinem Mann Michael, seine Kritik und seine Ideen. Ich danke auch meinen schreibenden Kolleginnen Brigitte Glaser, Ulla Lessmann, Mila Lippke und Ulrike Rudolph für unsere Abendessen, die Fachsimpeleien und die freundschaftliche Solidarität, sowie Andrea Wildgruber und dem Ullstein Verlag.
    Köln, Oktober 2007
    Gisa Klönne

Lesen Sie hier, wie es mit Judith Kriegers
    nächstem Fall weitergeht:
    Gisa Klönne
    Farben der Schuld
    Judith Kriegers 4. Fall
    Kriminalroman
    Karnevalsende in Köln. Ein Mann in Priesterornat wird mit einem Schwert in der Brust gefunden. Kurz darauf eine weitere Leiche. Manni Korzilius und seine Kollegen von der Kripo tappen erst mal im Dunkeln. Hauptkom- missarin Judith Krieger ist nach dem dramatischen Ende ihres letzten Falles vom Dienst befreit. Doch als sie sich an den Polizeiseelsorger wendet, um über ihr Trauma zu sprechen, wird sie schneller, als ihr lieb ist, in den »Priestermordfall« verwickelt. Währenddessen plant der Täter bereits seinen nächsten Mord.
    Lesen Sie auf den nächsten Seiten, wie der Roman beginnt.

1. Teil
    Â»Nackt kam ich hervor aus dem Schoß meiner Mutter,
    und nackt kehre ich dorthin zurück.
    Der Herr hat gegeben, der Herr hat genommen,
    der Name des Herrn sei gepriesen!«
    Hiob 1 , 21
    Heute Abend werden sie sich sehen. Heute Abend wird sie ihm ihre Neuigkeit erzählen. Ich liebe dich, ich liebe dich, ich liebe dich. Sie kann nicht aufhören, das zu denken, sie kann nicht stillsitzen deswegen, sich auf nichts konzentrieren. Wenn er sie ansieht, weiß sie endlich, wie es ist, erkannt zu werden. Wenn er nur ihre Hand berührt, wird alles um sie still und belanglos, und es gibt nur noch dieses Kribbeln: eine warme Welle bis in ihre Zehenspitzen. Sie liebt seine Stimme und die Art, wie sie miteinander reden. Sie liebt seine Hände, die kurz geschnittenen Nägel, die Härchen auf seinen Fingern, wie dunkler Flaum. Seine Lippen sind weich und sein Körper ist überraschend muskulös, und doch kommt er ihr sehr verletzlich vor. Sie haben beide geweint, als sie es zum ersten Mal taten. Weil es so schön war, so richtig, so süß, das Ende der Sehnsucht, der Anfang von allem. Weil sie so lange versucht hatten zu widerstehen. Ich liebe dich. Ich liebe dich. Sie tritt vor den Spiegel, entscheidet sich für Jeans und Pullover. Noch zwei Stunden mindestens bis er kommt, vielleicht auch länger. Aber dann wird er da sein, und sie wird ihm ihre Neuigkeit erzählen, und er wird sie in die Arme nehmen, ganz fest, für immer. Sie ist sicher, dass es so sein wird. Es muss so sein. Es gibt keine andere Möglichkeit.
    Mittwoch, 22 . Februar
    Die Luft ist kühler im Park und es ist dunkel hier, wohltuend dunkel, die Silhouetten der Bäume sind kaum zu sehen. Er läuft auf die Kirche zu, sie leuchtet gelblich im Scheinwerferlicht. Ist er allein hier? Ja, natürlich, um diese Zeit. Das Summen in seinen Ohren lässt nach, sein Atem wird freier. Keine Musik mehr, kein Gegröle. Er hört das leise Knirschen seiner Schuhsohlen auf dem Pflaster, unwirklich beinahe, als habe es gar nichts mit seinen Schritten zu tun. Zu viel, denkt er, es war einfach zu viel. Ich hätte das letzte Bier nicht mehr trinken sollen, ich hätte an morgen denken müssen. Morgen, übermorgen, all die Termine.
    Trommelschläge, dumpf und lang gezogen, dröhnen jetzt von der Südstadt herüber, leiten das Ende des Karnevals ein. Die Stunde nach Mitternacht, die Stunde der Abrechnung, wenn das närrische Volk auf die Straße zieht, die Strohpuppen von den Fassaden der Kneipen reißt, sie anklagt für alle Sünden der tollen Tage, um sie dann zu verbrennen. Ein uraltes Ritual, das er niemals lustig fand, sondern ungerecht und barbarisch.
    Er bleibt trotzdem stehen und lauscht den Trommeln, glaubt auch ein Echo seiner eigenen Schritte zu hören. Ein Echo, das schneller wird, lauter, ein Echo, das näher kommt, nah, viel zu nah.
    Schmerz ist das nächste Gefühl. Überwältigend. Gleißend. Zwingt ihn in die Knie, raubt ihm alle Kraft. Er fällt, taumelt, unfähig etwas dagegen zu tun. Sein Kopf schlägt aufs Pflaster, Knochen auf Stein, es hämmert und
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